Kommentar über den noch nicht revidierten Entzug der Gemeinnützigkeit auf die VVN – BdA

Berlin (ots) – Wann haben die Preußen sich von den Bayern etwas diktieren lassen? Keine Ahnung. Vor 150 Jahren jedenfalls hat der preußische Landjunker Otto von Bismarck, geschickt mit Geld lockend, den bayerischen Märchenonkel Ludwig II. ausgetrickst, die deutsche Kaiserkrone den Hohenzollern und sich selbst damit die gesamtdeutsche Kanzlerschaft gesichert.
Pardon, man kann nur sarkastisch kommentieren, was im vergangenen Herbst in Berlin von Bürokraten ohne Sinn und Verstand beschlossen wurde. Oder doch mit Kalkül? Wer weiß, wie Beamte ticken, wes Geistes Kind sie sind. Ein hauptstädtisches Finanzamt entzog der Bundesvereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten (VVN – BdA) die Gemeinnützigkeit. Weil diese vom bayrischen Verfassungsschutz als “linksextremistisch” eingestuft ist. Wir wollen nicht auflisten, was alles schunkelnden “Mir san mir”-Bayern als subversiv und “bolschewistische Bedrohung” gilt – dass im rot-rot-grün regierten Berlin eine so heimtückische Attacke auf den Antifaschismus geritten wird, der not tut wie schon lange nicht mehr, Lebenselixier einer wahr- und wehrhaften Demokratie ist und bleibt, sprengt jegliches Begreifen. “How dare you” (Wie könnt ihr es wagen?) möchte man in Anlehnung an Greta Thunbergs Aufschrei den Verantwortlichen zurufen. “Wie könnt ihr es hinnehmen?”, den Nachfahren der Sozialdemokraten und Kommunisten zurufen, deren Opfer unterm Hakenkreuz immens waren. Selbst zum Auschwitz-Gedenktag wurde die Entscheidung nicht revidiert. Eine Schande.

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