VIER PFOTEN: Preisdumping geht immer mit schlechter Tierhaltung einher

Forderung nach transparenter Herkunfts- und Haltungskennzeichnung

Wien (OTS) – VIER PFOTEN bringt sich in die Debatte um das Preisdumping im Handel ein, das durch ein Interview von Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger gestern im ORF-Radio ausgelöst wurde. Für die Tierschutzorganisation gibt es im derzeitigen System gleich mehrere Opfer. Denn Preisdruck, vor allem durch ausländische Billigware, führt unweigerlich auch zu schlechteren Standards in der Tierhaltung.

„Es muss uns klar sein, dass es in der aktuellen Situation gleich mehrere Verlierer gibt“, sagt VIER PFOTEN Direktorin Eva Rosenberg. „Zum einen natürlich die Landwirte, die keine faire Entlohnung bekommen. Aber selbstverständlich auch die Tiere, die für den Wettkampf um den billigsten Preis unter fürchterlichen Bedingungen gehalten werden. Außerdem die Konsumenten, die minderwertige Ware vorgesetzt bekommen. Und zuletzt die Umwelt, denn eine intensive Landwirtschaft ist einer der Hauptverursacher für den Klimawandel.“

Tierische Lebensmittel müssen wieder ihren wahren Wert bekommen, so Rosenberg. „Wir unterstützen faire Preise für Produzenten, die tiergerechter produzieren. Die Politik ist hier gefordert: Sie muss Anreize schaffen, damit es sich lohnt, in bessere Haltungsstandards zu investieren. Die Verhältnisse stimmen einfach nicht mehr. Es kann nicht sein, dass ein Liter Milch viel weniger als ein Liter Energydrink und ein ganzes Huhn weniger als eine Packung Zigaretten kostet.“

Für VIER PFOTEN wäre eine transparente Herkunfts- und Haltungskennzeichnung dabei ein sehr wichtiger Hebel, um eine bewusste Kaufentscheidung der Konsumenten zu ermöglichen. Die Erfolgsgeschichte der Frischeier in Österreich mit ihrer klaren Kennzeichnung zeigt, dass höhere Haltungsstandards durchaus markttauglich sind.

Eine 2019 von VIER PFOTEN in Auftrag gegebene Integral-Studie hat ergeben, dass sich 73 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher eine zusätzliche Haltungs-Kennzeichnung von Lebensmitteln wünschen, da eine bloße Nennung der Herkunft sowohl bei verarbeiteten als auch unverarbeiteten Produkten nicht genügend Aufschluss über Tierwohlstandards gibt.

VIER PFOTEN appelliert auch an die öffentliche Hand, das Tierwohl stärker zu berücksichtigen und mit gutem Beispiel voranzugehen. Eva Rosenberg: „Die öffentliche Beschaffung muss jenen Produzenten, die höhere Tierhaltungsstandards haben, Abnahmegarantien geben. Und sie sollte auch hier durch transparente Haltungs- und Herkunftskennzeichnung tierfreundliche, aber auch lokale bzw. regionale oder nachhaltige Produkte bevorzugen. Auch in der Gastronomie wäre die transparente Kennzeichnung ein ganz wichtiger Schritt.“

Mag. Elisabeth Penz
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