„Borneo – Grünes Juwel am Äquator“: Neue „Universum“-Doku über einen der artenreichsten Lebensräume der Erde

„Borneo – Grünes Juwel am Äquator“: Neue „Universum“-Doku über einen der artenreichsten Lebensräume der Erde

Am 31. März um 20.15 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) – Im Herzen des Malaiischen Archipels liegt die drittgrößte Insel der Welt – Borneo. Dieses südostasiatische Grünjuwel im Pazifischen Ozean zählt zu den artenreichsten Lebensräumen der Erde, wie die neue „Universum“-Dokumentation „Borneo – Grünes Juwel am Äquator“ von Will Ridgeon (ORF-Bearbeitung: Doris Hochmayr) am Dienstag, dem 31. März 2020, um 20.15 Uhr in ORF 2 zeigt. Mehr als 60.000 Tier- und Pflanzenarten leben in den dichten Dschungeln und Moorwäldern, die zu den ältesten des Planeten zählen. Hier turnen Borneo-Orang-Utans im grünen Blättergewirr und Malaienbären wieseln in Sekundenschnelle bis in die Baumkronen. Winzige Laubfrösche machen hohle Baumstämme zur Konzerthalle und Wollfledermäuse schlafen in fleischfressenden Kannenpflanzen. Borneo ist ein einzigartiger Ort mit unzähligen endemischen Geschöpfen, die allerdings stark gefährdet sind. Denn große Palmöl-Plantagen verdrängen zunehmend die altehrwürdigen Wälder. Und im Korallenriff vor der Küste strandet immer mehr Plastikmüll.

Bunte Korallenriffe vor der Küste, üppige Mangroven, uralte Regenwälder und rund 4.000 Meter hohes Gebirge – Borneos landschaftliche Erscheinung klingt nicht nur außergewöhnlich vielfältig, sie ist es auch. Die Insel entspricht in ihrer Ausdehnung etwa der neunfachen Fläche Österreichs und beherbergt einige der ältesten Urwälder des Planeten. Als der Meeresspiegel am Ende der letzten Eiszeit anstieg, trennte er Borneo vom heute thailändischen und malaiischen Festland ab. Entlang der Küste der neu entstandenen Insel siedelten sich Korallenarten an, die eine Fülle weiterer Meeresbewohner anzogen. Die Artenvielfalt unter Wasser kam auch einem Volk zugute – den Bajau Laut. Einst durchkreuzten sie als Meeresnomaden in ihren Hausbooten den Malaiischen Archipel. Heute sind sie an den Küsten sesshaft geworden. Die geschickten Unterwasserjäger sind aufgrund physischer Anpassungen hervorragende Taucher.

Die Küstengebiete Borneos sind bestimmt von weitläufigen Mangroven und Sumpfwäldern mit schier unzähligen Flussläufen. Hier leben die auf der Insel endemischen Nasenaffen. Da sie sich überwiegend von nährstoffarmen Blättern ernähren, sind die orange-braunen Affen mit den charakteristischen überdimensionalen Rüsselnasen permanent auf der Suche nach frischen Pflanzentrieben. Häufig müssen sie dabei auch Flüsse durchqueren – eine gefährliche Angelegenheit, denn im trüben Wasser lauern die größten Krokodile des Planeten:
Salzwasserkrokodile.

Landeinwärts erheben sich die mächtigen Baumkronen der Regenwälder. Hier jagt seit Jahrtausenden das Volk der Penan. Um im Dschungel lautlos kommunizieren zu können, haben die Penan eine spezielle Zeichensprache namens Oroo entwickelt. Beute gibt es genug. Denn die Dschungelgebiete sind Heimat für eine ganze Reihe an außergewöhnlichen Tier- und Pflanzenarten. Der rund 60 Zentimeter große Malaienbär etwa schläft in Astgabeln in zehn Metern Höhe. Kein anderer Bär kann so rasch so weit hinauf klettern wie er. Eine etwa einen Zentimeter kleine Laubfroschart nutzt Baumhöhlen als Schallverstärker. Die Männchen versetzen die Baumriesen mit ihren Rufen in Schwingung, damit sie von den Weibchen im überfüllten Regenwald gehört werden können. Genau das Gegenteil haben die scheuen Borneo-Orang-Utans im Sinn, die auf der Insel endemisch sind. Die seltenen Primaten nutzen nicht nur mehr als 500 Pflanzenarten als Futterquelle, sondern wissen sogar über die Heilkraft so mancher Gewächse Bescheid. Doch die Zahl dieser intelligenten Tiere schwindet durch Bejagung und Verlust von Lebensraum von Jahr zu Jahr.

Im Herzen Borneos erstreckt sich Richtung Norden ein 800 Kilometer langes Gebirge. Die höchste Erhebung ist der 4.095 Meter hohe Kinabalu. An seinen Hängen wuchern Bergwälder mit mehr als 750 Orchideenarten. Der Artenreichtum an fleischfressenden Pflanzenarten ist hier ungewöhnlich hoch. Einige haben besondere Symbiosen entwickelt: Die Hemsleyana-Kannenpflanze etwa reflektiert die Ultraschalllaute einer kleinen heimischen Wollfledermaus. So kann das Fledertier die Pflanze im Dickicht finden. Die Wollfledermaus schläft tagsüber gut geschützt vor Parasiten und Fressfeinden im Inneren der Kannenpflanze. Die Pflanze wiederum profitiert von der partiellen Anwesenheit der nachtaktiven Fledermaus, da diese ihre nährstoffreichen Exkremente hinterlässt.

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