„Rotes Foyer“ – Rendi-Wagner fordert „zentrales Corona-Bremssystem, damit wir österreichweit nicht ins Schleudern geraten“

„Rotes Foyer“ – Rendi-Wagner fordert „zentrales Corona-Bremssystem, damit wir österreichweit nicht ins Schleudern geraten“

SPÖ-Chefin plädiert für mehr und raschere Tests, gratis Masken an wichtigen Punkten und gratis Grippeimpfung auch für Ältere – Regierung muss Lehren aus 5 Monaten Corona ziehen

Wien (OTS/SK) – SPÖ-Bundesparteivorsitzende, Klubobfrau Pamela Rendi-Wagner hat heute, Donnerstag, in einer Pressekonferenz zu den aktuellen Corona-Entwicklungen Stellung genommen. Angesichts der steigenden Zahlen an Neuinfektionen sei „keine Panik, aber hohe Achtsamkeit und engmaschige Beobachtung angebracht“, um eine österreichweite Ausbreitung des Virusgeschehens zu verhindern. Wichtig dafür sei ein zentraler, vom Gesundheitsministerium erstellter Krisenplan, um eine einheitliche Vorgehensweise im ganzen Land sicherzustellen. „Wir brauchen ein zentrales Corona-Bremssystem, damit wir österreichweit nicht ins Schleudern geraten!“, fordert die SPÖ-Chefin. Angesichts der in Oberösterreich gesetzten Eindämmungsmaßnahmen stelle sich die Frage, ob es keine evidenzbasierten Vorgaben des Gesundheitsministeriums als Grundlage für lokale Entscheidungen gibt. „Wenn die Regierung in den letzten 5 Monaten die richtigen Lehren gezogen hat, muss es möglich sein, schneller und effizienter zu reagieren und das Risiko einer zweiten Welle so gering wie möglich zu halten. Ein weiterer Shutdown ist um jeden Preis zu verhindern, das können und dürfen wir uns nicht leisten. Die Virusbremse muss jetzt besser und schneller funktionieren. Nützen wir die Erfahrungen“, so die SPÖ-Vorsitzende. ****

„Heute, im fünften Corona-Monat, wissen wir präziser, was nötig ist, um eine Ausbreitung zu verhindern als im März“, so Rendi-Wagner. Im März gab es viel zu wenige Tests – jetzt müsse es genügend Tests und Testkapazitäten geben, denn viel zu testen sei gerade in der Phase der Lockerungen entscheidend, so Rendi-Wagner: „Testen ist die einzig wirksame Waffe im Kampf gegen eine zweite Welle in Österreich. Wer lockert, muss testen!“ Dennoch sind die Testzahlen im Juni stark rückläufig. Die von Kanzler Kurz im März angekündigten 15.000 Tests pro Tag wurden bisher an keinem einzigen Tag erreicht. Wichtig seien zum einen Schwerpunkttestungen und zum anderen müssen alle Kontaktpersonen von bestätigten Fällen getestet werden, auch, wenn sie keine Symptome zeigen – wie die meisten Infizierten. „Das ist heimtückisch“, so Rendi-Wagner. Denn so werde die Infektionskette „unauffällig“ um weitere Personen verlängert.

Das Testen müsse zudem viel rascher, innerhalb weniger Stunden, vonstattengehen. Dazu brauche es Tests und ausreichend geschultes Personal, das man „aufstocken hätte müssen“. Rendi-Wagner begrüßt den Vorstoß des Vorarlberger Landeshauptmanns Wallner, den Testprozess zu digitalisieren. Derzeit werden Bescheide manuell ausgestellt und per Post verschickt, so verstreichen ein bis zwei Tage, „Tage, die wir uns für schnelles Containment nicht leisten können“. Auch Kontaktpersonen müssen viel schneller identifiziert, isoliert und getestet werden, das dürfe maximal 24 Stunden dauern.

Zur Ausstattung von Spitälern bzw. niedergelassenen ÄrztInnen mit Masken, Schutzausrüstung und Beatmungsgeräten sowie Kapazitäten in den Intensivstationen sagte Rendi-Wagner, dass hier keine Engpässe mehr auftreten dürften. Auch die Gesundheitshotline 1450 müsse personell aufgestockt werden.

„Trotz Lockerung der Maskenpflicht wäre es sinnvoll, wenn man Masken etwa über das Gesundheitsministerium gratis und niederschwellig an wichtigen Punkten zur Verfügung stellt, zum Beispiel am Eingang von Supermärkten, da dann mehr Menschen das Angebot in Anspruch nehmen würden“, betonte die SPÖ-Chefin. Hinsichtlich der Grippewelle parallel zu Covid-19 begrüßte Rendi-Wagner den Beschluss der gratis Grippeimpfung für Kinder und Jugendliche, will diesen jedoch auf Risikogruppen wie ältere Menschen ausweiten. Des Weiteren gebe es immer noch kein zentrales Gesundheitskrisenmanagement im Gesundheitsministerium. Diese Position sei 2018 abgeschafft worden und sollte laut Minister Anschober wieder eingeführt werden. (Schluss) bj/lp

Service: Fotos zur Pressekonferenz stehen auf der Flickr-Account der SPÖ unter https://tinyurl.com/y97voaxf zur Verfügung

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