FPÖ und Simon Wiesenthal – Die Kellernazis haben sich durchgesetzt!

FPÖ und Simon Wiesenthal – Die Kellernazis haben sich durchgesetzt!

Österreichisches Parlament beschließt DI Simon Wiesenthal-Preis

Wien (OTS) – Auf Initiative von Präsidenten Dr. Wolfgang Sobotka hat das Österreichische Parlament die Schaffung eines Simon-Wiesenthal-Preises beschlossen. Dieser soll an Persönlichkeiten oder Organisationen verliehen werden, welche sich besonders im Kampf gegen Antisemitismus und gegen das Vergessen der Schoah verdienstlich gemacht haben. Fast alle Nationalrats-Abgeordnete haben diesem Vorhaben zugestimmt. Aber eben nur fast, denn die FPÖ hat Probleme mit dem Namen. Wohl deswegen, weil Simon Wiesenthal nach der Befreiung aus dem KZ sein ganzes Leben damit verbracht hat, Nazi-Kriegsverbrecher vor Gericht zu stellen? Waren wohl zu viele FPÖ (VDU)-Politiker darunter? Hat er zu oft die Nähe zum Nationalsozialismus und den Antisemitismus in der FPÖ aufgedeckt? Vor zwei Jahren schien es, dass H.C. Strache den „braunen Dreck“ aus der FPÖ ein für alle Mal verbannen wollten. Das war wohl nichts ! Jetzt zeigt die FPÖ wieder ihr wahres Gesicht. Unter der Führung von Norbert Hofer und Herbert Kickl sind wohl viele ihrer Funktionäre Kellern-Nazis, also Politiker, die ihre Nähe zu nationalsozialistischen Gedankengut, ihre Freundschaft zu ehemaligen Nazis und Rechtsextremen und ihren Antisemitismus unter dem demokratischen Deckmantel verstecken, um ihn bei jeder Gelegenheit wieder hervorzuholen.

Dass diese Partei und diese Politiker immer wieder entscheidende Ämter der Republik bekleiden, ist die Folge der großen Lebenslügen der 2. Republik. Nach wenigen Monaten der Entnazifizierung wurde ab 1946 einerseits die Opferthese („Österreich das erste Opfer der Nazis“) so lange propagiert, bis die Menschen es geglaubt haben. Anderseits wurde die Nähe zum nationalsozialistischen Gedankengut und der Antisemitismus zum Kavaliersdelikt, das zumindest Hunderttausende Österreicher als solches sehen. Denn sie haben kein Problem, trotzdem die FPÖ immer wieder zu wählen. SPÖ und ÖVP haben zumindest seit Kreisky und Schüssel kein Problem, mit dieser FPÖ Koalitionen einzugehen und so findet auch niemand etwas daran, dass die FPÖ heute gegen einen Simon Wiesenthal-Preis gestimmt hat!

Im Namen der Familie Wiesenthal, aber auch des Europäischen Jüdischen Kongresses, möchte ich Herrn Präsidenten Dr. Wolfgang Sobotka und jenen Nationalrats-Abgeordneten danken, die diesem Beschluss zugestimmt haben! Dieser Preis ist ein weiterer richtiger Schritt im Kampf gegen den Antisemitismus und für eine bessere Zukunft unseres Landes.

Dr. Ariel Muzicant
Vice-President
European Jewish Congress (EJC)
Tel : +43 1 5355305
Fax : +43 1 5355325
Web : www.eurojewcong.org

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