Südwind: Machen wir den 3. Oktober zum Tag des Gedenkens und Willkommens!

Südwind: Machen wir den 3. Oktober zum Tag des Gedenkens und Willkommens!

Die Menschenrechtsorganisation Südwind unterstützt die #WirHabenPlatz-Demo der Plattform für eine menschliche Asylpolitik und Volkshilfe am 3. Oktober 2020

Wien/Lampedusa (OTS) – „Wir setzen uns gemeinsam mit vielen Grenzgemeinden Europas dafür ein, den 3. Oktober zum Gedenktag für eine solidarische und menschliche Migrationspolitik zu machen. Er erinnert an die 368 Menschen, die 2013 vor der Küste Lampedusas ertrunken sind.“, so Kampagnenleiter Stefan Grasgruber-Kerl bei der Demo.

“Wir brauchen dringend ein faires Migrations- und Verteilungssystem innerhalb Europas mit klar definierten Wegen für legale Migration. Es kann nicht sein, dass die Länder an den Außengrenzen der EU alleine gelassen werden. Es braucht schnelle und faire Asylverfahren unter Einhaltung menschenrechtlicher Standards. Alle EU-Länder müssen sich im Rahmen fairer Verteilungsmechanismen solidarisch und verantwortlich zeigen. Es gibt viele Städte und Gemeinden, die ihre Bereitschaft signalisiert haben, Schutzsuchende aufzunehmen. Darauf muss der europäische Asyl- und Migrationspakt aufbauen”, erklärt Südwind-Migrationsexpertin Andrea Ben Lassoued.

“Gerade die aktuelle Tragödie auf Lesbos zeigt wie wichtig eine solidarische und menschliche Migrationspolitik ist, die sowohl die Einhaltung der Menschenrechte sicherstellt als auch die Herausforderungen der Grenzgemeinden bedenkt. Am 10. September hat uns auch Papst Franziskus bei einer Privataudienz in unserem Engagement bestärkt“, ergänzt Grasgruber-Kerl von Südwind.

EU-Grundwerte wie Solidarität und Menschenrechte dürfen jetzt kein Lippenbekenntnis bleiben und ein faires Migrations- und Verteilungssystem innerhalb Europas muss nun endlich umgesetzt werden. Auch Österreich muss rasch seinen Beitrag leisten und Geflüchtete aus Griechenland aufnehmen. “Zahlreiche BürgermeisterInnen haben sich schon für die Aufnahme von Familien und Kindern aus Lesbos ausgesprochen. Worauf wartet die Bundesregierung? Jetzt ist solidarisches und menschenrechtskonformes Handeln gefragt”, fordert Ben Lassoued.

Gemeinsam mit der Gemeinde von Lampedusa und Linosa, den österreichischen Partnergemeinden Traiskirchen und Strass sowie zahlreichen Gemeinden, Inseln und Regionen an den Grenzen der EU und vielen NGOs fordert das Bündnis die Politik auf, auf die Bedürfnisse aber auch auf die Expertise der Grenzgemeinden zu hören und rasche, menschenrechtskonforme und solidarische Lösungen in der Migrationspolitik zu finden:

* Verantwortung teilen: Die rasche Umsetzung einer kohärenten Migrationspolitik, die sowohl die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner der Grenzgemeinden bedenkt, als auch solidarisch mit Migrantinnen und Migranten ist.

* Menschlich bleiben: Das Schaffen von sicheren und legalen Möglichkeiten um nach Europa zu gelangen.

* Europäischer Tag des Gedenkens und Willkommens am 3. Oktober: Der 3. Oktober – der in Italien schon ein nationaler Gedenktag ist – soll als europäischer Gedenktag an die 368 Menschen erinnern, die 2013 vor der Küste Lampedusas ertrunken sind und als Mahnmal für eine solidarische, menschliche Migrationspolitik dienen.

Stefan Grasgruber-Kerl, Kampagnenleiter, Tel.: +43 1 405 15 55 303 oder +43 699 100 400 79, E-Mail: stefan.grasgruber-kerl@suedwind.at

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