“Keine generellen Schulschließungen mehr”

“Keine generellen Schulschließungen mehr”

Bundesministerin Susanne Raab (ÖVP) zu Gast bei “Runde der Regionen” der Regionalmedien Austria (RMA)

Wien (OTS) – Bei ihrer ersten “Runde der Regionen” luden die Regionalmedien Austria (RMA) hochkarätige Gäste zur Live-Diskussion über das Thema “Wahlfreiheit – Fakt oder Fake?” ein. Neben der Forderungen notwendiger politischer Rahmenbedingungen ging es auch darum, wie die Rolle der Frau in Österreich, insbesondere in den Regionen, weiter gestärkt werden kann, auch im Hinblick massiv traditioneller Rollenbilder, die Markt- und Meinungsforscherin Sophie Karmasin in einer Studie darlegte. Bei der Diskussion versprach Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP), Frauen weiter zu entlasten, um Chancengleichheit zu verwirklichen. Homeschooling werde nur noch bei punktuellen, regionalen und kurzen Schulschließungen notwendig, so das Ziel der Regierung.

An der Diskussion nahmen auch IV-Vizepräsidentin und Infinion-Vorstandsvorsitzende Sabine Herlitschka, Katharina Mader (Institut für Heterodoxe Ökonomie an der WU) teil, auch LeserInnenfragen wurden gestellt. Moderation: Markt- und Meinungsforscherin Sophie Karmasin, RMA-Chefredakteurin Maria Jelenko-Benedikt.

Kindergeld überarbeiten

Mader forderte ein eigenes Schulfach, um Rollenbilder aufzulösen, nach isländischem Vorbild. Zudem sei die Politik in der Verantwortung, um “Halbe-Habe” im privaten Bereich durchzusetzen und Väter in die Karenz zu bringen. Ein Beispiel dafür sei eine Überarbeitung des Kindergeld-Modells. Unternehmen hingegen seien gefordert, Männer, die Karenz beanspruchen, nicht zu diskriminieren.

“Der Papamonat allein kann noch nicht der Plafond sein”

Um Stereotype abzubauen und Mädchen vermehrt in technische und naturwissenschaftliche Berufe zu bringen, forderte Herlitschka eine Regierungskampagne. “Der Papamonat allein kann noch nicht der Plafond sein”, so die IV-Vizepräsidentin zum Väterkarenz. Auch die Kinderbetreuung greife in Österreich zu kurz. Viele Frauen übernehmen zusätzlich zu Job und Familie die Pflege von Angehörigen. Über mehr Angebote für Ausbildungsplätze in der Pflege müsse man Frauen entlasten. Zudem brauche es bessere Bildungsangebote, vor allem im Bereich Digitalisierung.

Flächendeckende Kinderbetreuung in Ausarbeitung

Bundesministerin Raab wies daraufhin, dass Gleichberechtigung kein Selbstzweck sei, sondern Unternehmen davon profitieren würden und gestand zu, dass man über Kampagnen mehr Mädchen in traditionelle Männerberufe bringen müsse. Auch sehe sie einen starken Auftrag an die Politik, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen, etwa die flächendeckende Kinderbetreuung. Diese würde die Regierung gemeinsam mit den Bundesländern umsetzen, dafür gebe es auch mehr Mittel vom Bund. Die Last von Frauen, die in der Pflege tätig sind, möchte Raab bei der Pflegereform einbringen, bei der sie aktiv mitarbeite. Raab arbeite derzeit an der Einführung des automatischen Pensionssplittings. Denn Altersarmut sei für viele Frauen Realität.

Finanzielle Mittel

Die Regierung habe eine Arbeitsmarktstiftung in der Höhe von 700 Millionen Euro eingerichtet. Mit einem Frauenschwerpunkt wolle man Frauen, die jetzt arbeitslos geworden sind, und vor der Corona-Krise in schlechter bezahlten Jobs waren, mit Ausbildungen in besser bezahlte Jobs bringen. Im neuen Budget habe man den Familienhärtefonds massiv aufgestockt, damit von der Corona-Krise betroffenen Familien oder alleinerziehende Mütter bzw. Väter zusätzlich soziale Unterstützung bekommen.

Keine generellen Schulschließungen mehr

Flächendeckende Schulschließungen würde die Regierung künftig nicht mehr anordnen, weil Frauen durch Homeschooling massiv belastet worden seien, versprach die Ministerin. Falls notwendig, würden Schulschließungen nur punktuell, regional und so kurz wie möglich ausgesprochen. Zudem lud Raab Frauen mit Ideen ein, diese direkt an die Frauenministerin im Bundeskanzleramt zu deponieren.

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Mag. Maria Jelenko-Benedikt
RMA-Chefredakteurin
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