Forschung zu kollektivem Handeln von Unternehmen: erstes Josef Ressel Zentrum an der FHWien der WKW

Forschung zu kollektivem Handeln von Unternehmen: erstes Josef Ressel Zentrum an der FHWien der WKW

An der Wiener Fachhochschule startet ein Forschungszentrum zu Collective Action und Responsible Partnerships. Es untersucht, was Unternehmen zur Kooperation bewegt.

Wien (OTS) – Wie können Unternehmen große und komplexe Herausforderungen erfolgreich meistern? Die Covid-19-Krise zeigt, dass zur Bewältigung solcher Herausforderungen ein kollektives Handeln unterschiedlicher Akteure essenziell ist. Welche Faktoren unterstützen Unternehmen bei kollektiven Projekten? Wie muss die Zusammenarbeit gestaltet werden, um die gewünschten Ergebnisse zu erbringen? Wie kann der Erfolg von kollektiven Projekten gemessen werden?

Die Beantwortung dieser Fragen ist nicht nur in Bezug auf die Covid-19-Krise relevant, sondern auch zur Bewältigung anderer Herausforderungen, etwa in den Bereichen Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Das Josef Ressel Zentrum für Collective Action und Responsible Partnerships (CARe) wird sich ab Herbst 2020 dank der vom Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort getragenen Christian Doppler Forschungsgesellschaft und dreier prominenter Unternehmenspartner diesen Themen widmen.

Dr. Margarete Schramböck, Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, führt dazu aus: „Unternehmenspartnerschaften sind essentiell, um komplexen Herausforderungen wie der Digitalisierung, Veränderungen im Gesundheitssystem und der Klimakrise zu begegnen. Gerade für den Wirtschaftsstandort Österreich ist eine Zusammenarbeit zwischen Forschung und Wissenschaft wichtig, um über die konkrete Umsetzung von Forschung durch die Unternehmen international kompetitiv zu bleiben. Diese Themen werden im Josef Ressel Zentrum für Collective Action und Responsible Partnerships (CARe) adressiert. Ich begrüße die Zusammenarbeit zwischen den Partnern aus Forschung und Wirtschaft zu diesem wirtschaftlich und gesellschaftlich höchst relevanten Thema.“

Die Megatrends Digitalisierung und Nachhaltigkeit können nicht
im Alleingang bewältigt werden

Die Digitalisierung, der Klimawandel und neuerdings die Covid-19-Krise stellen Unternehmen vor große Herausforderungen. Die bestehenden, individuellen Lösungskonzepte sind aufgrund der Größe und der Komplexität dieser Aufgaben unzureichend. Zur erfolgreichen Adressierung dieser Themen bedarf es innovativer Managementkonzepte, die auf gemeinschaftlichen Initiativen (Collective Action), d. h. auf Kooperation, basieren.

Wie solche Initiativen am besten gestaltet werden, wird an der FHWien der WKW am Josef Ressel Zentrum für Collective Action und Responsible Partnerships (CARe) erforscht. „Das Forschungszentrum CARe ergänzt die etablierten Forschungstätigkeiten der FHWien der WKW im Bereich unternehmerische Nachhaltigkeit und Verantwortung und baut die nationale Vorreiterrolle unserer Hochschule in diesen Bereichen weiter aus“, freut sich Ing. Mag. (FH) Michael Heritsch, MSc, CEO der FHWien der WKW. Bereits 2012 wurde eine Stiftungsprofessur zum Themenbereich Wirtschafts- und Unternehmensethik etabliert und in weiterer Folge zum Institute for Business Ethics and Sustainable Strategy (IBES) ausgebaut.

Forschungsgegenstand des neuen Zentrums

„Das Josef Ressel Zentrum CARe schafft – in Zusammenarbeit mit unseren Unternehmenspartnern – anwendungsorientiertes Wissen und konkret einsetzbare Managementtools für die erfolgreiche Koordination und Evaluation von Collective-Action-Initiativen“, erklärt FH-Prof. Dr. Markus Scholz, Leiter des Josef Ressel Zentrums CARe an der FHWien der WKW. „Wir verstehen Collective-Action-Initiativen als kollektive und nachhaltige Kooperationsprozesse zwischen Unternehmen und anderen Stakeholdern zur Lösung gesellschaftlicher und ökologischer Probleme“, so Scholz weiter.

Unterscheidung in Regulierungs- und Umsetzungsinitiativen

Collective-Action-Initiativen lassen sich in Regulierungs- und Umsetzungsinitiativen unterscheiden. „Regulierungsinitiativen zielen darauf ab, gesellschaftlich und ökologisch relevante Regulierungslücken zu schließen – beispielsweise durch die Schaffung von Branchenkodizes, zertifizierbaren Standards oder rechtlich bindenden Vereinbarungen“, erläutert der Leiter des Josef Ressel Zentrums, Markus Scholz. „In Umsetzungsinitiativen, die häufig auch als Verantwortungspartnerschaften bezeichnet werden, schließen sich Unternehmen und weitere Akteure zusammen, um ein meist lokal begrenztes Problem von ökonomischer, gesellschaftlicher oder ökologischer Relevanz wie den Fachkräftemangel oder die Schaffung einer digitalen Infrastruktur gemeinsam zu lösen.“

Managementwissen zu Collective Action: hohe Relevanz für Unternehmenspartner

Die Partnerunternehmen Josef Manner & Comp AG, Kapsch TrafficCom AG und Simacek Facility Management Group GmbH betonen die große Bedeutung des Themas Collective Action bei der Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen.

Mag. Albin Hahn, Vorstand Finanzen und Personal, Josef Manner
& Comp AG:

„Die Verantwortung gegenüber den MitarbeiterInnen der Josef Manner & Comp AG bildet das Fundament unserer in Zusammenarbeit mit dem Center for Corporate Governance & Business Ethics erarbeiteten Wertepyramide. Darüber hinaus sind wir bestrebt, das Ziel ökologischer Nachhaltigkeit eng mit unserer unternehmerischen Kerntätigkeit zu verbinden. Seit 2012 unterstützen wir die wertvolle Arbeit des Institute for Business Ethics and Sustainable Strategy (IBES). Unser Ziel als Unternehmenspartner des Josef Ressel Zentrums für Collective Action und Responsible Partnerships ist es, besser zu verstehen, wie Collective-Action-Initiativen wirkungsvoll gestaltet und koordiniert werden können, um gesellschaftlich relevante Probleme gemeinsam zu lösen.“

Mag. Georg Kapsch, CEO, Kapsch TrafficCom AG:

„Als Teil der Kapsch Gruppe versteht die Kapsch TrafficCom AG die Herausforderung langfristiger und verantwortungsvoller unternehmerischer Tätigkeit und ist aus diesem Grund dem Ziel wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit verpflichtet. Seit 2012 ist Kapsch ein wichtiger Partner des Institute for Business Ethics and Sustainable Strategy (IBES) und hat durch diese Zusammenarbeit ein Verständnis dafür entwickelt, dass viele aktuelle Probleme nicht im Alleingang, sondern nur in Zusammenarbeit mit anderen gelöst werden können. Als Unternehmenspartner des Josef Ressel Zentrums für Collective Action und Responsible Partnerships sind wir an der Erarbeitung eines umfassenden Verständnisses tiefgreifender Verantwortung in mehrdimensionaler Hinsicht interessiert.“

Mag. Ursula Simacek, CEO, Simacek Facility Management Group
GmbH:

„Corporate Social Responsibility ist der SIMACEK Facility Management Group, einem traditionsbewussten Unternehmen im Bereich des Facility Managements, ein großes Anliegen. Von 2013 bis 2019 fungierte ich als Präsidentin der österreichischen CSR-Plattform respACT und besitze dadurch langjährige Erfahrung in den Bereichen Collective Action und unternehmerische Verantwortung. Ich bin davon überzeugt, dass gelebte gesellschaftliche Verantwortung zu unternehmerischem Erfolg führt und freue mich auf die Mitwirkung am Josef Ressel Zentrum für Collective Action und Responsible Partnerships.“

Josef Ressel Zentren: Forschung an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft

Die von der Christian Doppler Forschungsgesellschaft geförderten Josef Ressel Zentren betreiben exzellente und anwendungsorientierte Forschung. „Die Forschungsergebnisse kommen direkt den Unternehmenspartnern zugute. Dieser Wissenstransfer ist zentral in der Forschungsstrategie der FHWien der WKW. Besonders hervorzuheben ist hier die Leistung von FH-Prof. Dr. Markus Scholz und seinem Team. Die Kolleginnen und Kollegen sind stark in der Unternehmenspraxis verankert und publizieren ihre Forschungsergebnisse regelmäßig auf höchstem wissenschaftlichem Niveau. Dieses erfolgreiche Modell wird nun im ersten Josef Ressel Zentrum der FHWien der WKW fortgesetzt. Die Förderung durch die Christian Doppler Forschungsgesellschaft ermöglicht uns, die internationale sichtbare Spitzenforschung im Bereich der unternehmerischen Verantwortung und Nachhaltigkeit weiter auszubauen, um heimische Unternehmen und den Wirtschaftsstandort zu stärken“, so Michael Heritsch, CEO der FHWien der WKW.

[Link zur Eröffnung am 21. Oktober 2020 ab 10:00 Uhr]
(https://www.ots.at/redirect/fhwien7)

FHWien der Wirtschaftskammer Wien (WKW)

Die FHWien der WKW ist seit über 25 Jahren am Markt und Österreichs führende Fachhochschule für Management & Kommunikation. Eng vernetzt mit den heimischen Unter­nehmen bietet die FHWien der WKW eine ganzheitliche und praxisbezogene akademische Aus- und Weiterbildung für über 2.800 Bachelor- und Master-Studierende. Zwei Drittel der Lehrenden kommen direkt aus der Wirtschaft. Ein exakt auf die Bedürfnisse der Unternehmen zugeschnittenes Lehr- und Forschungsangebot bereitet die AbsolventInnen – bislang über 11.800 – optimal auf ihre Karriere vor.

Bernhard Witzeling
Head of Corporate Communication, Marketing and Alumni & Career Services, Press Officer
Tel.: +43 (1) 476 77-5733
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