Hammerschmid: Minister Faßmann steht vor der Wahl

Hammerschmid: Minister Faßmann steht vor der Wahl

Schulschließungen haben weitreichende Kollateralschäden

Wien (OTS/SK) – „Minister Faßmann – und nicht Bundeskanzler Kurz -hat die Wahl und die Verantwortung darüber, wie es in den nächsten Wochen mit den Schulen weitergehen wird“, kommentiert SPÖ-Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid die aktuellen Gerüchte rund um weitere Schulschließungen und Distanzunterricht. Zum Zeitpunkt der Schulschließungen im Frühjahr wurde Faßmann mit den Kompetenzen ausgestattet, alleine weitreichende Entscheidungen über den Schulbetrieb zu treffen. Mit diesen Kompetenzen kommt aber auch die Verantwortung, die Schulen bestmöglich auf das weitere Vorgehen vorzubereiten. Hammerschmid kritisiert weitreichende Versäumnisse in diesem Bereich: „Von Minister Faßmann wurden weder Maßnahmen gesetzt, um einen sicheren Schulbetrieb im Herbst zu gewährleisten, noch um ein funktionierendes Homeschooling für alle Schülerinnen und Schüler möglich zu machen. Diese Versäumnisse sind inakzeptabel.“ ****

„Ich darf erinnern, dass sich das Bildungsministerium erst nach unglaublichen 6 Wochen nach Schulbeginn mit dem Gesundheitsressort zusammengesetzt hat, um ein einheitliches Vorgehen, was Corona Infektionen und Verdachtsfälle an Schulen betrifft, zu besprechen. Minister Faßmann hatte einen ganzen Sommer Zeit, um frühzeitig Maßnahmen zu setzen und Prozesse zu etablieren. Bis dato gibt es aber keine einheitliche Teststrategie für Schulen und Kindergärten und lediglich Pilotprogramme für mobile Teams in wenigen Bezirken. Von einer Fast Lane für Tests aus dem Bildungsbereich oder Maßnahmen um die SchülerInnenzahl auszudünnen (wie z.B. das Anmieten von zusätzlichen Räumen, gestaffelter Schulstart etc.), wurde nicht einmal ansatzweise gesprochen“, so Hammerschmid.

Die SPÖ fordert seit dem Sommer, alle PädagogInnen in den Schulen und Kindergärten engmaschig zu testen, das Vorhalten von Testungen an Schulen und mobile Teams sowie Fast Lanes für Bildungseinrichtungen, um Ergebnisse innerhalb von 24 Stunden zu erhalten. All diese Forderungen wurden im Unterrichtsausschuss von ÖVP und Grüne abgelehnt. „Es scheint, als ob die Regierung kein Interesse daran hat, Maßnahmen für einen sicheren Schulbetrieb umzusetzen.“ Erst vor kurzem wurde zudem ein Antrag der SPÖ abgelehnt, Maßnahmen zu setzen, um Schulschließungen aufgrund von LehrerInnenmangel vorzubeugen. Was die Ausstattung mit digitalen Endgeräten betrifft, gab es ebenso wenig Fortschritte: „SchülerInnen der 5. und 6. Schulstufe bekommen im Herbst 2021 Laptops – bis dahin ist Corona hoffentlich vorbei“, so Hammerschmid.

Verständlich ist natürlich, dass die Eindämmung des Virus und die Aufrechterhaltung der Kapazitäten in der Intensivmedizin höhere Ziele sind. Aber besonders für Kinder und Frauen haben Schulschließungen langfristige und nachweisbare Kollateralschäden, die man unbedingt abwägen muss. Der Virologe Christoph Wenisch sagt hier richtig:
„Kinder verdienen unseren besonderen Schutz. Bei den Kindern geht es nicht nur um die Gesundheit, denn die sind kaum betroffen. Es geht hier um das ganze Leben. Es geht um die Bildungskarrieren, die ich in die Waagschale werfe und die ökonomische Entwicklung von einem Kind.“ Für Hammerschmid ist klar: „Vor der Schulschließung gibt es noch andere Maßnahmen, die von Bildungsminister Faßmann ergriffen werden können. Mir ist zum Beispiel lieber, Kinder sitzen mit Maske in der Klasse, als sie stehen vor verschlossenen Schultoren. Möglich ist auch, auf regionale Maßnahmen zu setzen, die auf das Infektionsgeschehen in den Schulen und im Bezirk blicken. Diese Optionen müssen bei einer Entscheidung auch immer auf dem Tisch liegen“, kommentiert die SPÖ Mandatarin. „Was nicht passieren darf, ist die Fehler aus dem Frühjahr zu wiederholen und die Schulen einfach zu schließen. Wir kennen nämlich alle die Konsequenzen.“ (Schluss) up/ar/mp

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