„Orientierung“: Sinn und Suche – Gemeindeleben mit „Corona-Abstand“

„Orientierung“: Sinn und Suche – Gemeindeleben mit „Corona-Abstand“

Am 22. November um 12.30 Uhr in ORF 2; Studiogespräch mit der römisch-katholischen Pastoraltheologin Regina Polak

Wien (OTS) – Sandra Szabo präsentiert im ORF-Religionsmagazin „Orientierung“ am Sonntag, dem 22. November 2020, um 12.30 Uhr in ORF 2 folgende Beiträge:

Sinn und Suche: Gemeindeleben mit „Corona-Abstand“

Auch Kirchen und Religionsgemeinschaften sind österreichweit im Lockdown. Öffentliche Gottesdienste sind derzeit ausgesetzt, vielerorts werden Online-Angebote wieder verstärkt. Gesetzlich wäre die freie Religionsausübung weiterhin möglich, die Kirchen und Religionsgemeinschaften haben von sich aus beschlossen, diese Maßnahme zu treffen. Bereits seit März hat die Pandemie das Zusammenleben stark verändert. Gottesdienste waren in den vergangenen Monaten nur mit strikten Auflagen möglich. Taufen, Erstkommunionfeiern oder auch Hochzeiten wurden nicht selten auf unbestimmte Zeit verschoben. Viele Regeln prägen oder verhindern das Zusammensein. Sehr unterschiedlich kommen die verschiedenen Gruppen mit der neuen Situation zurecht. Einige haben es schnell geschafft, ihr Gemeindeleben ins Internet zu transferieren und so trotz räumlicher Distanz in Verbindung zu bleiben. Sie berichten sogar von einem Mitgliederzuwachs. Andere Gemeinden haben viele ihrer Mitglieder aus den Augen verloren und fürchten auch nach den Corona-Beschränkungen einen bleibenden Kontaktverlust zu den Gläubigen. Die aktuelle internationale Studie CONTOC, an der sich auch der Pastoraltheologe Johann Pock von der Universität Wien beteiligt, fokussiert auf die digitale Präsenz der Kirchen und christlichen Gemeinden in Zeiten von Corona. Erste Teilergebnisse der Studie liegen der „Orientierung“ bereits exklusiv vor. Mit zusätzlichen Übertragungen von Gottesdiensten in TV, Radio und Internet bietet auch der ORF Zusatzprogramm für Glaubende. Mehr darüber unter religion.ORF.at. Bericht: Marcus Marschalek.

Im „Orientierung“-Studiogespräch: Regina Polak, römisch-katholische Pastoraltheologin

US-Kardinal McCarrick: Missbrauch und Systemversagen

2018 wurde er aus dem Kardinalskollegium entlassen, 2019 in den Laienstand versetzt: Der heute 90-jährige ehemalige Erzbischof von Washington und Kardinal Theodore McCarrick hat sich offensichtlich über Jahrzehnte hinweg des sexuellen Missbrauchs schuldig gemacht. Ein jüngst im Vatikan veröffentlichter Report verweist auf ein Systemversagen. Denn obwohl es an Vorwürfen und Gerüchten nicht mangelte, legte der charismatische Geistliche eine scheinbar makellose Kirchenkarriere hin. Nun steht auch Papst Johannes Paul II. posthum in der Kritik. Er glaubte den Unschuldsbeteuerungen McCarricks und machte ihn zum Kardinal, anstatt für Aufklärung zu sorgen. Nicht nur in den USA steht nun die Frage im Raum, ob der Papst aus Polen vielleicht zu voreilig heiliggesprochen wurde. Bericht: Christian Rathner, David Kriegleder.

„Gelobt seist Du, Niemand!“ – Paul Celan und das Judentum

„Ich habe nie eine Zeile geschrieben, die nicht mit meiner Existenz zu tun gehabt hätte“, so Paul Celan (1920–1970). Er zählt zu den bedeutendsten Dichtern der deutschen Nachkriegsliteratur und gilt bis heute als einziger, dessen Gedichte dem Unaussprechlichen der Shoah angemessen sind. Anders als seine Eltern, die in den NS-Vernichtungslagern ermordet wurden, überlebte Paul Celan die Judenverfolgung in seiner Heimatstadt Czernowitz. Die Shoah war bis zuletzt das zentrale Thema seiner Lyrik. Sein Vater fühlte sich Zeit seines Lebens einem orthodoxen Zionismus verpflichtet. Doch Paul Celan entfernte sich nach der Bar Mizwa immer mehr von seinen jüdischen Wurzeln. Ein Umstand, der sich nach dem Holocaust änderte. Das Gefühl, fremd, einsam und ausgegrenzt zu sein, führte zu einer intensiven Beschäftigung mit dem Judentum. Mystik, Hebraismen und jüdische Quellen hielten immer mehr Einzug in seine Gedichte. Sein Ziel war es, dem Leiden einen Erinnerungsort in der Sprache zu geben. Anlässlich seines 100. Geburtstags am 23. November hat ein Team der „Orientierung“ mit dem katholischen Theologen Jan-Heiner Tück und mit der Germanistin Irene Fußl über Paul Celans Lyrik, seine jüdische Identität und sein Gottesbild gesprochen. Bericht: Karoline Thaler, Christopher Meiller.

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