ÖLI-UG ortet ein bildungspolitisches Desaster

ÖLI-UG ortet ein bildungspolitisches Desaster

Minister Faßmann kündigt nur an, setzt aber nicht um

wien (OTS) – ÖVP-Bildungsminister Faßmann hat sein Vertrauen bei den Lehrer*innen verspielt. In Presse­konferenzen wird alles Mögliche groß angekündigt, die Umsetzung wird dann zu einem Desaster. Das zerstört Vertrauen, das in Pandemie-Zeiten so dringend notwendig ist. Die grüne Bildungs­sprecherin Hamann steht kritiklos daneben. Die Schulen können das Planungschaos ausbaden.

Lehrerinnen und Lehrer wollen nicht mehr in Pressekonferenzen mitgeteilt bekommen, was in den Schulen passieren soll, damit Unterricht mit Schülerinnen und Schülern in der Schule möglich ist -wenn noch dazu die Umsetzung vielfach scheitert. Wir wollen Planungssicherheit im Interesse der Schüler und Schülerinnen, der Eltern und Lehrerinnen und Lehrer. Leere Worthülsen sind uns zu wenig:

Es werden FFP2-Masken für Lehrerinnen und Lehrer und Selbsttests für Schülerinnen und Schüler angekündigt, um dann festzustellen, dass die Organisation und Logistik zu schwierig ist, weil sie nicht oder nur unvollständig an die Schulen kommen. Sonderpädagogik und Kindergärten werden in den Planungen des Bildungsministeriums konsequent ignoriert; Berufs- und Landwirtschaftsschulen zuletzt bei den Selbsttests nicht berücksichtigt.

ÖVP-Minister Faßmann verkündet, dass eine Lockdown-Verlängerung notwendig ist, dass es nochmals eines gesellschaftlichen Kraftakts bedarf und die Schulen im Distance Learning verbleiben müssen. Auch die ÖLI-UG meint, dass es jetzt die Aufgabe aller ist, gemeinsam dafür zu sorgen, dass die Inzidenzen auf einen Wert unter 50 sinken. Dafür müssen wir auch in den Schulen die Kontakte auf ein Minimum reduzieren.

Die vom Bildungsminister im Herbst erlassene Schulverordnung, die voll von Schlupflöchern ist, gilt noch immer. Die Bildungsdirektionen ermöglichen den Schulleitungen, von diesen Schlupflöchern Gebrauch zu machen: Schülerinnen und Schüler sollen auch im Lockdown aus den unterschiedlichsten Gründen in den Präsenzunterricht geholt werden oder können grundlos zur Betreuung in die Schule kommen. Das widerspricht klar den Zielen eines Lockdowns!

Einige Auszüge aus den Rückmeldungen nach unserer Aussendung am Montag, 18.1.2021:
„tageweise 13 volle Klassen“; „bis zu 80% anwesend“; „alle 12.+13. Schulstufen in Präsenz“, „weil 1 Klasse BIU-Test hat, haben alle Parallelklassen ganzen Tag Präsenzunterricht“, „keine Mindestabstände“, „12 VS-Kinder da, Eltern erwarten Unterricht“; „16 von 18 Kindern immer da“; „Eltern-WhatsAppGruppe will Unterricht erzwingen“ …

Medial wird uns Lehrerinnen und Lehrern mitgeteilt, dass die Ziele des Lockdowns von den Schulen auch nicht konterkariert werden dürfen. Wenn Elternvertretungen offene Schulen fordern, Medien und Politik den Fernunterricht schlecht reden und die Gefahr von psychischen und Bildungsschäden für Kinder und Jugendliche drastischer sehen, als weitere zehntausende Coronakranke und hunderte Coronatote, dann braucht man sich nicht wundern, dass an den Schulen viele Schüler und Schülerinnen anwesend sind.

Die ÖLI-UG meint, es bedarf nicht nur medialer Ankündigungen, sondern einer konsequenten Umsetzung und der Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen.

Vielleicht bedarf es sogar Änderungen bei den Verantwortlichen der Regierungsparteien: Verspielen so nicht gerade ÖVP Bildungsminister Faßmann und die Grüne Bildungssprecherin Hamann das Vertrauen in die vom Bundeskanzler Kurz verkündeten Lockdown-Maßnahmen?

Josef Gary Fuchsbauer (ÖLI-Bundeskoordinator, GÖD Vorstandsmitglied, fuchsbauer@oeli-ug.at
0680 2124358

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