Styria Medien AG: Wer für Rechte eintritt, wird abserviert

Styria Medien AG: Wer für Rechte eintritt, wird abserviert

JournalistInnengewerkschaft in der Gewerkschaft GPA übt heftige Kritik an Vorgangsweise gegen Kollegen

Wien (OTS) – Viele Monate schwelte zwischen Teilen der Belegschaft und der Geschäftsführung von „Sport Aktiv“ (Top Times Medien GmbH) ein Konflikt über die Anwendung des Journalistengesetzes und damit verbunden bessere Arbeits- und Entgeltbedingungen für dort tätige Journalisten. Seit Frühjahr 2021 werden die Anliegen von dem neu gegründeten Betriebsrat vorangetragen.

Das Unternehmen signalisierte zwar, dass die Anwendung des Journalistengesetztes nicht per se auszuschließen ist, war aber zu keiner gütlichen Lösung bereit. Im Gegenteil: Vermeintlich gelöst wurde die Streitfrage durch die Kündigung von zwei langjährigen Mitarbeitern – einer davon Mitglied des Ersatzbetriebsrates. Letztendlich einigte man sich auf die einvernehmliche Lösung der Dienstverhältnisse, die Ende des Jahres auslaufen. „Es wurde alles versucht, den Konflikt zu lösen, leider vergeblich, weil das Unternehmen daran schlicht kein Interesse hatte“, so Eike-Clemens Kullmann, Vorsitzender der JournalistInnengewerkschaft in der Gewerkschaft GPA.

Wie bereits vorher ein Sekretär der Fachgewerkschaft, reiste auch Kullmann nach Graz, um im Gespräch mit den beiden Geschäftsführern das Ruder doch noch herumzureißen. „Das war chancenlos. Offenbar besteht die Sorge, dass auch in anderen Teilen der Styria das Journalistengesetz zur Anwendung kommen müsste. Daher wollte man offenbar ein Exempel statuieren“, sagt Kullmann. Für ihn besonders empörend: „Besagter Ersatz-Betriebsrat hat sich in der Causa besonders stark gemacht, ist an der Seite der Gewerkschaft aufgetreten. Er war unmittelbar davor, in das Aktivgremium des Betriebsrates nachzurücken, das hat das Unternehmen auch gewusst. Einen Tag vorher wurde ihm die Kündigung ausgesprochen.“

Die Betriebsräte anderer Styria-Medien teilen diese Empörung und forderten über den Konzernbetriebsrat in einer Resolution die Fortsetzung der Dienstverhältnisse, wurden aber ebenfalls nicht gehört. „Die Kollegen haben nichts anderes gemacht als für ihre Rechte einzutreten und Ansprüche aus dem Arbeitsverhältnis einzufordern. Deshalb zu kündigen, noch dazu einen Belegschaftsvertreter, ist für ein Unternehmen des Formats Styria unwürdig“, sagt Ute Groß, stellvertretende Vorsitzende der JournalistInnengewerkschaft.

Die Geschäftsführung von „Sport Aktiv“ hat ins Treffen geführt, das Magazin künftig ohne JournalistInnen als reines PR-Blatt führen zu wollen. „Mag sein“, so Kullmann, „wir werden dem Unternehmen und anderen Styria-Medien jedenfalls genau auf die Finger schauen. Mit den beiden Kollegen ist das Problem nicht verschwunden.“

Gewerkschaft GPA – Öffentlichkeitsarbeit
Mag. Martin Panholzer
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