SPÖ-Volksanwaltschaftssprecher Silvan: „Personalmangel in psychiatrischen Einrichtungen führt zu Menschenrechtsverletzungen!“

SPÖ-Volksanwaltschaftssprecher Silvan: „Personalmangel in psychiatrischen Einrichtungen führt zu Menschenrechtsverletzungen!“

Volksanwalt Mag. Bernhard Achitz zeigt in Ö1-Mittagsjournal erneut deutlichen Handlungsbedarf auf

Wien (OTS/SK) – Volksanwalt Mag. Bernhard Achitz berichtete heute im Ö1-Mittagsjournal über Prüfungen der Volksanwaltschaft in psychiatrischen Einrichtungen. SPÖ-Volksanwaltschaftssprecher Silvan stimmen die Details besorgt: „Einmal mehr zeigt sich, dass der eklatante Personalmangel im Pflege- und Gesundheitsbereich, gegen den die Regierung seit Jahren nichts unternimmt, einer der Hauptgründe für Menschenrechtsverletzungen ist.“ Das Aggressionspotential im Pflegebereich und insbesondere in psychiatrischen Einrichtung ist besonders hoch. Einerseits sind die Beschäftigten immer wieder mit aggressiven oder gewalttätigen Personengruppen konfrontiert, andererseits müssen die Beschäftigten im Notfall zum Eigenschutz der Patient*innen an diesen freiheitseinschränkende Maßnahmen anwenden. Silvan: „Der eklatante Personalmangel im Pflegebereich verschärft diese schwierigen Situationen dramatisch!“ ****

Ein Hauptaugenmerk legen die Kommissionen der Volksanwaltschaft bei ihren Prüftätigkeiten im psychiatrischen Bereich auf Fixierungen von Patient*innen. Diese werden erfahrungsgemäß nicht immer nur durch geschultes Personal vorgenommen, erklärt der Abgeordnete gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. Dies sei laut Silvan oftmals eine Folge des Personalmangels, aber grundsätzlich vermeidbar. Fixierungen sind ein gravierender Einschnitt in die Menschenrechte, sie dürfen nur als allerletztes Mittel eingesetzt werden, um Gefahr für Leben oder Gesundheit abzuwenden. Das wichtigste Werkzeug in der Psychiatrie sei die Deeskalation, erklärt Silvan. Für diese müsste aber auch genügend geschultes Personal vorhanden sein. Silvan stimmt hier vollkommen mit Volksanwalt Achitz überein, beide sind der Meinung: „Mehr Personal ist der wichtigste Schlüssel gegen Menschenrechtsverletzungen!“

Zusätzlich zur dringend notwendigen Aufstockung des Personals fordert Silvan verpflichtende Deeskalationsschulungen nach einheitlich hohen Qualitätsstandards für alle betroffenen Mitarbeiter*innen. Zu einem Großteil werden diese zwar jetzt schon durchgeführt, allerdings gibt es hier Unterschiede in den einzelnen Berufsgruppen und auch in der Qualität der Schulungen, so Silvan. So werden in rund drei Viertel aller Einrichtungen kommunikative Deeskalationsmaßnahmen angewandt, aber lediglich 50 Prozent der Mitarbeiter*innen, die diese Techniken anwenden, sollen auch darin geschult sein. Der Volksanwaltschaftssprecher fordert erneut die Regierung auf, endlich für notwendige Verbesserungen im Pflegebereich zu sorgen und dankt den Kommissionen der Volksanwaltschaft, die seit 2012 diese wichtigen Kontrolltätigkeiten vornehmen und dieses Verbesserungspotential wiederholt aufzeigen. (Schluss) sl/ls

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