Oö. Volksblatt: “Atomare Kräfte” (von Andy HÖRHAGER)

Oö. Volksblatt: “Atomare Kräfte” (von Andy HÖRHAGER)

Ausgabe vom 7. Juli 2022

Linz (OTS) – Es war ein ungleicher Kampf, in welchem die nuklear beheizte EU-Großmacht Frankreich die entscheidende Rolle spielte. Die einstige Grande Nation sieht in der nicht ungefährlichen Atomkraft den Schlüssel für eine CO2-freie Wirtschaft, die Franzosen wollen mit ihrer Kraftwerkstechnik gerne auch andere Länder, wie die Niederlande und Polen, beglücken.
Tschechiens Regierungschef Petr Fiala hatte noch unmittelbar vor der Abstimmung in Straßburg ein klares Ja zu den EU-Plänen gefordert, Investitionen in Gas- und Atomkraftwerke unter bestimmten Bedingungen als klimafreundlich einzustufen. Zu den Pro-Atomkraft-Akteuren in der EU zählen ferner die Slowakei, Slowenien, Ungarn und Rumänien. Deutschland reagierte zwar empört auf den Taxonomie-Vorschlag, setzte sich dafür seinerseits für Gas als Übergangstechnologie ein. Somit kam es, wie es kommen musste. Die „EU-Giganten“ Österreich und Luxemburg wollen nun den Klagsweg beschreiten, Deutschland hingegen lehnte dies bereits ab. Somit wird die neue Verordnung höchst wahrscheinlich ab 2023 geltendes EU-Recht.
Für Europas Klimapolitik wäre dies allenfalls ein herber Rückschritt, WWF-Experte Jakob Mayr befürchtet, dass damit Milliardenförderungen in klimaschädliche Technologien fließen werden.

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