Greenpeace-Studie: Tiefseebergbau gefährdet zahlreiche Walarten

Greenpeace-Studie: Tiefseebergbau gefährdet zahlreiche Walarten

Weitere Untersuchungen unerlässlich, um Risiken des Tiefseebergbaus auf Lebensraum zu erheben – klares Nein Österreichs zur Ausbeutung der Hochsee gefordert

Wien/Exeter (OTS) – In einem Monat entscheidet die Meeresbodenbehörde ISA, wo auch Österreich Mitglied ist, über die Rohstoffausbeutung in der Tiefsee. Eine heute zum Thema veröffentlichte Greenpeace-Studie schlägt jetzt Alarm: Wissenschaftler:innen und der Greenpeace Research Laboratories haben analysiert, dass sich die geplanten Abbaugebiete mit den Lebensräumen von etwa 30 Walarten, wie der große Blauwal und Delfin, überschneiden und diese bedrohen. Greenpeace fordert die österreichische Regierung auf, sich klar gegen Tiefseebergbau auszusprechen.

“Durch den Tiefseebergbau werden die letzten Winkel unserer Ozeane ausgebeutet. Der Raubbau am Meeresgrund verursacht Lärm, Lichtverschmutzung sowie Wolken aus Sedimenten und Schadstoffen. Das bedroht bereits stark gefährdete Arten wie Blauwale”, sagt Ursula Bittner, Artenschutz-Expertin bei Greenpeace in Österreich. Während Tiefseebergbau-Konzerne sich weiter auf die Ausbeutung des Meeresgrundes vorbereiten, wird in der Greenpeace-Studie klar, dass die Gefahren für Meeressäuger noch viel zu wenig erforscht sind. Werden Tiefseebohrungen genehmigt, drohen riesige Maschinen – die mit bis zu 200 Tonnen mehr wiegen als Blauwale – in tausenden Metern Tiefe rund um die Uhr zu arbeiten. Sie erzeugen Geräusche, die sich mit Frequenzen überschneiden, die Wale zur Kommunikation und Navigation nutzen. Dadurch könnten die Tiere verwirrt werden und stranden. Tiefseebergbau will Metalle und seltene Erden gewinnen, die etwa in der Elektronikindustrie und Elektromobilität verwendet werden. Für Manganknollen, Kobaltkrusten und Massivsulfide würde dann der Meeresgrund verschiedener Tiefsee-Ökosysteme zerstört.

Andere europäische Staaten, darunter Deutschland und Frankreich, haben sich bereits klar gegen Tiefseebergbau ausgesprochen. “Der Bergbau wäre ein massiver Eingriff in die Tiefsee, mit unabsehbaren Folgen für die Ozeane und Meerestiere. Wir können nicht riskieren, dass Wale und andere Lebewesen aufgrund der Profitgier von Konzernen aus ihrem natürlichen Lebensraum vertrieben werden und qualvoll an den Stränden verenden”, appelliert Bittner. Auch Österreich ist Mitglied der Internationalen Meeresbodenbehörde und trägt Verantwortung für die Weltmeere: “Die industrielle Ausbeutung der Tiefsee darf gar nicht erst beginnen und muss dauerhaft verboten werden. Österreichs Regierung muss jetzt klar Stellung beziehen und sich gegen Tiefseebergbau aussprechen”, so Bittner abschließend.

Die neue Greenpeace-Studie finden Sie unter: https://act.gp/3YNXE9a

Bildmaterial finden Sie unter: https://act.gp/3I03duq
Die Fotos stehen für eine einmalige Verwendung unter Angabe der Photo Credits kostenlos zur Verfügung.

Ursula Bittner
Artenschutz-Expertin
Greenpeace in Zentral- und Osteuropa
Mobil: +43 (0) 664 960 64 29
E-Mail: ursula.bittner@greenpeace.org

Réka Tercza
Pressesprecherin
Greenpeace CEE in Österreich
Tel.: + 43 (0)664 85 74 59 8
E-Mail: reka.tercza@greenpeace.org

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