SPÖ-Frauensprecherin Holzleitner zum Equal Pension Day: Pensionslücke schließen, Frauenarmut verhindern

SPÖ-Frauensprecherin Holzleitner zum Equal Pension Day: Pensionslücke schließen, Frauenarmut verhindern

SPÖ fordert Arbeitsmarktschwerpunkt für Frauen über 50

Im Vorfeld des Equal Pension Day am 4. August machte SPÖ-Vizeklubchefin und Frauensprecherin Eva-Maria Holzleitner heute, Mittwoch, in einer Pressekonferenz auf die enorme Pensionslücke zwischen Männern und Frauen aufmerksam. Der Equal Pension Day markiert jenen Tag, an dem Männer bereits so viel Pension bezogen haben, wie Frauen erst bis Jahresende erhalten werden. Der Pensionsunterschied zwischen den Geschlechtern beträgt in Österreich nach wir vor 40,5 Prozent und hat sich nur um einen Tag, um 0,5 Prozent, verbessert. „Wenn es so weitergeht, schließt sich die Pensionslücke erst in 127 Jahren. So lange wollen wir nicht warten. Wir müssen einen kräftigen Schub machen, um die Pensionslücke zwischen den Geschlechtern zu schließen“, betont Holzleitner. Die stv. SPÖ-Klubvorsitzende fordert „einen Arbeitsmarktschwerpunkt für Frauen über 50, eine faire Aufteilung und höhere Anrechnung der Karenzzeiten und echte Lohntransparenz. Damit können wir alle Frauen dabei unterstützen, nicht in der Altersarmut zu landen.“ ***** 

Laut Holzleitner sei es kein Geheimnis, dass Frauen noch immer den größten Teil der unbezahlten Arbeit in Familie und Haushalt tragen. Hauptgründe für die großen Unterschiede bei Frauen- und Männerpensionen sind laut Holzleitner auch die hohe Teilzeitquote bei Frauen, die ungleiche Entlohnung in klassischen „Frauenberufen“ und die Tatsache, dass Frauen familiäre Verpflichtungen und Care-Arbeit übernehmen müssen. Das büßen sie am Ende ihres Erwerbslebens oft bitter. Männer erhalten durchschnittlich 2.162 Euro Pension, Frauen erhalten 1.285 Euro. 

Auch wenn Frauen ihr Leben lang erwerbstätig waren, heißt das nicht, dass sie problemlos in die Pension wechseln können. „Bereits heute treten 40 Prozent der Frauen nicht aus der Erwerbstätigkeit in die Pension über“, so Holzleitner. Gründe dafür sind etwa Kündigungen älterer Arbeitnehmerinnen oder auch gesundheitliche Beschwerden, erläutert Holzleitner. Es ist anzunehmen, dass diese Lücke zwischen Erwerbstätigkeit und Pension durch die schrittweise Anhebung des Frauenpensionsalters noch größer wird. 

Um den Equal Pension Day an das Jahresende zu schieben und die Pensionslücke zwischen den Geschlechtern zu schließen, gilt es im Erwerbsleben anzusetzen, so die SPÖ-Frauensprecherin. „Dazu braucht es ein Maßnahmenpaket: Aktive Arbeitsmarktpolitik ist ein wesentlicher Hebel, um von der Erwerbstätigkeit direkt in die Pension übertreten zu können. Dazu braucht es auch Weiterbildungsprogramme für Frauen und andere Arbeitszeitmodelle“, so die stv. SPÖ-Klubvorsitzende. Ein weiterer fixer Punkt seien die Karenzzeiten. „Generell müssen Karenzzeiten für die Frauenpension höher angerechnet werden und es braucht eine verpflichtende partnerschaftliche Aufteilung der Karenzzeit zwischen beiden Elternteilen“, betont Holzleitner, die gleichzeitig auf skandinavische Karenzmodelle verwies. Dort sei klar, dass beide Elternteile in gleichem Ausmaß in Karenz gehen. Schließlich sei auch Lohntransparenz ein wesentlicher Punkt. „Zwischen Frauen und Männern klafft noch immer eine große Gehaltslücke, weil Frauen aufgrund ihres Geschlechts schlechter bezahlt werden als Männer. Mit guter Lohntransparenz nach dem isländischen Vorbild müssen Unternehmen Löhne transparent machen und es gibt Sanktionen durch Strafen bei Nichteinhaltung. Auch das trägt zum Schließen der Lohnschere und der Pensionslücke bei“, so die SPÖ-Frauensprecherin, die abschließend betonte: „Wir wollen Frauen ein selbstbestimmtes Leben in der Erwerbsarbeit und in der Pension ermöglichen.“ (Schluss) em/ls

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