„ZIB 2 History: 45 Jahre Nein zu Zwentendorf“

„ZIB 2 History: 45 Jahre Nein zu Zwentendorf“

Am Montag, 30. Oktober, um 22.30 Uhr in ORF 2 aus Zwentendorf; danach „Jahrzehnte in Rot Weiß Rot“ über die 70er

Wien (OTS) – Am 5. November 1978 stimmte eine knappe Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher gegen die Inbetriebnahme des bereits gebauten Atomkraftwerks in Zwentendorf. Gerade einmal rund 30.000 Stimmen haben den Ausschlag gegeben und das Nein zur Atomkraft im nationalen Selbstverständnis einzementiert. 45 Jahre später widmet sich eine „ZIB 2 History“ aus dem Atomkraftwerk in Zwentendorf dieser Abstimmung und geht der Frage nach, wie die Atomgegnerinnen und -gegner damals – überraschend – die Abstimmung doch gewinnen konnten und welche Auswirkungen das Nein zur Atomkraft bis heute hat. Die „ZIB 2 History“ widmet sich weiters der Frage, ob Atomenergie europaweit ein Zukunfts- oder Auslaufmodell ist und welche langfristigen Folgen Atomkatastrophen wie Tschernobyl und Fukushima haben. Bei Marie-Claire Zimmermann diskutieren im Schaltraum des AKW Zwentendorf die Obfrau der Kerntechnischen Gesellschaft, Eileen Langegger, und die Klima- und Energieexpertin Jasmin Duregger von Greenpeace.

Danach folgt um 23.00 Uhr in ORF 2 im Rahmen von „Menschen & Mächte“ jene Folge von „Jahrzehnte in Rot Weiß Rot“, die sich mit den 70er-Jahren beschäftigt. Bereits ab 6.30 Uhr ist Marie-Claire Zimmermann am 30. Oktober bei Eva Pölzl in ORF 2 zu Gast in „Guten Morgen Österreich“, um über die „ZIB 2 History“ zu sprechen. ORF III widmet am 2. Dezember dem Thema die Doku „Schicksalstage Österreichs – Die Zwentendorf-Volksabstimmung“.

„Menschen & Mächte: Jahrzehnte in Rot Weiß Rot – Die 70er Jahre“ (23.00 Uhr, ORF 2)

Die 70er – ein prägendes Jahrzehnt des Aufbruchs, des Fortschritts, der Vollbeschäftigung. Gleichzeitig aber endete mit der Zwentendorf-Volksabstimmung der Irrglaube an unbegrenzte technische Machbarkeit, basisdemokratische Ideen der „Flower-Power“-Generation stehen gegen die patriarchale Haltung einer Nachkriegs-Politikergeneration. Sportliche Erfolge, etwa auf Skipisten durch Franz Klammer und Annemarie Moser oder auf dem Fußballfeld von Cordoba, werden zum Kraftmotor eines Patriotismus in Rot-Weiß-Rot. International wird Österreich unter Bundeskanzler Kreisky zu einem weltweit anerkannten Land der Völkerverständigung, mit dem Bau der Uno-City, mit UNO-Generalsekretär Kurt Waldheim oder mit den zweiten Olympischen Winterspielen in Innsbruck. Österreich sei „eine Insel der Glückseligen“, meinte damals Papst Paul VI.

„Schicksalstage Österreichs – Die Zwentendorf-Volksabstimmung“ (Samstag, 2. Dezember 2023, 20.15 Uhr, ORF III)

Es war die wahrscheinlich skurrilste Abstimmung, die es in Österreich je gegeben hat: die Volksabstimmung um die Inbetriebnahme des Atomkraftwerkes Zwentendorf am 5. November 1978. Das Ergebnis war so knapp wie unerwartet: 50,47 Prozent der Menschen sprachen sich gegen ein fertiges und betriebsbereites AKW aus. Der von Maria Seifert gestaltete Film der ORF-III-Reihe „Schicksalstage Österreichs“ beleuchtet, wie es zu diesem Wendepunkt in der österreichischen Geschichte kommen konnte, zeigt spannende Archivaufnahmen und lässt Zeitzeuginnen und Zeitzeugen wie Heinz Fischer, Katharina Stemberger, Erwin Steinhauer und die „Mütter gegen Atomenergie“ zu Wort kommen. Außerdem präsentiert die Dokumentation den künstlerischen Umgang mit der Atomfrage – von Protagonisten wie Georg Danzer und Willi Resetarits bis hin zu Ausschnitten der ORF-Kultserie „Ein echter Wiener geht nicht unter“, in denen sich Edmund Sackbauer alias Karl Merkatz überlegt, eine Bürgerinitiative zu gründen. „Schicksalstage Österreichs – Die Zwentendorf-Volksabstimmung“ thematisiert auch das zweite geplante Atomkraftwerk in St. Pantaleon-Erla in Niederösterreich: Von dort aus wurde der Stein des Protestes gegen Zwentendorf erst richtig ins Rollen gebracht. Zeitzeuginnen und Zeitzeugen erinnern sich an kostspielige Werbeaktionen der Betreibergesellschaft und an aggressive Türsteher bei Informationsveranstaltungen.

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