Supergrätzl Favoriten auch internationales Herzeigeprojekt

Supergrätzl Favoriten auch internationales Herzeigeprojekt

Internationales Superblock Meeting in Wien rückt Wiens Pilotprojekt in den Fokus

Was sind Superblocks? Wie wird das Konzept in internationalen Städten umgesetzt und wie wirken sie sich auf das tägliche Leben der Menschen aus? Was können europäische Städte voneinander lernen und was kann Wien dazu beitragen? Diesen und vielen anderen Fragen rund um das spannende Thema Superblocks widmet sich die dritte Internationale Superblock Konferenz, die unter dem Motto „Urban Actors & Actions: Transition in Practice“ am 29. und 30. April in Wien stattfindet. Hauptziel der Veranstaltung ist es, Akteur*innen aus dem öffentlichen, privaten und zivilgesellschaftlichen Sektor zusammenzubringen, um voneinander zu lernen und Netzwerke zu stärken.

Die Veranstaltung bietet dabei eine gute Gelegenheit, das Pilotprojekt in Wien – das sich aktuell in Bau befindliche Supergrätzl Favoriten – kennenzulernen, sich vor Ort ein Bild zu machen und über die bisherigen Erfahrungen auszutauschen. Mehrere Touren durch das Gebiet geben Einblicke in den aktuellen Stand der Umsetzung.

WIENS SUPERBLOCK IST EIN SUPERGRÄTZL

Schon in Kürze wird ein Hauch von Barcelona durch Favoriten ziehen: Im Herzen des 10. Bezirks entsteht aktuell zwischen Gudrunstraße, Leebgasse, Quellenstraße und Neilreichgasse Wiens erstes Supergrätzl. Der Durchzugsverkehr wird unterbunden und damit mehr Platz für die Menschen und für vielfältige Begrünungsmaßnahmen geschaffen. Die erste Bauphase ist mit Oktober 2023 gestartet und soll bis Herbst 2024 abgeschlossen sein, die zweite, rund um die Mittelschule Herzgasse, folgt im Anschluss.

„Über 60 neue Bäume, über 90 Grünflächen, Wasserspiele und Verkehrsberuhigung für viel Platz zum Zu-Fuß-Gehen und Radfahren samt Fußgängerzone rund um Schule sollen das Grätzl im Herzen Favoritens zu einem „urbanen Wohnzimmer“ machen. Wien kann mit diesem Projekt zu einer internationalen Benchmark hinsichtlich smarter Stadtteilplanung werden“, betont Planungsstadträtin Ulli Sima einmal mehr anlässlich der Superblock-Konferenz in Wien.

WENIGER VERKEHR, MEHR PLATZ FÜR LEBENSQUALITÄT

Kern der Transformation zu einem Supergrätzl ist die vollständige Unterbindung des Durchzugsverkehrs. So wird etwa mit sogenannten Diagonalfiltern der Autoverkehr an den Kreuzungen im Supergrätzl wieder auf die Hauptstraßen abgeleitet. Zufahren bleibt aber weiterhin möglich. Ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft bestehen die im Supergrätzl Favoriten eingesetzten Diagonalfilter aus umfunktionierten Betonringen, die einst noch auf der Donauinsel als Abfallbehälter im Einsatz waren.

62 BÄUME UND 11 MIKROFREIRÄUME VERWANDELN DAS GRÄTZL IN EIN URBANES WOHNZIMMER

Neben den bestehenden 47 Bäumen, sorgen künftig gleich 62 zusätzliche Bäume und ganze 94 Grünflächen für jede Menge Begrünung in den bisher betonlastigen Straßenzügen und versprechen deutliche Abkühlung in der heißen Jahreszeit. Dazu entstehen in den Kreuzungsbereichen insgesamt 17 Mikrofreiräume die zum Verweilen und die kleinsten Bewohner*innen auch zum Spielen einladen. Die Mikrofreiräume werden so wie die Fußgänger*innenzone mit zahlreichen Vernebelungsanlagen, Wasserspielen und einer hellen Pflasterung versehen, wodurch die Oberfläche entsiegelt wird und sich in der heißen Jahreszeit weniger stark aufheizt.

KONFERENZ MIT HOCHKARÄTIGEN EXPERT*INNEN AUS BARCELONA, ROTTERDAM, LONDON, GENT, BERLIN UND WIEN

Zurück aus Favoriten zur Konferenz: Neben den Exkursionen gibt es auch eine hochrangig besetzte internationale Diskussionsrunde mit Fachexpert*innen aus Barcelona, Rotterdam, London, Gent, Berlin und Wien sowie verschiedene Dialogformate zum Austausch und zur Vernetzung. Diese sollen zu einem besseren Verständnis für unterschiedliche Zugänge zum Superblock-Konzept beitragen und zeigen, wie solche Projekte die Lebensqualität verbessern können und wie die Zusammenarbeit zwischen den Akteur*innen funktionieren kann.

Die Veranstaltung findet im Rahmen des EU-Forschungsprojekts TuneOurBlock statt und ist öffentlich zugänglich, die Teilnahme ist kostenlos. Startpunkt für die Touren ins Supergrätzl Favoriten am 29.4. ist um 14.00h in der Herzgasse 23-27, 1100 Wien. Die Plenardiskussion am 29.4. (18h) findet im Festsaal des Klimaministeriums in der Radetzkystraße 2, 1030 Wien statt, die Sessions am 30.4 (9.00-16.30h) im Prechtlsaal der TU Wien, Karlsplatz 13, 1040 Wien. Aus organisatorischen Gründen ist eine Anmeldung erforderlich. Alle Details zum Programm sowie Anmeldung unter www.tuneourblock.eu – Veranstaltungssprache ist Englisch.

TUNEOURBLOCK

Ziel von TuneOurBlock, das seit 2021 läuft, ist die Untersuchung, Internationalisierung und Ausweitung des Superblock-Konzept als politische und planerische Strategie. Stadtplaner*innen, Praktiker*innen, Forscher*innen und NGOs erarbeiten dabei gemeinsam effektive und übertragbare Richtlinien und Werkzeuge für die Umsetzung von Superblocks in unterschiedlichen städtischen Kontexten. TuneOurBlock wird von JPI Urban Europe unter dem Call ERA-NET Cofund Urban Urban Accessibility and Connectivity (ENUAC) gefördert und von ERA-NET (bzw. Horizon 2020) ko-finanziert.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/presse/bilder

Mag. Anita Voraberger
Mediensprecherin Stadträtin Mag.a Ulli Sima
Telefon: +43 1 4000 81353
E-Mail: anita.voraberger@wien.gv.at

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