Verhöhnung von Shoah-Opfern in Mauthausen und Blut-Attacke in Wien: Nie wieder ist jetzt!

Verhöhnung von Shoah-Opfern in Mauthausen und Blut-Attacke in Wien: Nie wieder ist jetzt!

IKG verurteilt Verhöhnung der Opfer der Shoah im Rahmen der Befreiungsfeier in Mauthausen.

„Es ist inakzeptabel, dass das Gedenken an die Opfer der Shoah und die Befreiungsfeier im Konzentrationslager Mauthausen am gestrigen Sonntag für vorgeblich pro-palästinensischen Aktivismus missbraucht wurde.“ verurteilt Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG), einen der jüngsten antisemitischen Eklats in Österreich. Die Organisatoren seien aufgerufen, klar Stellung zu beziehen und Maßnahmen zu ergreifen.

Die palästinensische Fahne während der Gedenkzeremonie vor dem Mahnmal mitten im ehemaligen KZ Mauthausen zu schwingen, lässt tief in das fehlende Geschichtswissen der Agitateure blicken. Deutsch: „Die Urväter des palästinensischen Nationalismus waren Verbündete der Nationalsozialisten. Großmufti Amin Al-Husseini traf mehrmals mit Adolf Hitler zusammen und war sogar in einem Konzentrationslager – als Mitglied der Waffen-SS gemeinsam mit NS-Granden bei einer Inspektion des KZ. Die Palästinenser-Fahne, die erst in den späten 1960er Jahren entstand, nach Mauthausen zu bringen, ist daher eine infame Provokation, Geschichtsverdrehung und Grenzüberschreitung, welche das Andenken an die Millionen Opfer der Shoah verhöhnt.“

Wir verurteilen die Aktion am gestrigen Sonntag aufs Schärfste und fordern die Organisationsverantwortlichen des Mauthausen Komitees in aller Deutlichkeit auf, sicherzustellen, dass das Andenken an die Opfer und die Befreiungszeremonie nie wieder für solche Zwecke missbraucht werden kann. Das sind wir – alle in Österreich – den Opfern der Shoah schuldig!

Die IKG hat das Mauthausen-Komitee mit den Vorwürfen konfrontiert und erwartet eine öffentliche Positionierung sowie wirkungsvolle Konsequenzen, die eine Wiederholung einer derartigen Vereinnahmung unmöglich machen. Die Israelitische Kultusgemeinde wird auf Basis der Reaktion des Mauthausen-Komitees weitere Schritte, die bis hin zu einem Austritt aus dem Komitee reichen können, beraten.

Leider verschärft sich das aktuelle judenfeindliche Klima in Österreich zunehmend. Erst heute Vormittag wurden vor Beginn der Antisemitismus-Konferenz des Bundeskanzleramtes einige Teilnehmer, darunter Ministerin Karoline Edtstadler, mit roter Farbe attackiert und Teilnehmer mit Genozid-Vorwürfen beschimpft. Auch das ist eine inakzeptable Grenzüberschreitung.

Es muss ein gesellschaftliches und politisches Klima sichergestellt werden, dass derartige Aktivitäten und auch antisemitische Agitation auf den Straßen, in Schulen oder auch in der Kunstwelt, in aller Schärfe verurteilt sowie Maßnahmen ergriffen werden, diese in Zukunft mit aller zur Verfügung stehenden Mittel zu verhindern.

Israelitische Kultusgemeinde
Ben Dagan BA MA
066488851566
b.dagan@ikg-wien.at
www.ikg-wien.at

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