Österreichplan Tourismus: vida fordert nachhaltige Maßnahmen statt Öffnung des Saisonierkontingents
Österreichplan Tourismus: vida fordert nachhaltige Maßnahmen statt Öffnung des Saisonierkontingents
vida-Vorsitzender Hebenstreit: „Kurzfristige Maßnahmen verschärfen nur die Probleme im Tourismus – nachhaltige Lösungen dringend erforderlich“
Die von Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler und Nationalratsabgeordnetem Kurt Egger (beide ÖVP) vorgesehene Erhöhung des Saisonierkontingents stößt bei der Gewerkschaft vida zum wiederholten Mal auf Kritik. vida-Vorsitzender Roman Hebenstreit betont, dass diese Maßnahme nicht nachhaltig sei: „Statt den Personalmangel im Tourismus durch bessere Arbeitsbedingungen zu bekämpfen, setzt die Regierung erneut auf eine kurzfristige Lösung, die die strukturellen Probleme der Branche nur verschärft.“ Hebenstreit unterstreicht, dass es in Österreich genügend Arbeitskräfte gäbe, die unter besseren Bedingungen bereit wären, in die Branche einzusteigen oder zurückzukehren.
ARBEITGEBER IN DIE PFLICHT NEHMEN
Hebenstreit verweist auf die Arbeitsmarktdaten, die das angebliche Fehlen von Arbeitskräften widerlegen: „Im August 2024 waren über 352.000 Menschen arbeitslos oder in Schulungen, während die Zahl der offenen Stellen sinkt. Besonders problematisch ist, dass jene Branchen, die nach mehr Saisonarbeitskräften rufen, durch häufige Kündigungen einen hohen Anstieg an Arbeitslosen verursachen.“ Der vida-Vorsitzende fordert gesetzliche Sanktionen für solche Unternehmen und ihre Beteiligung an den zusätzlichen Kosten, die durch den Zuzug ausländischer Arbeitskräfte entstehen.
MISSBRAUCH VON ARBEITSMIGRATIONSREGELN
Darüber hinaus kritisiert Hebenstreit den Missbrauch von Arbeitsmigrationsregeln, um Löhne zu drücken und Ausbildungsplätze abzubauen. „Unternehmen sollten in die Ausbildung und faire Entlohnung heimischer Arbeitskräfte investieren, anstatt ausländische Arbeitskräfte zur Senkung des Lohnniveaus einzusetzen. Gewinne dürfen nicht auf dem Rücken der Arbeitnehmer:innen maximiert werden,“ fordert der vida-Vorsitzende abschließend.
Gewerkschaft vida
Cornelia Groiss
Telefon: +43 664 6145 756
E-Mail: cornelia.groiss@vida.at
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