FMA nutzt KI-Methoden bei der Prüfung Tausender Basisinformationsblätter österreichischer Kreditinstitute und Publikumsfonds.
FMA nutzt KI-Methoden bei der Prüfung Tausender Basisinformationsblätter österreichischer Kreditinstitute und Publikumsfonds.
Neue “Reden wir über Geld”-Ausgabe erklärt, wie Anlageprodukte mit Hilfe von PRIIPs-KIDs miteinander verglichen werden können.
Die Finanzmarktaufsicht (FMA) prüft im Rahmen ihrer Vertriebs- und Wohlverhaltensaufsicht die von der Europäischen Union eingeführten Basisinformationsblätter für Anlageprodukte, die sich an Kleinanleger:innen wenden. Durch den Einsatz von KI-Methoden wie Text Mining und Natural Language Processing kann die Kontrolle der vielen Tausenden Seiten dabei auf die wesentlichen Themen fokussiert werden. „Die FMA verwendet moderne technologische Hilfsmittel, damit sowohl die Aufsicht als auch die Beaufsichtigten Ressourcen effizient und risikoorientiert einsetzen können“, so FMA-Vorstände Helmut Ettl und Eduard Müller. „Selbstverständlich beurteilt immer der _Human in the loop_ die Fakten und trifft die aufsichtlichen Entscheidungen. Das kann aber mit Hilfe neuester intelligenter Methoden gezielter und effizienter geschehen, wie sich beim Screening der Basisinformationsblätter beispielhaft zeigt.“
In der nun erstmals von der FMA veröffentlichten Analyse der Basisinformationsblätter österreichischer Anbieter hat sich die Mehrzahl als unauffällig und qualitativ hochwertig erwiesen. In der Analyse aufgespürte Auffälligkeiten werden in der Aufsichtsarbeit kontinuierlich adressiert. Gravierende Verstöße gegen die Vorschriften (PRIIP-VO und PRIIP-DelVO) fanden sich nicht.
PRIIPS-KIDS
Diese von der Europäischen Union vorgeschriebenen, standardisierten, einfach verständlichen und kurzen Informationsblätter müssen seit Anfang 2023 auch von Publikumsfonds verpflichtend erstellt werden. Kreditinstitute müssen die Basisinformationsblätter bereits seit einigen Jahren bereitstellen. In der Branche sind die Dokumente als PRIIPS-KID bekannt, das Kürzel für die englische Bezeichnung_ Packaged Retail and Insurance-based Investment Products-Key Information Document_ – zu Deutsch: Basisinformationsblatt für verpackte Anlageprodukte für Kleinanleger und Versicherungsanlageprodukte. Die wichtigsten Informationen, die gegeben werden müssen, betreffen die Kosten des Produkts, sein Risiko, sowie Angaben zur erwarteten finanziellen Performance. Damit sind die Basisinformationsblätter ein unverzichtbares Dokument für Kleinanleger:innen, da sie eine klare, verständliche und vergleichbare Übersicht über die Merkmale eines Produkts ermöglichen und so die Anlageentscheidung erleichtern. Mehr Informationen zu den PRIIPs-KID für Verbraucher:innen gibt die jüngste Ausgabe der FMA-Reihe „Reden wir über Geld“: „Investmentfonds vergleichen – so hilft Ihnen das Basisinformationsblatt“.
AUTOMATISIERTE ANALYSE
Wegen ihrer großen Zahl und ihres standardisierten Formats bieten sich die Basisinformationsblätter für den Einsatz computerunterstützter Methoden an. Das Screening der FMA setzte dabei auf Text Mining und Natural Language Processing. Die Analyse richtete sich auch auf die Einhaltung von Formvorschriften und Verfügbarkeit. Inhaltlich wurde vor allem die Plausibilität der ausgewiesenen Werte für Kosten, Risiko und Performance geprüft. Analysiert wurden von der FMA 10.549 Basisinformationsblätter von 34 österreichischen Kreditinstituten, die diese bereits länger erstellen müssen. Die 1.876 analysierten Basisinformationsblätter von 995 österreichischen Publikumsfonds, für die bislang eine Übergangsregel galt, wurden in diesem Jahr erstmals auf diesem Weg analysiert.
Die FMA-Marktanalyse zu PRIIPs-KIDs finden Sie im Anhang.
FMA-Mediensprecher
Boris Gröhndahl
Telefon: +43 1 24959-6010 / +43 676 8824 9995
E-Mail: boris.groendahl@fma.gv.at
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