Mahrer/Zierfuß: Neos-Wiederkehr an Deutschförderung in Kindergärten und Schulen endgültig gescheitert

Mahrer/Zierfuß: Neos-Wiederkehr an Deutschförderung in Kindergärten und Schulen endgültig gescheitert

Wahlkampf-Aktionismus der Neos unwürdig – Kindergartenpflicht für 3-jährige Kinder mit Deutschförderbedarf einführen – Kindergärten in Gesetzgebung und Vollziehung Ländersache

„Neos-Stadtrat Wiederkehr hatte vier Jahre Zeit, eine effektive und intensive Deutschförderung in Wiens Kindergärten und Schulen zu installieren. Das Versagen dieser Wiener Stadtregierung hat sich in zahlreichen von der Wiener Volkspartei aufgedeckten Zahlen, Fakten und Daten manifestiert. Und ganz Wien weiß: Die Situation in Wiens Kindergärten und Schulen ist in den vergangenen vier Jahren schlechter, der Frust der Pädagogen größer und die Chancen der Kinder kleiner geworden. Die Neos sind in der Bildungspolitik in Wien gescheitert“, so Landesparteiobmann Stadtrat Karl Mahrer und Bildungssprecher Harald Zierfuß. „Statt die vielen leeren Versprechen einzulösen, nun die Arbeit in der Stadtregierung aufzukündigen, Neuwahlen anzukündigen und sich dann plötzlich für Deutschförderung einzusetzen, ist nicht nur unglaubwürdig, sondern haben Kinder, Eltern und Pädagogen in dieser Stadt nicht verdient. Dieser Neos-Wahlkampf-Aktionismus ist unwürdig“, so Mahrer.

„Tatsache ist: Derzeit bekommen 40 Prozent der Kinder mit festgestelltem Deutschförderbedarf in Wien überhaupt keine explizite Sprachförderung durch Sprachförderkräfte. Tatsache ist: Wien hat gerade einmal 300 vollzeitarbeitende Sprachförderkräfte für 16.000 Kinder mit Sprachförderbedarf. Tatsache ist: Der Großteil der außerordentlichen Schüler in Wiens Schulen hat bereits zwei Jahre Kindergarten besucht, wodurch auch ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr nur Makulatur ist. Tatsache ist: Obwohl die elementare Bildung in Gesetzgebung und Vollziehung Ländersache ist, schiebt Neos-Wiederkehr einmal mehr die Verantwortung auf den Bund. Tatsache ist: Neos-Wiederkehr ist an der Bildungspolitik in Wien gescheitert“, so Zierfuß.

„Ja, Deutsch ist Pflicht, um in unserer Stadt und unserem Land eine erfolgreiche Bildungskarriere und damit eine erfolgreiche Integration am Arbeitsmarkt zu schaffen. Dafür liegen die Forderungen der Wiener Volkspartei bereits seit Mai 2023 am Tisch“, so Mahrer:

* VERPFLICHTENDER KINDERGARTENBESUCH FÜR KINDER MIT DEUTSCHFÖRDERBEDARF AB DREI JAHREN: Für Kinder, bei denen bei einer ersten Sprachstandsfeststellung mit drei Jahren ein Deutschförderbedarf festgestellt wurde, muss der Besuch des Kindergartens verpflichtend eingeführt werden, damit sie zu Schulbeginn als ordentliche Schüler mit allen Chancen und Möglichkeiten ihren weiteren Bildungsweg erfolgreich fortsetzen können.
* SPRACHSTANDSFESTSTELLUNG ALLER 3-JÄHRIGEN KINDER IN WIEN: Was es im Vorfeld einer Kindergartenpflicht ab drei Jahren braucht, ist natürlich eine Sprachstandsfeststellung ALLER 3-jährigen Kinder in Wien – auch von jenen, die noch nicht in den Kindergarten gehen. Ab diesem Zeitpunkt muss die Sprachentwicklung der Kinder genau beobachtet und explizit gefördert werden.
* KINDERGARTENFÖRDERUNG AN DIE QUALITÄT DER DEUTSCHFÖRDERUNG KOPPELN: Der Kindergarten hat einen klaren Bildungsauftrag. Ob Kindergärten diesen Bildungsauftrag erfüllen, wird jedoch nur oberflächlich überprüft. Ein wesentliches Qualitätsmerkmal wäre jedenfalls die Entwicklung der Deutschkenntnisse von Kindern mit nicht-deutscher Umgangssprache. Sprechen diese dann zu Schulbeginn nicht ausreichend Deutsch, um als ordentliche Schüler geführt zu werden, müssten Förderungen zumindest teilweise zurückbezahlt bzw. eine weitere Förderung für den Verein generell evaluiert werden.
* ERHÖHUNG DES FACHKRAFT-KIND-SCHLÜSSELS: Sowohl auf Bundesebene als auch auf Wiener Ebene haben die NEOS in Opposition mehrfach Anträge für eine Erhöhung des Fachkraft-Kind-Schlüssels auf 1:8 oder 1:10 bei den 3- bis 6-Jährigen gestellt. Kaum in Regierungsverantwortung in Wien will der zuständige Bildungsstadtrat Wiederkehr jedoch nichts mehr davon wissen und schiebt die Verantwortung auf den Bund. Um mehr Qualität in die Sprachförderung zu bringen, braucht es langfristig einen Stufenplan, um zu mehr Pädagoginnen und Pädagogen in den Kindergartengruppen zu kommen.
* ALLE PÄDAGOGINNEN UND PÄDAGOGEN MÜSSEN EINE SPRACHFÖRDERAUSBILDUNG HABEN: Da Deutschförderung im Kindergarten vor allem alltagsintegriert passiert, müssen alle Fachkräfte eine Sprachförderausbildung haben. Zwar ist mittlerweile Deutschförderung bereits in die Grundausbildung integriert, für alle noch nicht ausgebildeten Pädagoginnen und Pädagogen braucht es jedoch berufsbegleitende Fortbildungsmaßnahmen, die finanziell gefördert werden.
* EINE SPRACHFÖRDERKRAFT PRO KINDERGARTEN MIT SPRACHFÖRDERBEDARF: Jedes Kind mit festgestelltem Sprachförderbedarf MUSS im Kindergarten auch zusätzliche qualifizierte Deutschförderung erhalten. Dazu muss die Zahl der Sprachförderkräfte rasch und massiv aufgestockt werden. Es kann nicht sein, dass die Zahl der Sprachförderkräfte in Wien seit 4 Jahren de facto stagniert und nach wie vor noch nicht einmal 300 Vollzeitkräfte in Wiens Kindergärten arbeiten. Auch ist die Zahl der Kinder, die pro Sprachförderkraft betreut werden müssen, seit 2020 massiv gestiegen. Tatsächlich muss jeder Kindergarten, der viele Kinder mit Sprachförderbedarf hat, auch über eine eigene Sprachförderkraft vor Ort verfügen.
* C1-NIVEAU BEI GESAMTEM KINDERGARTENPERSONAL: Derzeit ist in der Wiener Kindergartenverordnung nur für pädagogische Fachkräfte ein Sprachniveau von C1 vorgeschrieben, nicht jedoch für Assistentinnen und Assistenten. Um auch diese Sprachförderressource zusätzlich zu nützen, muss ein Stufenplan erarbeitet werden, damit künftig das gesamte Kindergartenpersonal – inklusive Kindergartenassistenten – als Mindestanforderung ein Sprachniveau von C1 aufweisen kann.

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