GLOBAL 2000: Landwirtschaftskammer soll Desinformationskampagne zu Pestiziden beenden

GLOBAL 2000: Landwirtschaftskammer soll Desinformationskampagne zu Pestiziden beenden

Regulierung von Pestiziden schützt auch Gesundheit von Bauern und Bäuerinnen

Die Landwirtschaftskammer Niederösterreich behauptet in einer aktuellen Presseaussendung, dass die heimische Landwirtschaft ohne erweiterten Pestizid-Einsatz gegen Lebensmittel-Importe aus Drittstaaten unter Druck geraten würden. Als offizielle Interessensvertreterin der Bauernschaft wünscht sie sich daher längst verbotene Pestizide zurück und nennt als Beispiel den Rückruf von chilenischen Heidelbeeren aus deutschen Supermärkten. In diesen waren Rückstände des in der EU verbotenen Pestizids Phosmet gefunden worden. „Doch dieses Beispiel zeigt genau das Gegenteil. Die betroffenen Heidelbeeren wurden ja genau deshalb zurückgerufen, weil die EU das giftige Pestizid vor zwei Jahren verboten hat. Daher sind Rückstände dieses Wirkstoffs auch in importierten Lebensmitteln nicht mehr erlaubt“, erklärt GLOBAL 2000 Umweltchemiker Helmut Burtscher-Schaden.

DAS VERBOTENE PESTIZID PHOSMET

Phosmet ist ein hochgiftiges Pestizid mit fortpflanzungs- und organschädigenden Eigenschaften und stellt ein ernstes Risiko für Mensch und Umwelt dar – insbesondere für Landwirt:innen, die damit arbeiten. Aufgrund dieser Gefahren wurde es 2022 in der gesamten EU verboten. Bis dahin war Phosmet in mehreren EU-Ländern zugelassen. Mit dem Verbot wurden auch die Rückstandshöchstwerte drastisch gesenkt: Lebensmittel, die Rückstände dieses Pestizids enthalten, dürfen seitdem nicht mehr verkauft werden. Genau das ist der Grund, warum die chilenischen Heidelbeeren in Deutschland zurückgerufen wurden.

SACHLICHE DEBATTE

GLOBAL 2000 ruft die Landwirtschaftskammer einmal mehr dazu auf, in der Debatte über Pflanzenschutz zu einer sachlichen und faktenorientierten Argumentation zurückzukehren. „Die Regulierungen für Pestizide schützen unsere Umwelt, unser Trinkwasser, die Bäuerinnen und Bauern und die Kundschaft. Die aktuelle Kampagne der Landwirtschaftskammer, die eine Aufweichung dieser Regeln fordert, ist nicht nur irreführend, sie ist auch gefährlich. Wir fordern die Interessenvertretungen auf, sachlich zu argumentieren. Österreich braucht eine nachhaltige Landwirtschaft und einen modernen, umweltverträglichen Pflanzenschutz, der mit Gesundheits- und Umweltzielen vereinbar ist“, fordert GLOBAL 2000 Umweltchemiker Helmut Burtscher-Schaden.

Dr. Helmut Burtscher-Schaden
Umweltchemiker GLOBAL 2000
+43 699 14 2000 34
helmut.burtscher@global2000.at

Christoph Gerhardt
Pressesprecher GLOBAL 2000
+43 699 14 2000 26
christoph.gerhardt@global2000.at

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