Jonathan Monk im Belvedere 21

Jonathan Monk im Belvedere 21
Das Belvedere 21 zeigt vom 23. Mai bis zum 21. September 2025 die Ausstellung „Limited Company“.
IN SEINER AUSSTELLUNG _LIMITED COMPANY_ IM BELVEDERE 21 INSZENIERT DER BRITISCHE KÜNSTLER EINEN KONTINUIERLICHEN DIALOG ZWISCHEN KUNSTGESCHICHTE, RAUM UND PERSÖNLICHER ERINNERUNG: EIN INSGESAMT 35 METER LANGER BEDRUCKTER VORHANG BILDET DEN AUSGANGSPUNKT FÜR EINE SICH STÄNDIG VERÄNDERNDE ERZÄHLUNG, DIE DAS KONZEPT DER KLASSISCHEN RETROSPEKTIVE HINTERFRAGT UND IN EINEN OFFENEN, PROZESSHAFT GESTALTETEN AUSSTELLUNGSRAUM ÜBERFÜHRT.
Stella Rollig, Generaldirektorin des Belvedere: _Jonathan Monk zählt zu den herausragenden Stimmen der konzeptuellen Kunstpraxis seiner Generation. In seiner ersten musealen Einzelausstellung in Österreich reflektiert er mit subtiler Ironie über Originalität, Autorschaft und Erinnerung – und verwebt seine eigene Ausstellungsgeschichte mit aktuellen Arbeiten zu einer vielschichtigen Raumkomposition, die besonders auf den Wiener Kontext eingeht._
Jonathan Monk (* 1969) gehört zu den international bedeutendsten Künstler*innen der konzeptuellen Gegenwartskunst, deren Praxis sich durch eine kritische Auseinandersetzung mit künstlerischer Urheberschaft, institutionellen Strukturen und kunsthistorischen Narrativen auszeichnet. Sein Werk entfaltet sich in einem komplexen Spiel von Aneignung, Wiederholung und konzeptuellen Verschiebungen. Mediale Grenzen überschreitet Monk bewusst: Malerei, Fotografie, Video, Skulptur und Installation fließen ebenso selbstverständlich ineinander wie biografische Motive, kunsttheoretische Perspektiven und subversiver Humor. Immer wieder dienen ikonische Positionen und gestische Strategien der Minimal Art und der Konzeptkunst – etwa von On Kawara, Sol LeWitt, Louise Lawler oder Franz West – als Bezugspunkte für Monks eigene Arbeiten.
Der Titel _Limited Company_ spielt auf Jonathan Monks Auseinandersetzung mit der An- und Abwesenheit seiner Werke im Ausstellungsraum an. Gleichzeitig verweist er auf das Zusammenspiel der gezeigten Arbeiten im Kontext der Ausstellung, wo viele von ihnen als Paar oder in seriellen Variationen auftreten. Vor dem Hintergrund der gängigen Rechtsform einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung (engl. Limited Company oder Ltd.) thematisiert Monk zugleich ökonomische Rahmenbedingungen im Kunstbetrieb: 2016 verweigerte er sich Produktionszwängen, indem er statt physischer Werke großformatige Fototapeten mit Installationsansichten früherer Ausstellungen in Schwarz-Weiß präsentierte.
Kurator Axel Köhne: _Mit feinem Gespür für Kontext, Wiederholung und Aneignung gelingt es Jonathan Monk, die Konventionen klassischer Ausstellungspraktiken zu hinterfragen. Durch die Verwandlung des Ausstellungsraums in ein dynamisches Gefüge, in dem Vergangenheit und Gegenwart ineinandergreifen, eröffnet er ein facettenreiches Spiel mit der Idee von Reproduktion und (persönlicher) Retrospektive._
Mit seiner Ausstellung reagiert Monk nun auf die unverwechselbare Architektur des Belvedere 21 mit einer Weiterentwicklung seiner ikonischen Serie _Exhibit Model_. Die großformatige Installation _Exhibit Model Nine_ besteht aus einem insgesamt 35 Meter langen Vorhang aus 22 bedruckten Stoffbahnen, der sich durch den Ausstellungsraum zieht. Bedruckt mit Installationsansichten vergangener Ausstellungen in Städten wie Berlin, Montreal, Tel Aviv, Kopenhagen und Wien bildet der Vorhang ein dichtes Geflecht visueller Erinnerungen. Perspektiven, Orte, Größenverhältnisse und Zeitpunkte verschmelzen zu einem zusammenhängenden, raumgreifenden Bildarchiv, das seinerseits fotografiert wird und in zukünftigen Versionen von _Exhibit Model_ wieder auftauchen kann.
Darüber hinaus unterstreichen sorgfältig ausgewählte Werke aus verschiedenen Serien – darunter _Date Paintings_, _Parrot Paintings_ und _Separated_ – den dialogischen Charakter der Präsentation und treten in eine direkte, teils subtil gesetzte Beziehung zum Vorhang. Während der Ausstellungsdauer werden einzelne Werke neu arrangiert, andere ersetzt, sodass sich immer wieder neue Konstellationen und Bedeutungszusammenhänge ergeben. So bleibt die Ausstellung nicht statisch, sondern wird selbst zu einem beweglichen System, das sich in ständiger Veränderung befindet und so Monks Interesse an Prozess, Wiederholung und temporärer Gültigkeit widerspiegelt.
In Kooperation mit museum in progress entstand für die Ausstellung im Rahmen des Projekts _raising flags_ eine Serie von Flaggenarbeiten mit dem Titel _West Wind_. Darin spielt Monk mit dem Format der österreichischen Nationalflagge, indem er ikonografische Elemente aufgreift und sie in der für Franz West charakteristischen Farbpalette neu interpretiert. Während eine Flagge im Ausstellungsraum in einer neuen, West gewidmeten Arbeit auftaucht und eine andere im Skulpturengarten des Belvedere 21 installiert ist, setzen vier weitere Fahnen Monks Strategie der Aneignung im öffentlichen Raum fort: Sie wehen auf der Stubenbrücke in der Wiener Innenstadt – als humorvoll und zugleich präzise gesetzte Intervention, die das Ausstellungskonzept über die Museumsgrenzen hinaus erweitert.
WEITERE INFORMATIONEN UND PRESSEBILDER ZUR AUSSTELLUNG STEHEN HIER ZUM DOWNLOAD BEREIT.
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