Voglauer/Grüne: „Bundesregierung muss PFAS-Pestizide schleunigst aus dem Verkehr ziehen“

Voglauer/Grüne: „Bundesregierung muss PFAS-Pestizide schleunigst aus dem Verkehr ziehen“
Erschütternde Ergebnisse – Getreide-Tests durch NGOs sollten Alarmglocken schrillen lassen
„Bei solchen verheerenden Ergebnissen müssten im Landwirtschafts- und im Gesundheitsministerium längst die Alarmglocken schrillen“, sagt Olga Voglauer, Landwirtschaftssprecherin der Grünen, angesichts der von Global2000 und der AK Oberösterreich veröffentlichten Tests zu Ewigkeitschemikalien in Getreideprodukten.
„Landwirtschaftsminister Totschnig muss endlich die Notbremse ziehen und der Giftspritzerei ein Ende bereiten, damit nicht immer noch mehr dieser gesundheitsgefährdenden PFAS-Pestizide unsere Lebensgrundlagen verseuchen. Diese Ewigkeitschemikalien müssen schleunigst aus dem Verkehr gezogen werden. Sie reichern sich in den Böden und Pflanzen an und gelangen dadurch in alarmierenden Mengen in unsere Nahrungsmittel. Minister Totschnig kann das jederzeit beenden und diesen Stoffen in Österreich die Zulassungen entziehen“, sagt Voglauer.
Die Untersuchungen von Global2000 und der AK Oberösterreich an heimischen Getreideprodukten förderten erschreckende Ergebnisse zutage: „Alle 48 Proben – Kekse, Mehl, Nudeln, Körner aus verschiedenen Getreiden – waren belastet, im Durchschnitt über 100 mal höher als Grund- oder Leitungswasser und 400 mal höher als Regenwasser. Nach den zuletzt veröffentlichten Weintests war das zwar absehbar, diese Intensität ist dennoch mehr als erschreckend. Auch diese Tests zeigen klar, dass Bio-Produkte weit geringer belastet sind als konventionelle, weil Bio-Bäuer:innen aus gutem Grund auf diese Gifte verzichten“, hält Voglauer fest.
Das Pestizid-Abbauprodukt TFA bleibt für immer in der Umwelt und steht im Zusammenhang mit schweren gesundheitlichen Risiken. Deutsche Behörden haben TFA erst kürzlich in eine höhere Gefahrenklasse eingestuft und kategorisieren es als fortpflanzungsgefährdend. „Dass diese Stoffe seit über 15 Jahren tonnenweise auf heimischen Feldern, Äckern und Plantagen ausgebracht werden, obwohl bekannt ist, dass sie die Böden und das Wasser für immer belasten, ist ein enormer Skandal. Noch mehr, da es bis heute keine Datenbank gibt, aus der ersichtlich ist, wo wieviel dieser Pestizide ausgebracht werden“, erläutert Voglauer. Ein Antrag der Grünen zur Einführung einer Transparenzdatenbank wurde im April im Landwirtschaftsausschuss ebenso vertagt, wie der Grüne Antrag für ein rasches Verbot von PFAS-Pestiziden.
„Die Beantwortung unserer Anfrage durch das Landwirtschaftsministerium bestätigte, dass in den vergangenen Jahren immer mehr PFAS-Pestizide in Österreich in Verkehr gebracht wurden. Die Langzeitfolgen dieser jahrelangen Dauerkontamination sind kaum absehbar. Umso wichtiger ist es, dass die Bundesregierung – insbesondere Landwirtschaftsminister Totschnig und Gesundheitsministerin Schumann – nun endlich rasch handelt. Wir Grüne haben auch einen Antrag eingebracht, der Ministerin Schumann auffordert unverzüglich ein Sondermessprogramm zu TFA-Rückständen in Lebensmitteln zu veranlassen“, sagt Voglauer.
Sie fordert die Bundesregierung zum Handeln auf: „Anstatt unsere Anträge auf ewig zu vertagen, sollten die Koalitionsparteien endlich Verantwortung übernehmen. Totschnig und Schumann müssen dieser Giftspritzerei ein Ende setzen, damit die Giftdosis in unseren Nahrungsmitteln, im Wasser und in den Böden nicht noch weiter steigt. Die Bundesregierung muss sich in der EU für ein rasches und vollständiges PFAS-Verbot einsetzen. Die Gesundheit der Menschen und unserer Lebensgrundlagen muss wichtiger sein, als die Profite der Chemieindustrie.“
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