Beifuß: Pollenstress im Hochsommer

Beifuß: Pollenstress im Hochsommer

Der Polleninformationsdienst setzt auf Innovation: Mit „Pollee“ geht erstmals eine smarte KI-Assistentin für Allergiker online

NACH DEN GRÄSERN RÜCKT NUN EINE EHER UNSCHEINBARE PFLANZE IN DEN FOKUS: DER GEMEINE BEIFUSS, EIN WILDKRAUT UND GEWÜRZ, DESSEN BLÜTE IM OSTEN ÖSTERREICHS JETZT BEGINNT. DURCH DEN KLIMAWANDEL VERLÄNGERT SICH SEINE POLLENFLUGZEIT ZUNEHMEND – SIE REICHT MITTLERWEILE BIS IN DEN HERBST. IM SPÄTHERBST FOLGT DER EINJÄHRIGE BEIFUSS, EIN ENGER VERWANDTER, DER ALLERGIKER ZUNEHMEND BELASTET UND ZUM NEUEN PROBLEMFALL WIRD. SCHNELLE HILFE BIETET AB SOFORT „POLLEE“, DIE NEUE DIGITALE ASSISTENTIN DES ÖSTERREICHISCHEN POLLENINFORMATIONSDIENSTES. DER KI-GESTÜTZTE CHATBOT BEANTWORTET RUND UM DIE UHR ALLE FRAGEN ZU BEIFUSS UND ANDEREN POLLEN – QUALITÄTSGESICHERT, PERSONALISIERT, KOSTENLOS. AB SOFORT VERFÜGBAR UNTER WWW.POLLENINFORMATION.AT (SERVICE) UND FRAGPOLLEE.AT.

Wie Gänseblümchen, Löwenzahn oder Sonnenblume gehört der „Gemeine Beifuß“ (Artemisia vulgaris) zur Familie der Korbblütler. Anders als seine insektenbestäubten Verwandten kann Beifuß heftige allergische Beschwerden auslösen. Schon geringe Mengen (fünf Pollen pro Kubikmeter in der Luft) des Blütenstaubs können bei sensibilisierten Allergikern heftige Reaktionen wie Niesen, Augenjucken, Atemnot oder sogar Asthma auslösen.

Der Pollenflug des Korbblütlers unterliegt kaum Schwankungen. „Die Saison verläuft jedes Jahr wie ein Uhrwerk: Sie startet Anfang Juli und Mitte August gibt es einen ersten Peak“, erklärt Dr. Markus Berger, Leiter des Österreichischen Polleninformationsdienstes. „Die Klimaerwärmung hat keinen Einfluss auf Startdatum und Belastungsgipfel, weil die Pflanze nicht auf Temperatur, sondern auf Lichtwellenlänge reagiert – die sich nicht verändert.“ Sehr wohl aber hat sie Auswirkungen auf die Dauer der Saison. „Inzwischen geht der Pollenflug bis weit in den Oktober hinein mit einem zweiten Belastungsgipfel Mitte September.“ Relevante Belastungen wird es bis Ende September geben.

EINJÄHRIGER BEIFUSS: VERWANDTSCHAFT, DIE KOMMT, UM ZU BLEIBEN

Der Einjährige Beifuß (Artemisia annua) ist – wie sein heimischer Verwandter Artemisia vulgaris – ein Mitglied der Korbblütler-Familie. In der traditionellen chinesischen Medizin wird er seit Jahrhunderten als Heilpflanze geschätzt. Doch seine Ausbreitung in Europa hat eine weniger heilsame Seite: „Das allergene Potenzial des Einjährigen Beifuß ist sehr hoch“, so Berger. „Er verursacht im Osten und Südosten Österreichs einen zweiten Pollenbelastungs-Gipfel, der mittlerweile stärker ausfällt als jener der heimischen Art. Es sieht ganz danach aus, als würde Artemisia annua den Gemeinen Beifuß zunehmend verdrängen.“

Vor allem im Osten Österreichs stellt der Neophyt ein wachsendes Problem dar. Die Blütezeit des Einjährigen Beifuß fällt dazu mit hohen Ozonwerten zusammen. „Das Reizgas kann allergische Beschwerden noch verstärken“, weiß Berger. „Ob Artemisia annua tatsächlich stärkere Symptome auslöst als der Gemeine Beifuß und welche Rolle das Ozon dabei spielt, untersuchen wir derzeit“, so Berger. Erste Ergebnisse der Forschungen werden im Herbst 2025 veröffentlicht.

FRAG POLLEE, DIE NEUE KI-ASSISTENTIN FÜR ALLERGIKER

Um Menschen mit Pollenallergie zu unterstützen, hat der Österreichische Polleninformationsdienst die digitale Assistentin „Pollee“ entwickelt. Der KI-gestützte Chatbot ist rund um die Uhr erreichbar und liefert schnelle, personalisierte sowie kostenlose Informationen – basierend auf den aktuellen wissenschaftlichen Daten des Polleninformationsdienstes. Berger: „Pollee greift ausschließlich auf geprüfte Quellen zurück. Dadurch sind die Antworten korrekt und qualitätsgesichert.“ Die KI lernt kontinuierlich dazu, indem sie die anonymisierten Daten der Nutzer mit den gemessenen Pollenkonzentrationen abgleicht und so ihre Vorhersagemodelle stetig verbessert. „Mit Pollee beginnt ein neues Kapitel in der Polleninformation. Wir erfahren dadurch erstmals in Echtzeit, was Allergiker wirklich beschäftigt – und wie wir sie noch besser unterstützen können“, zeigt sich Berger überzeugt.

ÜBER DEN POLLENINFORMATIONSDIENST

Der Österreichische Polleninformationsdienst (ÖPID) ist ein Zusammenschluss der lokalen Polleninformationsdienste und zählt aktuell 25 Messstellen („Pollenfallen“) im ganzen Land. Dazu ist er in Kooperation mit der Firma AZ Pollen Research GmbH eine der führenden nationalen sowie internationalen wissenschaftlichen Institutionen im Bereich der Aerobiologie und damit ein gefragter Partner für z. T. hochdotierte Forschungsvorhaben. In den kommenden zwei Jahren ist der ÖPID in mehrere EU-Projekte mit einem Volumen von fast 2 Millionen Euro eingebunden. Alle Angebote beruhen somit auf den Erkenntnissen wissenschaftlicher Arbeit und sind kostenlos für die österreichische Bevölkerung zugänglich. Die Mission des ÖPID ist eine optimale Versorgung von Patienten und Ärzten mit relevanten Informationen zum Pollenflug. Dazu stellt er Ärzten, Allergikern, Medien, der Politik sowie Interessierten kostenlose Information zur aktuellen Pollensituation sowie Pollendaten zur Verfügung und dies ohne kommerzielle Interessen. Die kurz- und mittelfristigen Prognosen, die Allergierisiko-Landkarte, Unwetterwarnungen, Ozonwarnungen, Asthmawetter, eine exakte tagesaktuelle Pollenvorhersage sowie einen Countdown, wann in welcher Region mit welchen Belastungen zu rechnen sein wird, kann man im Internet unter www.polleninformation.at abrufen. Aktuelle Meldungen gibt’s zusätzlich per E-Mail-Newsletter, via Facebook, Telegram, Signal, Instagram und als kostenlose Pollen+ App.

Dr. Markus Berger

Leiter des Österreichischen Polleninformationsdienstes

Sekundararzt Allergiezentrum Wien West

Assistenzarzt an der Abteilung für Hals- Nasen- und Ohrenkrankheiten
– Klinik Landstraße

Telefon: 0699 / 189 398 71
E-Mail: markus.berger@pollenresearch.com

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