younion/AK Wien: Trinkwasserversorgung muss Vorrang haben!

younion/AK Wien: Trinkwasserversorgung muss Vorrang haben!

Nicht nur Flüsse haben weniger Wasser, auch das Grundwasser ist sehr niedrig

Eine neue Studie von Greenpeace Österreich die heute präsentiert wurde, zeigt, wie sich die Klimaerhitzung auf unsere Flüsse auswirkt. Es gibt immer weniger Wasser. Aber nicht nur die Flüsse sind betroffen. Ein Blick auf die Datenbank eHYD – der Zugang zu hydrographischen Daten Österreichs zeigt: Mehr als zwei Drittel des Grundwassers hat derzeit einen niedrigen oder sehr niedrigen Stand. Damit wird in vielen Gemeinden die Trinkwasserversorgung immer schwieriger.

„WASSERKNAPPHEIT BEKÄMPFEN“

In Zeiten zunehmender Wasserknappheit ist es von größter Bedeutung, den universellen Zugang zu Wasser als fundamentales Menschenrecht sicherzustellen und öffentliche Güter und Dienstleistungen nachhaltig zu gestalten. In Österreich ist die Industrie der größte Wassernutzer, gefolgt von der Trinkwasserversorgung, der Landwirtschaft und dem Tourismus. Allerdings: Die Wasserentnahmen durch die Landwirtschaft werden kaum gemessen.

„Die EU hat das Problem der Wasserknappheit erkannt. Sie stellte Anfang Juni eine EU-weite Wasserresilienz-Strategie vor, um die Wasserknappheit zu bekämpfen. Jetzt muss Österreich nachziehen und eine nationale Wasserstrategie unter Einbindung der Sozialpartner erstellen. So gibt es aktuell keine klaren Regelungen, wer im Krisenfall bevorzugt behandelt wird. Es fehlen klare Handlungsgrundlagen, die sicherstellen, dass die Bevölkerung vor Industrie, Landwirtschaft und Tourismus versorgt wird. Die Verantwortung wird den Gemeinden umgehängt. Dabei müssen die Bürgermeister:innen auch damit rechnen, dass Haftungfragen auf die Gemeinden zukommen“, so Thomas Kattnig, Mitglied des Bundespräsidiums in der younion _ Die Daseinsgewerkschaft.

NACHBESSERUNGEN IM WASSERRECHTSGESETZ GEFORDERT

Iris Strutzmann, Wasserexpertin der Arbeiterkammer Wien ergänzt: „Mit der Klimakrise verschärfen sich die Nutzungskonkurrenzen. Es gilt sicherzustellen, dass im Falle von Nutzungskonflikten, die Trinkwasserversorgung unentgeltlich Vorrang vor allen anderen Nutzungen erhält und die Gemeinde keine Entschädigungen an die Landwirtschaft oder Industrie zu zahlen hat.Hier braucht es Nachbesserungen im Wasserrechtsgesetz“.

„Die Versorgung mit Trinkwasser ist Teil der kritischen Infrastruktur. Bundesminister Norbert Totschnig ist gefordert, rasch Maßnahmen zum Schutz unseres Wassers zu setzen. Vorrausschauende Planung ist dabei immens wichtig, um Wasserkonflikte zu vermeiden. Dafür braucht es eine bessere Datengrundlage. Der Rechnungshof kritisierte bereits im Jänner 2024 die fehlende Datenlage für Wasserentnahmen in der Landwirtschaft. Bundesminister Totschnig muss endlich handeln“, so Thomas Kattnig.

KLARE FORDERUNGEN

Angesichts der Klimakrise und der daraus resultierenden Verknappung der Wasserressourcen sind alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Klimakrise abzuwenden.

younion_Die Daseinsgewerkschaft und AK Wien fordern:

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Verlässliche Datengrundlage über eine digitales Melderegister, um den tatsächlichen Jahreswasserbedarf bei allen Gemeinden zu erfassen

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Ein bundesweites Frühwarnsystem, das im Notfall Nutzungsbeschränkungen auslöst, das klar regelt, welche Akteur:innen mit welchen Einschränkungen zu rechnen haben

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Eine entschädigungsfreie Vorrangstellung der Trinkwasserversorgung der Bevölkerung im Wasserrechtsgesetz vor allen anderen Nutzungen.

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Eine nationale Wasserstrategie

younion _ Die Daseinsgewerkschaft / Referat für Kommunikation und
Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 01/31316 – 83617
E-Mail: presse@younion.at

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