Internationaler Anti-Korruptionstag: TI-Austria fordert strukturelle Reformen zur Stärkung demokratischer Integrität
Internationaler Anti-Korruptionstag: TI-Austria fordert strukturelle Reformen zur Stärkung demokratischer Integrität
Anlässlich des Internationalen Anti-Korruptionstags verweist Transparency International – Austria (TI-Austria) auf die Notwendigkeit substanzieller Maßnahmen zur Stärkung rechtsstaatlicher Institutionen und zur nachhaltigen Verankerung politischer Integrität in Österreich.
Korruption stellt kein punktuelles Fehlverhalten dar, sondern ist Ausdruck tiefgreifender struktureller Defizite innerhalb politischer Systeme. Sie beeinträchtigt die Qualität öffentlicher Entscheidungsprozesse, mindert die Leistungsfähigkeit staatlicher Institutionen und untergräbt das Vertrauen der Bevölkerung in demokratische Verfahren. Die Erfahrungen der letzten Jahre bestätigen den engen Zusammenhang zwischen integrer Regierungsführung und der Stabilität demokratischer Strukturen. Die Folgekosten sind beträchtlich – wirtschaftlich, gesellschaftlich und politisch.
Auch auf europäischer Ebene lassen sich besorgniserregende Entwicklungen feststellen: In mehreren Staaten wird nicht nur die Umsetzung bestehender Antikorruptionsmaßnahmen vernachlässigt, sondern zunehmend geraten etablierte Kontrollmechanismen unter politischen Druck. Teilweise werden rechtsstaatliche Prinzipien gezielt geschwächt oder ausgehöhlt. Diese Dynamik erfordert eine konsequente Reaktion und ein Bekenntnis zur institutionellen Unabhängigkeit und Transparenz.
„_Politikverdrossenheit ist brandgefährlich – das sehen wir weltweit. Unsere Entscheidungsträger:innen sind daher dringend aufgerufen, unsere zehn Forderungen ernst zu nehmen und entschlossen umzusetzen.“ _betont Mag. Bettina Knötzl, Vorstandsvorsitzende von TI-Austria.
Unsere aktuellen zehn Forderungen zur Korruptionsprävention in Österreich – _hier abrufbar: __10-Forderungen-an-die-neue-Regierung-.pdf_ zeigen klar, welche Schritte jetzt notwendig sind, um Integrität, Transparenz und demokratische Resilienz zu sichern.
Dazu zählen unter anderem:
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ein gelebtes Informationsfreiheitsgesetz,
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eine unabhängige Weisungsspitze für Staatsanwaltschaften,
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sowie professionelle Compliance-Trainings für alle Entscheidungsträger:innen.
2025 begeht TI-Austria sein 20-jähriges Bestehen – zwei Jahrzehnte Engagement gegen Machtmissbrauch und für verantwortungsvolle Politikgestaltung. Doch der Reformbedarf bleibt hoch. Es braucht einen klaren politischen Willen, um Vertrauen zurückzugewinnen und die Grundlagen demokratischer Ordnung zu stärken. Korruptionsbekämpfung ist kein Selbstzweck – sie ist Voraussetzung für gesellschaftliche Resilienz, wirtschaftliche Stabilität und das Vertrauen in demokratische Institutionen.
Am Internationalen Anti-Korruptionstag steht TI-Austria gemeinsam mit seinen internationalen Partnerorganisationen für diese Prinzipien ein.
Transparency International Austria
Mag.a Clara Schwarzacher
Telefon: 01960760
E-Mail: office@ti-austria.at
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