Sima/Taucher/Maresch: „Wien isst G.U.T“ – Wiener Lebensmittelaktionsplan bringt Klimaschutz auf den Teller

Wien wird Klimamusterstadt: Gesunde, nachhaltige, tier- und umweltfreundlich produzierte Lebensmittel für alle

Wien (OTS/SPW-K) – 85 Prozent Bio-Anteil bei Milchprodukten in öffentlichen Kindergärten sowie 50 Prozent allgemeiner Bio-Lebensmittelanteil, regionales Obst und Gemüse, artgerechte Tierhaltung, keine Gentechnik: all das sind bestehende Kriterien der Stadt Wien bei der Lebensmittelverwendung im eigenen Wirkungsbereich. Nun geht die Stadt Wien einen Schritt weiter und erstellt, unter der Federführung der Wiener Umweltschutzabteilung, einen Lebensmittelaktionsplan mit dem klingenden Namen „Wien isst G.U.T.“ Mit diesem werden die bisherigen städtischen Initiativen gebündelt und erweitert. Weiters soll er über die Einrichtungen der Stadt hinaus wirken und Klimaschutz auf die Teller der Wienerinnen und Wiener bringen.

Klimaschutz-Turbo für Wien auch bei den Lebensmitteln

Lebensmittelproduktion, Lebensmitteltransport und Lebensmittellagerung verursachen ein Viertel bis ein Drittel aller Treibhausgas-Emissionen. „Die Wahl unserer Lebensmittel und unser Umgang damit beeinflussen das Klima unmittelbar. Aber auch wie mit Tieren in den Produktionsbetrieben umgegangen wird. Wir wollen hier das Bewusstsein weiter stärken und breit informieren, denn jeder und jede von uns kann einen wertvollen Beitrag leisten“, so Umwelt- und Tierschutzstadträtin Ulli Sima. In Wien landen heute ca. 25 Prozent der zuvor teuer eingekauften Lebensmittel ungenutzt im Müll. Sima will hier gezielt ansetzen und hat sich die Reduktion der Lebensmittelverschwendung bis 2030 um 25 Prozent und bis 2050 um 50 Prozent gesetzt. Diesem Ziel folgend, hat die rot-grüne Stadtregierung heute einen Antrag zur Erstellung des neuen Wiener Lebensmittelaktionsplans zur Beschlussfassung im Wiener Landtag eingebracht. Der Aktionsplan stellt gesundheitliche, soziale sowie Umwelt- und Klimaschutzaspekte und das Tierwohl ins Zentrum.

„Der nachhaltige Umgang mit Lebensmitteln ist seit Langem ein zentrales Thema für die Stadt Wien. Zahlreiche Programme wie ÖkoKauf, KliP, die Smart City Strategie, das Organic Cities Network Europe und viele weitere spiegeln die Bestrebungen der Stadt in diesem Bereich wider. Mit dem Lebensmittelaktionsplan gehen wir noch einen Schritt weiter. Klimaschutz beginnt am Acker und endet, nach genüsslichem Verzehr, im Magen – und nicht im Müll“, erläutert SPÖ-Klubvorsitzender Josef Taucher. Um noch effizienter zu werden, bündelt und verstärkt die Stadt Wien all diese Maßnahmen künftig im neuen Wiener Lebensmittelaktionsplan. „Umweltschutz, Klimaschutz und Tierschutz sind eng miteinander verbunden, mehr Tierwohl bedeutet immer auch mehr Klimaschutz“, so Rüdiger Maresch, Umwelt- und Tierschutzsprecher der Wiener Grünen. „Wir freuen uns sehr, dass der Wiener Lebensmittelaktionsplan nun gemeinsam mit der SPÖ auf den Weg gebracht wird. Besonders freut mich, dass der Anteil Bio-Lebensmittel erhöht werden soll und Tierschutz-Kriterien bei der Produktion von Lebensmitteln stärker berücksichtigt werden. Damit werden langjährige Forderungen der Wiener Grünen umgesetzt“.

Name ist Programm: Wien isst G.U.T.

In Wien können alle Menschen gesund und gut essen – das ist keine Frage des Einkommens. Durch die Reduktion der Lebensmittelverschwendung bleibt jedem Einzelnen mehr in der Geldbörse. Vor allem Haushalte mit einem niedrigeren Einkommen profitieren davon, da sie anteilsmäßig mehr ihres Haushalteinkommens für Lebensmittel ausgeben. Projekte wie das von der Stadt Wien unterstützte Tafel-Haus helfen den sozial Schwächeren mit leistbaren, gesunden und frischen Lebensmitteln. Bereits im ersten Halbjahr nach der Eröffnung wurden rund 120 Tonnen Lebensmittel vor dem Wegwerfen gerettet und an soziale Einrichtungen verteilt.

Gesund, nachhaltig, tierfreundlich

Der neue Lebensmittelaktionsplan Wien isst G.U.T. (Gesund/Genussvoll, Umwelt-/Klima- und Tierfair) verstärkt die bisherigen Bemühungen der Stadt Wien noch weiter und wird die Lebensmittelqualität der Wiener Bevölkerung weiter anheben. Diese Initiative des Wiener Landtags ist ein positives Signal für eine gesunde, umwelt-, klima- und tierfreundliche Ernährung. Die Umsetzung erfolgt konsequent im eigenen Wirkungsbereich der Stadtverwaltung – und nach Außen mit Bewusstseinsbildung und Unterstützung von Projekten und Initiativen in der Zivilgesellschaft, in der Gastronomie und ProduzentInnen.

Der neue Aktionsplan wird daher Maßnahmen für die öffentliche Beschaffung, für die Beratung/Kooperation mit Betrieben und Lebensmittelabfallvermeidung definieren.

Die Schwerpunkte werden dabei sein:

* Klares Bekenntnis zu hochwertigen, gesunden und nachhaltig produzierten Lebensmitteln für WienerInnen

* Ausarbeitung einer Ernährungsstrategie

* Weiterentwicklung Kriterienkatalog von ÖkoKauf Wien

* Mindestkriterien & K.O.-Kriterien bei öffentlicher Beschaffung
für Tierwohl bei Produktionsbetrieben, Transport, Schlachtung.

* Mitarbeiter-Schulungen zur Beschaffung, Zubereitung und Ausgabe
von Speisen

* Lebensmittelabfallvermeidungsmaßnahmen in öffentlichen Einrichtungen der Stadt Wien

* Erhöhung der Bioquote

* Umsetzung und Weiterentwicklung der Maßnahmen des „Runden Tisches für mehr Tierwohl in der Lebensmittelproduktion“.

* Ausweitung der „natürlich gut essen“-Auszeichnung für Gastronomie

* Bewusstseinsbildung

* Bekenntnis zur Biolandwirtschaft in Wien

* Rasche Umsetzung bestehender int. Programme/Bündnisse (z.B. Milan Urban Food Policy Pact; Organic Cities Network Europe)

Erfolgsprojekt ÖkoKauf Wien – 50 Prozent Bioanteil

Regionale, saisonale Biolebensmittel sowie eine Reduktion tierischer Lebensmittel in der Ernährung sind ein höchst wirksamer Beitrag zur Reduktion der Treibhausgas-Emissionen. Die Stadt Wien geht mit ihrem ökologischen und nachhaltigen Beschaffungsprogramm ÖkoKauf Wien beim Bezug von regionalen und saisonalen Biolebensmitteln, seit vielen Jahren mit gutem Beispiel voran und setzt sich für einen umfassend nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln ein. In einer Vergleichsstudie der Wiener Umweltschutzabteilung mit 18 anderen Städten zeigte sich, dass Wien besonders gut unterwegs ist. Die allgemeine Bioquote in allen öffentlichen Kindergärten und Pflichtschulen wurde bereits auf 50 Prozent gesteigert, bei Milch in öffentlichen Kindergärten sogar auf 85 Prozent!

ÖkoKauf Wien hat neun Grundsätze entwickelt, die beim Einkauf durch die öffentliche Hand zu beachten sind:

* Lebensmittel aus biologischer Landwirtschaft

* Regionalität

* Saisonalität & Frische

* Minimierung von Abfall

* Reduktion tierischer Produkte

* Gentechnikfreiheit

* Ethischer Umgang mit Tieren

* Hohe Sozialstandards in Produktion und Handel

* geringer Verarbeitungsgrad

Stefan M. Fischer
Mediensprecher StRin. Ulli Sima
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Mag. Katja Svejkovsky
Pressesprecherin Grüner Klub Rathaus
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