zu Coronavirus/Impfstoff/Universität Oxford

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Köln (ots) – Sicherheit zuerst

Raimund Neuß zu Corona-Impfstoffen

Die Corona-Pandemie setzt neue Prioritäten: Während wir Europäer ängstlich darauf achten, dass unsere Milchkühe nur ja keinen Gen-Mais gefressen haben, können wir es kaum abwarten, dass man uns gegen Covid-19 gentechnisch veränderte Impfviren spritzt, wie sie die Universität Oxford zusammen mit dem Darmstädter Merck-Konzern entwickelt. Oder gar pures Erbgut, gebunden an Nanopartikel.

Durch die Bank setzen alle Impfstoff-Entwickler auf dramatisch beschleunigte Zulassungsverfahren, und das lässt aufhorchen. Selbst wenn die Produkte wirklich einen anhaltenden Schutz bieten sollten – das ist bei Coronaviren nicht trivial -, würde es sich in den meisten Fällen um vollkommen neuartige Präparate handeln. Entsprechend umfassende Studien wären nötig. Der Verdacht drängt sich auf, dass der Druck der Krise genutzt werden soll, um Standards zu umgehen.

Gar keinen Impfstoff zu haben sei doch das größere Risiko – mit diesem Argument hat das bundeseigene Paul-Ehrlich-Institut schon im März für beschleunigte Zulassungsverfahren geworben. Das erinnert fatal an die Schweinegrippe-Pandemie. 2010 erklärte ein gewisser Christian Drosten, keine Nebenwirkung des Impfstoffs Pandemrix könne so schlimm sein wie die Folgen der Grippe selbst. Die Deutschen haben damals nicht auf ihn gehört. In Skandinavien wurde das Mittel millionenfach injiziert. Schwere Impfschäden bei Kindern waren die Folge. Diese Erfahrung spricht keineswegs gegen Impfungen an sich, aber sehr wohl dafür, Sicherheitsstandards auch in Tagen der Pandemie zu wahren.

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