Equal Pay Day: Jede Zweite mit Gehalt unzufrieden

Equal Pay Day: Jede Zweite mit Gehalt unzufrieden

Corona wirft Frauen beruflich zurück, zeigt Umfrage

Wien (OTS) – Heute begeht Österreich den „Equal Pay Day“ – und auch, wenn es sich danach anhört, ist es doch kein Grund zum Feiern. Das Problem: Frauen verdienen in Österreich immer noch um 19,3% weniger als Männer. Entsprechend genervt sind diese: Jede zweite Frau in Österreich ist mit ihrem Gehalt unzufrieden. Das zeigt eine aktuelle Umfrage von StepStone unter mehr als 1.900 berufstätigen und arbeitssuchenden Frauen in ganz Österreich.

Branchenspezifische Unterschiede bei den Gehältern

Das Ergebnis: Mehr als die Hälfte der befragten Frauen (52%) ist mit ihrem Gehalt unzufrieden – und das, obwohl mehr als jede Zweite (54%) schon einmal eine Gehaltserhöhung gefordert hat. Das ist nicht nur für die betroffenen Frauen ein Problem: Aktuelle Berechnungen weisen darauf hin, dass dem Staat durch die unfaire Entlohnung von Frauen bei gleichwertiger Arbeit jährlich fünf Milliarden Euro an Steuern entgehen.

Auch der StepStone Gehaltsreport weist mit 4.500 Euro Gehaltsunterschied pro Jahr einen tendenziellen Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Einkommen aus. Dabei gibt es allerdings branchenspezifische Unterschiede, sagt Stepstone-Studienleiterin Barbara Oberrauter-Zabransky: „Am besten verdienen Frauen in der Immobilienbranche, im Management und im Unterhaltungsbereich. Männer hingegen holen am meisten in Consulting, Rechtswesen und Management für sich heraus.“

Einkommensschere öffnet sich schon im Studium

Dabei öffnet sich die Einkommensschere schon früh, zeigt eine weitere Erhebung von StepStone gemeinsam mit Universum: Schon im Studium erwarten Frauen deutlich niedrigere Einstiegsgehälter als ihre männlichen Kollegen. So geben sich Frauen aller Studienrichtungen im Schnitt mit rund 6.000 Euro weniger Jahresgehalt zufrieden als ihre männlichen Kollegen.

„Wieder einmal bestätigt sich, dass die unterschiedlichen Lohnniveaus hartnäckig in den Köpfen verankert sind“, so Oberrauter-Zabransky. „Frauen wird schon früh beigebracht, beim Thema Gehalt ja nicht zu hoch zu stapeln.“ Wie verschieden das Thema Gehalt gewichtet ist, zeigt sich auch an der Wunschliste von Studierenden an ihre künftige Arbeitgeber: So wünschen sich männliche Studenten vor allem ein hohes Einkommen in der Zukunft, während für Frauen vielfältige Arbeitsaufgaben und ein freundliches Arbeitsumfeld hohe Priorität haben.

Karriere-Killer Corona?

Zudem hinterlässt die Corona-Krise Spuren in weiblichen Karriereverläufen, zeigt die StepStone-Umfrage: So hat jede zweite Frau (50%) den Eindruck, dass die Corona-Krise die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern verschärft hat und Frauen während des Lockdowns wieder vermehrt in traditionelle Rollen gerutscht sind.

Zudem gehen viele Frauen davon aus, dass Unternehmen aktuell wichtigere Themen auf dem Tisch haben als die Gleichberechtigung von Frauen im Berufsleben – „eindeutig ein Rückschritt hinter bereits Erreichtes“, so Oberrauter-Zabransky. Sie rät Arbeitgebern, weibliche Karrieren auch in Krisensituationen mitzudenken. Denn: „Spätestens, wenn die Wirtschaft nach Corona wieder anzieht, könnte es sich rächen, dass Frauen wieder in traditionellen Rollenbildern verortet werden.“

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INFO: StepStone Österreich zählt zu den führenden Recruiting-Unternehmen Österreichs und führt laufend Studien zu den Themen Employer Branding, Recruiting und Personalmanagement durch. Für die vorliegende Studie wurden im September 2020 insgesamt rund 1.900 berufstätige und arbeitssuchende Frauen in ganz Österreich befragt. Für den österreichischen Gehaltsreport wurden im Frühjahr 2020 die Gehälter von rund 6.000 Fach- und Führungskräften in ganz Österreich analysiert. Für die Talent-Studie wurden von Oktober 2018 bis März 2019 rund 10.200 Studierende in ganz Österreich befragt.

StepStone Österreich GmbH
Barbara Oberrauter-Zabransky
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