Die aktuell beste Medizin: Beweg dich, mach Sport!

Die aktuell beste Medizin: Beweg dich, mach Sport!

Aktuelle ASKÖ-Corona-Studie zeigt die Bedeutung von Bewegung und Sport sowie das Bewegungsverhalten in Österreich im Vergleich zu 2020

Wien (OTS) – Der Sport-Dachverband ASKÖ mit Präsident Hermann Krist präsentierte eine aktuelle bei Triple M (Matzka- Markt und Meinungsforschungsinstitut) in Auftrag gegebene Studie. Mittels Online-Befragung wurden 1010 repräsentativ ausgewählte Personen in Österreich (16-74 Jahre) befragt (max. Schwankungsbreite +/- 3,1%). Ausgangspunkt war eine Ersterhebung in der ersten COVID-19-Phase im April 2020. Die Daten und Auswirkungen sowie den Umgang mit ihnen nach einem Jahr zu vergleichen, war das Ziel der aktuellen Umfrage, die Umfrageleiterin Christina Matzka vorstellte.

Corona-Krise stresst jeden Zweiten

48% der Österreicher*innen fühlen sich sehr bzw. etwas gestresst, gegenüber 2020 ist das ein nochmaliger Anstieg um 4%. Vor allem jene sind gestresst, die im Job, in Karenz oder aufgrund von Corona arbeitslos geworden sind (52%), und noch mehr jene, die sich in Ausbildung befinden (75%). Bei Letzteren beträgt der Anstieg gegenüber 2020 gar 10%-Punkte.

Veränderung des Körpergewichts während der Corona-Krise

34% der Österreicher*innen haben durchschnittlich um 6 kg an Gewicht zugenommen, nur 13% um 7,7 kg abgenommen, bei 50% blieb das Körpergewicht gleich. Der Zusammenhang zwischen subjektiver Stressbelastung und Gewichtszunahme ist augenscheinlich. Während 47% der sehr gestressten Menschen eine Körpergewichtszunahme verzeichnen, sind es nur 22% bei den gar nicht gestressten. Damit legen stressbelastete Personen um 13% häufiger an Gewicht zu als der Durchschnitt. Hochgerechnet haben jene Österreicher*innen, die zugenommen haben, 13.571.255 kg zugelegt!

Nutzung von Bewegung und Sport zur Stressbewältigung

46% der Menschen haben Bewegung/Sport zur Stressbewältigung und Stärkung der körperlichen und seelischen Gesundheit genutzt, besonders jene, die in Ausbildung stehen (61%). 54% geben an (um 12% mehr als 2020), dass sie wegen Frust- und Stressabbau sowie Entspannung mehr Sport machen. 68% spüren (plus 1 %), dass Bewegung ihre Stimmung positiv beeinflusst. Interessant ist, dass 59% der Befragten von öffentlicher Seite keine (!) gezielte Empfehlung für Bewegung und Sport zur Stressbewältigung und Stärkung der körperlichen und seelischen Gesundheit wahrgenommen haben.

Bedeutung von Bewegung und Sport für sich selbst steigt weiter

2021 halten zwei Drittel (66%) Bewegung und Sport in der Zeit der Corona-Krise für sehr wichtig bzw. wichtig, das sind 11% mehr als 2020. Dies gilt mit 74% (!) – also drei Viertel – besonders für jene, die aufgrund von Corona zu Hause sind bzw. mit 73% für die in Ausbildung Befindlichen.

Diese Zahlen verdeutlichen, dass Bewegung/Sport während der Corona-Krise persönlich wichtiger geworden ist und Teil der Bewältigungsstrategie wurde. Dieses Potential sollte künftig besser genutzt werden.

Online Bewegungsaktivitäten nutzt bereits fast ein Drittel

Ein Drittel der ÖsterreicherInnen nutzen Online-Bewegungsaktivitäten. Damit ist die Anzahl der Nutzer gegenüber 2020 um 5%-Punkte gestiegen. z.B. auf der ASKÖ-online Plattform [www.feel-f] (http://www.feel-f)it.at/de

Auswirkungen für Sportvereine: Die drei wichtigsten Aufgaben

„Gesundheitsförderung, Gesundheit erhalten“ wird von insgesamt 90% (!) als sehr wichtig bis wichtig genannt und legt gegenüber 2020 um 7% zu. Sie ist damit die TOP-Aufgabe aus Sicht der Bevölkerung. 84% nennen „Vermittlung von Zusammenhalt und Einigkeit“, 79 % (plus 7 %) „Aktive Freizeitgestaltung mit Freunden im Sportverein“. Damit legt auch die soziale Bedeutung der Vereine um 7% zu. Der soziale Zusammenhalt wird für 62 % wichtiger, dieser Wert steigt um 12 % gegenüber 2020.

Umgang der Bundesregierung mit Bewegung und Sport in Sportvereinen

Aus Sicht der Bevölkerung wird der Umgang der Bundesregierung mit dem Thema Bewegung und Sport in Sportvereinen folgendermaßen bewertet: 17% vergeben die Schulnote 1 oder 2, 31% die Schulnote 3. 44% beurteilen den Umgang mit Note 4 oder 5. 8% gaben dazu keine Antwort.

Die Dringlichkeit der „täglichen Turnstunde“ nach 1 Jahr Corona

Die schon lange geforderte tägliche Turnstunde wird von 56% der Bevölkerung im Alter von 16 bis 74 Jahre als sehr, von weiteren 25% als eher dringend betrachtet! Diese Meinung zieht sich durch alle Bevölkerungsschichten. Insgesamt schätzen also 81% – vier von fünf Österreicher*innen (!) – die Umsetzung einer „täglichen Turnstunde“, sprich tägliche Bewegungseinheit, als dringend ein.

Folgerungen für die Zukunft

ASKÖ-Präsident Hermann Krist fasste die Ergebnisse folgendermaßen zusammen: „Die Menschen haben in der Corona-Krise die positiven Wirkungen des Sports eindeutig erkannt. Man kann es zusammenfassen mit: Sport ist die beste Medizin, vor allem gegen Stress und Übergewicht. Kein Medikament bringt das zusammen. Corona hat zudem Entwicklungen im Bewusstsein der ÖsterreicherInnen für mehr Sport und Bewegung verstärkt. Daher unsere Forderungen:

1. Die persönliche Bedeutung von Bewegung und Sport ist über alle
Generationen zwischen 16 und 74 Jahren durch den pandemiebedingten
Entzug von 2020 auf 2021 um 11%-Punkte gestiegen. Für zwei Drittel
sowie bei drei Viertel der Menschen in Ausbildung und jenen, die
wegen Corona zu Hause waren, sind Bewegung und Sport sehr wichtig.
Bewegung und Sport müssen daher künftig Teil einer Gesamtstrategie
gegen Gesundheitskrisen sein und besonders gefördert werden.
2. Wenn 81% der Bevölkerung aktuell einen Zusammenhang zwischen
Bewegung, Sport und Gesundheit sehen, sollte dieses positive Image in
der Bevölkerung genutzt werden. Bewegungs- und Sportangebote vor Ort,
sind ebenso wie Online-Angebote verstärkt auszubauen. So kann man
wirksam Kollateralschäden wie Isolation, Bewegungsmangel, Stress,
Angst, Depression, Übergewicht und anderem entgegenwirken.
3. Sportvereine tragen wesentlich zum sozialen Zusammenhalt der
Gesellschaft bei. Sie sind Motor einer wohnortnahen Bewegungs- und
Sportförderung für alle Generationen und benötigen daher jede Form
von Unterstützung.
4. 81% der Bevölkerung sehen mehr denn je die Dringlichkeit der
schon lange geforderten ´täglichen Turnstunde´ oder tägliche
Bewegungseinheit, als wichtig an. Es ist daher ein absolutes Muss,
dass dieses Projekt ganz rasch noch intensiver ausgebaut gehört. Die
Sport-Dachverbände beweisen mit dem Projekt ´Kinder gesund bewegen´
seit mehr als 10 Jahren, wie es im Kindergarten und der Volksschule
gehen kann. Man müsste uns nur lassen.
5. Auch in Seniorenheimen, Tagesheimstätten und ähnlichen
Betreuungseinrichtungen muss man mehr für Bewegung sorgen, ebenso
Bewegungs-Programme für arbeitslose Menschen sollen verstärkt
angeboten werden, denn die persönliche Fitness ist für den weiteren
beruflichen Lebensweg unverzichtbar.
6. Wir sehen die Studie auch als Auftrag, unsere Online-Aktivitäten
auszubauen. Bereits jetzt kann man unter [www.feel-fit.at]
(http://www.feel-fit.at) in der ASKÖ bei Bewegungs-Programmen
mitmachen und Ernährungstipps nachlesen.
7. Die Studie zeigt auch auf, dass die Politik den Sport viel
ernster nehmen sollte als bisher. Bewegung und Sport helfen jährlich
mehr als 1,1 Milliarden Euro an Krankheitskosten zu vermeiden.
Alleine unser ASKÖ Fit Programm spart jährlich knapp 19 Mio. an
Krankheitskosten, das wollen wir ausbauen. Dazu kommen die
unglaubliche Wertschöpfung in den Vereinen und Verbänden sowie die
unbezahlbaren ehrenamtlichen Leistungen. Sport ist schon lange keine
Nebensache mehr, leider wird das zu wenig gesehen.“

Detaillierte Darstellungen und Info-Grafiken zum Download zur zweiten ASKÖ Corona-Studie von Triple M- sind unter www.askoe.at nachzulesen.

Arbeitsgemeinschaft für Sport und Körperkultur in Österreich
Michael Maurer, Generalsekretär
01/8693245
mm@askoe.at
www.askoe.at

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