„kulturMontag“ am 5. Juni: Martin Grubingers Bühnenabschied, Zukunft des HdGÖ, 200 Jahre Lobmeyr im MAK
„kulturMontag“ am 5. Juni: Martin Grubingers Bühnenabschied, Zukunft des HdGÖ, 200 Jahre Lobmeyr im MAK
Danach: Neues Filmporträt „Christine Lavant – Wie pünktlich die Verzweiflung ist“ mit Gerti Drassl zum 50. Todestag der Dichterin
Wien (OTS) – Der von Peter Schneeberger präsentierte „kulturMontag“ am 5. Juni 2023 um 22.30 Uhr in ORF 2 widmet sich dem frühen Bühnenabschied von Martin Grubinger und trifft den renommierten österreichischen Multipercussionisten zum Interview. Thema der Sendung ist u. a. auch die Zukunft des Hauses der Geschichte, dessen Übersiedelung in das Museumsquartier diskutiert wird, ebenso wie die neue Ausstellung im Wiener Museum für angewandte Kunst anlässlich 200 Jahre Glasmanufaktur Lobmeyr. Anschließend an das Magazin steht das neue Filmporträt „Christine Lavant – Wie pünktlich die Verzweiflung ist“ (23.15 Uhr) zum 50. Todestag der österreichischen Dichterin auf dem Programm. Darin verleiht Charakterschauspielerin Gerti Drassl der außergewöhnlichen Literatin eindrucksvoll Gestalt und Stimme.
Ein Mann mit Schlagkraft – Martin Grubingers Abschied von der Bühne
Schon im zarten Alter von 17 Jahren wurde Martin Grubinger in Insiderkreisen als Jahrhunderttalent gehandelt. Sein Auftritt im damaligen ORF-TV-Kulturmagazin „Treffpunkt Kultur“ anlässlich seiner Teilnahme beim Grand Prix des EBU-Wettbewerbs „Eurovision Young Musicians“ ist ein schon fast historisches Zeitdokument für den Start seiner internationalen Karriere. Mit seiner technischen Perfektion und seiner unbändigen Spielfreude ist es dem charismatischen Multi-Percussionisten seither gelungen, dem Schlagwerk eine Position als eines der faszinierendsten Instrumente im klassischen Konzertleben zu sichern. Der Salzburger trug auch maßgeblich zur Erweiterung des Schlagzeug-Repertoires bei, wurden doch viele Werke speziell für ihn komponiert. Vom Concertgebouw in Amsterdam bis in die Carnegie Hall in New York – Grubinger ist in allen bedeutenden Konzertsälen dieser Welt aufgetreten. Kaum vorstellbar, dass der musikalische Wirbelwind mit gerade einmal 40 Jahren seine beispiellose Karriere beenden wird. Im Wiener Konzerthaus gab es zum runden Geburtstag ein fulminantes Happening mit Freunden und Weggefährten. Im Gespräch mit Peter Schneeberger zieht der Publikumsliebling Bilanz über sein Musikerleben, berichtet von seinem gesellschaftspolitischen Engagement und warum er als überzeugter Sozialdemokrat nicht in die Politik wechselt.
(K)Ein Platz für Geschichte – Was passiert mit dem HdGÖ?
Jahrzehntelang haben Regierungen unterschiedlicher Couleurs um ein Haus der Geschichte für Österreich gerungen, ehe man 2018 in der Neuen Burg am Heldenplatz zu einer provisorischen Lösung fand. Schon damals waren sich Expertinnen und Experten sowie Historiker/innen einig, die Räumlichkeiten seien mit gerade einmal 750 Quadratmeter deutlich zu klein. Doch eine Ausweitung in der Neuen Burg scheiterte am Unwillen des Kunsthistorischen Museums, gigantomanische Pläne für einen Neubau am Heldenplatz schlicht am Geld und letztendlich am politischen Willen. Nun könnte Bewegung in die Platzmisere kommen, wird doch zurzeit eine mögliche Übersiedlung des HdGÖ ins Museumsquartier geprüft. Konkret ist an einen Dachausbau gedacht, vis-à-vis des Kindermuseums Zoom und oberhalb des Dschungel-Kindertheaters. Hier ließe sich die Quadratmeterzahl zumindest verdoppeln heißt es, auch das Kulturstaatssekretariat könnte zumindest rund zehn Millionen Euro für das Projekt zu Verfügung stellen, die der Staat aus dem Vergleich des irrtümlich restituierten Klimt-Gemäldes „Apfelbaum II“ zurückgewonnen hat. HdGÖ-Chefin Monika Sommer begrüßt den Vorschlag, doch lässt er sich umsetzen? Was sagt der Denkmalschutz? Und findet die unendliche Geschichte ums Haus der Geschichte Österreich endlich ein Happy End? Der „kulturMontag“ hat nachgefragt.
Vom Zauber der Sinnlichkeit – 200 Jahre Lobmeyr im MAK
Seit mittlerweile sechs Generationen verbindet die Dynastie der Wiener Glasmanufaktur Lobmeyr Tradition und Innovation und hat damit weltweit seit 200 Jahren Erfolg. Mit Entwürfen von Künstlern und Kreativen wie Theophil Hansen, Josef Hoffmann, Adolf Loos, Lotte Fink, oder von Zeitgenossen wie dem Niederländer Aldo Bakker und dem Italiener Martino Gamper wurde und wird das Glasdesign weit über die Grenzen Österreichs hinaus geprägt. Jetzt widmet das Wiener Museum für angewandte Kunst dem stilbildenden, meisterhaften Glashandwerk zum Jubiläum die Ausstellung „GLANZ UND GLAMOUR. 200 Jahre Lobmeyr“. Schließlich blicken MAK und J. & L. Lobmeyr auf eine lange gemeinsame Geschichte zurück. Schon seit der Gründung des Museums besteht mit dem Glasverleger eine intensive Verbindung, die direkt an den Gründungsgedanken des Museums anknüpft: als Vorbildinstitution zum Zusammenwirken von Kunst und Industrie beizutragen. Anhand von mehr als 300 Objekten spannt die MAK-Schau einen Bogen vom Historismus und Orientalismus des 19. Jahrhunderts, über die heute noch produzierten Klassiker der Moderne bis in die Gegenwart.
TV-Premiere „Christine Lavant – Wie pünktlich die Verzweiflung ist“ (23.15 Uhr)
Die Kärntner Dichterin Christine Lavant zählt zu den bedeutendsten und zugleich auch unbekanntesten großen Namen der deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts. Ihr einzigartiges, gesellschaftskritisches Schaffen ist Ausdruck des ständigen Ringens um die Behauptung in der Welt. So zeugen Lavants unverwechselbare poetisch kraftvolle Lyrik ebenso wie ihre herausragende Prosa von der existenziellen Zerrissenheit einer vom Schicksal geprüften Frau. Im neuen ORF-Filmporträt anlässlich des 50. Todestags von Christine Lavant zeichnet Regisseurin Danielle Proskar das Leben der außergewöhnlichen Literatin nach. Charakterschauspielerin Gerti Drassl verleiht ihr eindrucksvoll Gestalt und Stimme.
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