Moosbrugger: Rücksicht erbeten, lass weg die Raketen – im Sinne unserer (Nutz-)Tiere

Moosbrugger: Rücksicht erbeten, lass weg die Raketen – im Sinne unserer (Nutz-)Tiere

Appell in Gedichtform – Lärm, Müll und Giftstoffe gefährlich – Verletzungs- und Brandgefahr

Landwirtschaftskammer Österreich-Präsident JOSEF MOOSBRUGGER appelliert heuer in einer etwas anderen Form an die Bevölkerung, bei Silvester auf Feuerwerkskörper zu verzichten, nämlich mit einem kurzen Gedicht: „Für Dich vielleicht ein kurzer Spaß, für unser Vieh im Übermaß: Panik, Stress, extremer Lärm, Schmutz und Müll dann im Gedärm, Verletzungs- und auch Brandgefahr. Rutsch anders doch ins neue Jahr! Statt Kracher, Böller und Raketen wäre Rücksicht echt erbeten! Drum mach mit diesem Unfug Schluss und gönne Dir vielmehr Genuss. Setze zur Silvesterzeit lieber auf Gemütlichkeit. Oder lass es anders krachen: beim Feiern und mit Freunden Lachen.“

Enorme Lärmbelastung bedeutet Panik und Verletzungsgefahr

Ein paar Raketen und Piraten können doch nicht so schädlich sein? Falsch, wie auch LKÖ-Tierwohlexperte und Veterinär Max Hörmann weiß: „Feuerwerke sind extrem laut. Bei der Explosion kann ein Schalldruckpegel von bis zu 170 Dezibel erzeugt werden. Zum Vergleich: Düsentriebwerke erreichen etwa 140 Dezibel in 25 Meter Entfernung. Das menschliche Gehör kann bereits ab etwa 80 Dezibel geschädigt werden, viele Tiere sind noch empfindlicher. Im schlimmsten Fall kann der Silvesterkrach zum kompletten Hörverlust oder Tinnitus führen.“

Menschen hören zwischen 20 und 20.000 Hertz, Schweine zwischen 40 und 40.500 Hertz und somit wesentlich besser als der Mensch. Durch die lauten Geräusche und Lichteffekte werden aber auch Wildtiere in Panik versetzt, warnt Hörmann. „Es besteht für Haus-, Nutz- und Wildtiere erhöhte Unfall- und Verletzungsgefahr durch plötzliches Aufschrecken“, berichtet der Tierwohlexperte von Verstauchungen bis zu Abstürzen. Untersuchungen z.B. bei Vögeln haben auch gezeigt, dass diese in der Silvesternacht untypisch hoch aufsteigen. Dies führt zu einem hohen Energieverbrauch, der gerade im Winter lebensbedrohlich sein kann.

Müll- und Schadstoffbelastung gefährdet Tiergesundheit

„Die abgeschossenen Feuerwerkskörper und Verpackungen landen oft auch auf den Wiesen und Feldern. Dadurch können sie ins Heu und in weiterer Folge in die Tiermägen gelangen. Das kann schwere Verletzungen verursachen und sogar zum Tiertod führen“, warnt Moosbrugger. Jedes Jahr fallen in Österreich schätzungsweise rund 1.000 Tonnen Müll durch Feuerwerkskörper an.

Die schöne Farbe der Feuerwerke kommt außerdem von verschiedenen chemischen Stoffen. Früher waren auch Schwermetalle wie Blei oder Quecksilber reguläre Bestandteile der Raketen. Diese Stoffe sind mittlerweile zwar verboten, können aber in illegal gekauften Feuerwerkskörpern noch immer enthalten sein. „Doch auch bei heutzutage verwendeten Metallsalzen wie Strontium, Kupfer, Aluminium oder Barium handelt es sich um eine zusätzliche Umweltbelastung. Die Stoffe versickern in Böden und Gewässern bzw. können von unseren Wild- und Nutztieren über die Nahrung aufgenommen werden“, warnt Tierwohlexperte Hörmann.

Brandgefahr für Heustadel und Ställe

Außerdem besteht Brandgefahr durch die Raketen, warnt die LK Österreich. „Gerade in Ställen wird Stroh und Heu gelagert und direkt als Einstreu eingesetzt. Erst zu Silvester 2023 kam es etwa in Bayern zum Brand eines Heustadels durch eine fehlgeleitete Rakete. Glücklicherweise konnten in diesem Fall zumindest alle Kühe gerettet werden. Solche Unglücksfälle, die Menschen- und Tierleben kosten können, lassen sich leicht vermeiden“, betont Moosbrugger.

„Stress, Panik und Verletzungen durch Lärm, Müll und Giftstoffe sind nicht notwendig, sondern schrecklich – genauso wie Brände. Darum im Sinne von Tier und Mensch bitte das Motto hochhalten: Gutes Werk statt Feuerwerk und auf die Silvesterkracherei verzichten. Es gibt viel bessere Möglichkeiten, 2023 ausklingen zu lassen und mit Spaß und Freude ins neue Jahr zu rutschen“, betont der LKÖ-Präsident, der in diesem Sinne allen Österreicherinnen und Österreichern das Beste für 2024 wünscht.

Mag. Claudia Jung-Leithner,
Pressesprecherin & Leitung Kommunikation,
LK Österreich,
Tel.: +43 676 83441 8770,
E-Mail: c.jung-leithner@lk-oe.at

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