Österreichs Pflege- und Betreuungssystem – ein Fall für die Notfallambulanz

Österreichs Pflege- und Betreuungssystem – ein Fall für die Notfallambulanz

Allianz von Angehörigen und Betreuern fordert Taten statt PR-Placebos!

Inzwischen sollten längst alle politischen Alarmglocken schrillen angesichts des traurigen Zustandes, den das „Pflege- und Betreuungssystem Österreichs“ bietet. Das Multiorganversagen dieses Systems ist inzwischen ein Fall für eine politische Notfallambulanz.

Die aktuelle Prognose der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) ist dafür nur ein weiteres, wenn auch sehr deutliches Warnsignal. Die Zahlen sprechen ein deutliches Bild. Mit „Weg-Plaudern“ und politischen Sonntagsreden ist da niemand mehr geholfen.

„Die Menschen, die Hilfe am dringendsten brauchen, dürfen nicht auf der Strecke bleiben! Nur rasche und konsequente Schritte können verhindern, dass das Pflege- und Betreuungssystem an Multiorganversagen kollabiert“, erklärt Karin Hamminger, Präsidentin der ÖBAP – Österreichischen Bundesinteressensgemeinschaft für Agenturen von Personenbetreuung.

Die vielen Warnrufe der Berufsgruppen sind aber offenbar nicht genug, die Politik zum Handeln zu bringen – und das hat Konsequenzen.

Denn zunehmend kommt die Zivilbevölkerung zum Handkuss und langsam aber sicher auch an ihre Belastungsgrenze. Was der Staat nicht mehr schafft, hat er nämlich sukzessive und schleichend an den Privatbereich „ausgelagert“. Leidtragende sind die Familien betreuungsbedürftiger Menschen. Vielleicht Zeit, den Angehörigen und ihren Sorgen mehr Gehör zu verschaffen – damit die Politik endlich aufwacht!

Eine davon ist Dr. Sabine Rödler – sie kann ein Lied davon singen, was es bedeutet, Angehöriger eines betreuungsbedürftigen Familienmitglieds zu sein. „Pflege und Betreuung „daheim statt im Heim“ – ja, das klingt ja nett und wünschenswert, aber hat sich jemand der politischen Entscheidungsträger einmal gefragt, was das für den Einzelnen tatsächlich bedeutet?“ stellt sich Rödler die Frage, seid ihr Vater rund um die Uhr Betreuung benötigt.

Der eigene Vater, die Mutter, die Großeltern – ihnen allen ist man von ganzem Herzen vergönnt, ihren Lebensabend auch bei Krankheit und Pflegebedürftigkeit zuhause erleben zu können – in ihrem „Zuhause“, ihrem Lebensanker. Wer das ermöglichen soll, steht allerdings vor ungeahnten Problemen, die Nerven kosten, viel Zeit in Anspruch nehmen, das Durchhaltevermögen eines Marathonläufers erfordern und nicht selten die eigenen Kräfte übersteigen.

Rödler weiter: „Zigtausende Menschen in Österreich müssen einen Spießrutenlauf in Kauf nehmen, um für ihre Angehörigen in ohnehin schon belastenden Situationen, Lösungen zu finden. Statt rasche und einfache Unterstützung steht man vor einem schier undurchdringlichen Bürokratiedschungel, Schnittstellenproblemen zwischen Behörden und Hilfsorganisationen und der bangen Frage: Wie sollen wir das alles bezahlen?“

Rödler fordert als Angehörige von der Politik „ein System, das die Menschen unterstützt, statt eines, das wir stützen müssen! Ein paar Schlagzeilen-Pflasterl hier und da, eine PR-Beruhigungspille ab und zu – das hilft nicht!“

VEREINFACHEN, ERLEICHTERN, LEISTBAR UND LOHNENSWERT MACHEN!

Angehörige, Betreuungskräfte, Pflegefachpersonal und deren Organisationen – dieses unverzichtbare und wertvolle System im Dienst der Menschlichkeit – verdient ein rasches, tatkräftiges „unter die Arme greifen“ der politischen Entscheidungsträger, fordert die Österreichische Bundesinteressensgemeinschaft für Agenturen von Personenbetreuung.

Gemeinsam will man sich dafür einsetzen, den Problemen eine Stimme verleihen, die laut genug ist, von der Politik gehört zu werden.

ÖBAP – Österreichische Bundesinteressensgemeinschaft für Agenturen d. Personenbetreuung
Karin Hamminger
Verantwortliche für Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +43 (0)664 3041412
office@oebap.at
http://www.oebap.at

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