Neugestaltung innerhalb der Schausammlung des Jüdischen Museums Wien

Neugestaltung innerhalb der Schausammlung des Jüdischen Museums Wien

Die Schausammlung als Herzstück des Jüdischen Museums Wien, ein Museum der Wien Holding, erfährt eine umfassende Neugestaltung: Eine Schauwand gibt nun Einblick in die Geschichte der Sammlungen des Museums. Judaica-Sammlung von WeltrangDas Jüdische Museum Wien beherbergt eine der bedeutendsten Judaica-Sammlungen der Welt. Den mit Abstand größten Bestand bildet die Sammlung der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG), die im Zentrum der Schausammlung in einer Depotsituation präsentiert wird. Die kunstgeschichtlich wertvollen Objekte sind Zeugnisse der Vertreibung und Ermordung der österreichischen Jüdinnen und Juden und stammen aus den über 100 zerstörten Synagogen Österreichs, aus zwangsaufgelösten jüdischen Einrichtungen und Privathaushalten. In ihrer Gesamtheit erinnern sie an die einstige Größe und Bedeutung der jüdischen Gemeinden vor 1938, aber auch an das Ausmaß der nationalsozialistischen Gewalt und Zerstörung. Die Kontextualisierung in der Vitrinenwand zeigt damit nicht nur die historische Entwicklung, sondern auch die Tatsache, dass eine solche Sammlung ohne den Einmarsch der Nationalsozialisten im März 1938 nicht entstanden wäre.

EINE VITRINENWAND DES ERINNERNS UND DER REFLEXION

Die neue Schauwand ergänzt den zentralen Kubus inhaltlich und bietet zusätzlich Erläuterungen zur Entstehung der weiteren Sammlungen des Jüdischen Museums Wien. Die zweitgrößte Sammlung wurde von Max Berger nach 1945 angelegt und ist dem Gedenken an seine in der Shoah ermordete Familie gewidmet. Jüngeren Datums sind die Sammlung Eli Stern und die Antisemitika-Sammlung von Martin Schlaff. Daneben besitzt das Jüdische Museum Wien auch Objekte aus Privatsammlungen, die nach 1945 entstanden sind, meist aus Lebenszusammenhängen, die in der Schoa zerstört wurden. Viele dieser Objekte wurden als „herrenloses Gut“ angekauft und stellen das Museum heute vor Fragen der ungeklärten Objektgeschichte, des Raubes und der Restitution. 

DIE SAMMLUNG DES ERSTEN JÜDISCHEN MUSEUMS DER WELT

Das erste jüdische Museum der Welt wurde 1895 in Wien eröffnet. Nach seiner Zwangsauflösung im Jahr 1938 wurde die Sammlung beschlagnahmt und ein Großteil davon der Anthropologischen Abteilung des Naturhistorischen Museums einverleibt. Einige Objekte wurden später an die Israelitische Kultusgemeinde zurückgegeben. Heute sind sie als Dauerleihgaben fester Bestandteil der Sammlung des Jüdischen Museums Wien. Auch diese Geschichte wird nun in der neuen Vitrinenwand für alle Besucher*innen sichtbar gemacht. 

ZITATE

BARBARA STAUDINGER (DIREKTORIN): „Mir ist es wichtig, dass unsere Schausammlung leicht zugänglich ist. Die neue Schauwand erklärt die historischen Zusammenhänge und richtet die Aufmerksamkeit auf die Objekte und ihre Geschichten.“ 

SABINE APOSTOLO UND GABRIELE KOHLBAUER-FRITZ (KURATORINNEN SCHAUSAMMLUNG): „Die Schauwand ist ein nachdenklicher Kommentar zu den Sammlungen des Hauses, denn die Mehrzahl der Objekte wurde durch Gewalt aus ihrem ursprünglichen Bedeutungszusammenhang gerissen. Ohne die Schoa wären sie nicht im Museum, sondern heute noch in Verwendung.“ 

INFORMATIONEN

Direktorin: Barbara Staudinger

Chefkurator: Hannes Sulzenbacher

Schausammlung: Sabine Apostolo, Gabriele Kohlbauer-Fritz

Gestaltung: Fuhrer, Wien 

PRESSEFOTOS:

Fotos zur Aussendung sind im Pressebereich der Wien Holding unter www.wienholding.at/Presse/Presseaussendungen abrufbar. Honorarfreier Abdruck im Zuge der Berichterstattung unter Nennung des Copyrights.

Bildbeschreibung Gruppenfoto: v.l.n.r.: Familie Alburquerque, Barbara Staudinger, Gabriele Kohlbauer-Fritz, Sabine Apostol, Hannes Sulzenbacher/ vorne: Hannah Landsmann © Ouriel Morgensztern

Natascha Golan
Presseabteilung Jüdisches Museum Wien
Tel.: 01 535 04 31 – 1519
E-Mail: natascha.golan@jmw.at
www.jmw.at

Alexander Hirschmann
Wien Holding – Corporate Communications
Tel.: 01 408 25 69 – 13
E-Mail: a.hirschmann@wienholding.at
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