Disoski/ Prammer: Gewaltambulanzen erhöhen Verurteilungsquoten

Disoski/ Prammer: Gewaltambulanzen erhöhen Verurteilungsquoten

Grüne: Antrag zur Finanzierung der Gewaltambulanzen im Nationalrat eingebracht

„Gewaltambulanzen sind enorm wichtige Einrichtungen, um die Verurteilungsquote bei Gewaltdelikten und hier insbesondere bei Sexualdelikten zu erhöhen. In Österreich ist diese nach wie vor zu niedrig, sie liegt bei nur sieben bis acht Prozent. Gewaltbetroffene werden in Gewaltambulanzen kostenlos und niederschwellig von Fachärzt:innen untersucht, versorgt und unterstützt. Beweise werden gerichtsfest gesichert und Gewaltspuren dokumentiert, selbst dann, wenn die Betroffene noch nicht wissen, ob sie Anzeige erstatten wollen. Damit Gewaltambulanzen in ganz Österreich eingerichtet werden können, haben wir heute im Nationalrat einen Antrag zur Förderung von Gewaltambulanzen eingebracht. Das soll deren Finanzierung sichern“, sagen Meri Disoski, Grüne Frauensprecherin und stellvertretende Klubobfrau, und Agnes Sirkka Prammer, Grüne Justizsprecherin unisono.

„In Gewaltambulanzen werden alle Betroffenen von Gewalt versorgt, unabhängig von Geschlecht und Alter, allerdings sind Frauen überproportional von häuslicher und sexueller Gewalt betroffen. Gerade in diesen Verfahren können Gewaltambulanzen zur Aufklärung beitragen und dafür sorgen, dass Täter verurteilt werden. In Belgien hat sich die Verurteilungsquote seit Einführung der Gewaltambulanzen verdoppelt. Anfang Mai wurde die neue Gewaltambulanz in Graz eröffnet. Mit der finanziellen Förderung bekommen Gewaltbetroffene in ganz Österreich die Möglichkeit, umfassende Unterstützung in einer Gewaltambulanz zu erhalten“, hält Disoski fest.

„In einem Strafverfahren darf niemand gezwungen werden, nahe Angehörige wie Ehepartner, Eltern oder Kinder zu belasten. Auch wenn zuvor im Ermittlungsverfahren vor der Polizei eine Aussage gemacht wurde, dürfen diese Aussagen nicht verwendet werden, wenn man sich vor Gericht auf dieses Recht beruft. In Verfahren wegen häuslicher Gewalt besteht daher oft die Problematik, dass Opfer unter Druck gesetzt werden, die Aussage zu verweigern, wenn diese das einzige Beweismittel darstellt. Hier greifen die Gewaltambulanzen, die objektive, wissenschaftlich hieb- und stichfeste Beweise liefern, die dem Gericht eine Prüfung der Vorwürfe unabhängig von der Aussage des Opfers ermöglichen. Das führt zu mehr Verurteilungen, dort wo Gewalt passiert, aber es führt auch dazu, dass neue Gewalttaten verhindert werden können. Denn nichts ist so abschreckend für Täter wie die Aussicht, erwischt und verurteilt zu werden“, meint Prammer.

„Wir haben null Toleranz gegenüber Gewalt. Mit der Einrichtung von Gewaltambulanzen setzen wir unser Engagement für Gewaltschutz, Gewaltprävention und Opferschutz konsequent fort. Klar ist auch: Die beste Gewaltprävention ist eine umfassende Gleichstellungspolitik, die alle Lebensbereiche umfasst. Dafür werden wir Grüne uns weiterhin mit all unserer Kraft einsetzen“, betont Disoski.

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