„Raub“ im Wien Museum und im Museum Judenplatz

„Raub“ im Wien Museum und im Museum Judenplatz

Mittels künstlerischen Installationen greift eine neue Schau ab 5. Juni das Thema Raub von jüdischem Eigentum und seine Einverleibung in die Wiener Museen während der NS-Zeit auf.

EIN BEISPIELLOSER RAUBZUG BEGLEITETE DIE SYSTEMATISCHE ENTRECHTUNG, VERFOLGUNG UND ERMORDUNG DER WIENER JÜDINNEN UND JUDEN UNTER DER NATIONALSOZIALISTISCHEN HERRSCHAFT. TAUSENDE WOHNUNGEN WURDEN VON VERSCHIEDENEN ORGANISATIONEN, ABER AUCH VON PRIVATPERSONEN GEPLÜNDERT. GESTOHLENE MÖBEL, KUNSTWERKE UND DEKORATIONSGEGENSTÄNDE WURDEN BESCHLAGNAHMT. VIELE DAVON GELANGTEN DURCH VERKÄUFE ODER SCHENKUNGEN IN DIE SAMMLUNGEN WIENER MUSEEN.

„Raub“ – die gemeinsame Ausstellung des Jüdischen Museums Wien und des Wien Museums ist ab morgen, 05. Juni, an beiden Standorten zu sehen. Sie beleuchtet den Weg vom Raub bis zur Aufnahme der Objekte in die Museumssammlung. Die Präsentation, die sich als künstlerische Installation und temporäres Denkmal versteht, thematisiert damit auch 25 Jahre systematische Provenienzforschung in den Sammlungen der Stadt Wien.

_„Bislang mussten 25 Jahre aufgewendet werden, um festzustellen, wie viel Raubgut sich die Städtischen Sammlungen Wiens in den Jahren 1938 bis 1945 einverleibt hatten; ein Vierteljahrhundert brauchte es, um die eigene Verstrickung in die NS-Verbrechen zu erforschen und die Rückgabe der gestohlenen Kunst- und Alltagsobjekte aus Privatsammlungen abzuwickeln.“ _Gerhard Milchram, Kurator Wien Museum

Die Ausstellung präsentiert sich als filmische Installation an zwei Schauplätzen. Sie beginnt im Jüdischen Museum Wien, das symbolisch für die unzähligen Orte der Beraubung steht. Dort werden die Geschichten der rechtmäßigen Besitzer:innen erzählt und der Abtransport der gestohlenen Objekte gezeigt. Im Wien Museum beobachten die Besucher:innen den Prozess des Auspackens und der Einverleibung in die Städtischen Sammlungen.

_„Die Doppelausstellung im Wien Museum und dem Jüdischen Museum Wien ist wie ein temporäres Denkmal für die Beraubung der jüdischen Bevölkerung Wiens in der NS-Zeit und die Einverleibung des Raubguts in öffentlichen Sammlungen zu verstehen.“ _Hannes Sulzenbacher, Kurator Jüdisches Museum

 
Raub

Wien Museum
Konstanze Schäfer
0664 54 57 800
konstanze.schaefer@wienmuseum.at
www.wienmuseum.at

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