Rotes Kreuz: „Kampfhandlungen in Gaza müssen eingestellt werden, damit wir mehr Leben retten können!“

Rotes Kreuz: „Kampfhandlungen in Gaza müssen eingestellt werden, damit wir mehr Leben retten können!“

Rotkreuz-Feldspital in Rafah mit Schwerverletzten überlastet – Präsident Schöpfer: „Wir begrüßen jede Einigung der Konfliktparteien, die das Leiden beendet!“

Für Interviews zur Verfügung stehen:

* Andrea Reisinger, Abteilungsleiterin int. Katastrophen und Krisen
* Simona Mencinger, Einsatzleiterin des ÖRK im Libanon

Ein kleiner Junge sitzt auf dem Feldbett, sein T-Shirt ist übersät mit Blutflecken. Er hält die Hand seiner Mutter, die bei Angriffen der vergangenen Nacht schwer verletzt wurde. Szenen wie diese spielen sich nicht nur auf unseren Bildschirmen ab – im Rotkreuz-Feldspital in Rafah sind sie trauriger Alltag. Aufgrund verstärkter Angriffe erreichen immer mehr schwerverletzte Patient:innen das Feldspital, in dem eine Wasseraufbereitungsanlage des Österreichischen Roten Kreuzes (ÖRK) zum Einsatz kommt. Menschen werden mit massiven Blutungen und schweren Verbrennungen eingeliefert, einige Verletzte brauchen Amputationen. Ansteckende Krankheiten drohen zu Seuchen auszubrechen. 

„Die Kampfhandlungen müssen eingestellt werden, damit humanitäre Organisationen dringend benötigte Hilfe leisten und Leben retten können. Wir begrüßen jede Einigung der Konfliktparteien, die das Leiden der Menschen beendet und mehr humanitäre Hilfe ermöglicht“, so ÖRK-Präsident Gerald Schöpfer. 

Wenige Tage, nachdem das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA angekündigt hat, seine Arbeit in Rafah aussetzen zu müssen, wird die Forderung nach einem sicheren und ungehinderten Zugang humanitärer Hilfe dringlicher denn je. Im Osten Rafahs können auch Rettungsdienste des Palästinensischen Roten Halbmondes (PRCS) ihre Arbeit nicht mehr ausführen. 

MEHR ALS 3.700 BEHANDLUNGEN IM ROTKREUZ-FELDSPITAL

„Bitte spenden Sie trotzdem weiterhin für unseren Einsatz in Gaza! Nur mit Ihrer Unterstützung können wir die derzeit noch mögliche Arbeit aufrechterhalten. Sobald es die Umstände vor Ort zulassen, ist das Rote Kreuz bereit, seine Hilfe auszuweiten“, betont Schöpfer. 

Bis dahin leistet die Rotkreuzbewegung jedenfalls lebensrettende Maßnahmen im Feldspital in Rafah: 25 Babys wurden innerhalb der ersten drei Wochen dort zur Welt gebracht, insgesamt mehr als 3.700 Menschen behandelt. Die PRCS-Rettungsdienste haben seit 7. Oktober 2023 knapp 20.000 Verwundete in ganz Gaza versorgt. 

„JEDER GETROFFENE RETTUNGSWAGEN, JEDES ZERSTÖRTE KRANKENHAUS BRINGT WEITERES LEID“

Humanitäre Helfer:innen riskieren täglich ihr Leben, um anderen zu helfen. Bisher wurden 20 Kolleg:innen des Palästinensischen Roten Halbmondes im Einsatz getötet – zuletzt zwei Sanitäter, deren Rettungswagen getroffen und zerstört wurde. Schöpfer dazu: „Diese Todesfälle zeigen den grausamen Alltag ausgerechnet jener, die Leben retten. Wir dürfen nicht vergessen: Jeder getötete Helfer, jeder getroffene Rettungswagen, jede zerstörte medizinische Einrichtung hat unvorstellbares Leid unter der Zivilbevölkerung zur Folge.“ 

Selbst der Krieg hat Regeln: Das Humanitäre Völkerrecht verpflichtet Konfliktparteien dazu, sowohl die Zivilbevölkerung als auch humanitäres Personal zu schützen und lebensnotwendige Grundbedürfnisse zu decken. Darüber hinaus mahnt Präsident Schöpfer: „Nach dem Völkerrecht sind auch Geiselnahmen verboten. Wir fordern umgehend die bedingungslose Freilassung aller Geiseln!“ 

Petition des Österreichischen Roten Kreuzes zur Einhaltung des Humanitären Völkerrechts: Hier unterschreiben
 

Österreichisches Rotes Kreuz
Susanne Straif
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