Neues Krebs-Dashboard: Österreichische Krebsversorgung im internationalen Vergleich

Neues Krebs-Dashboard: Österreichische Krebsversorgung im internationalen Vergleich

Der internationale Vergleich soll bei der Schwerpunktsetzung und Entscheidungsfindung in der österreichischen Krebsversorgung unterstützen.

_Das am 9. Oktober 2024 im Rahmen der Praevenire Gesundheitstage Eisenstadt veröffentlichte Krebs-Dashboard ist Teil einer internationalen Initiative, die auf den Austausch von Best Practices in der Krebsversorgung in europäischen Ländern abzielt. Anhand ausgewählter Schlüsselkennzahlen ermöglicht es den Vergleich der aktuellen Situation in Österreich mit Zielsetzungen internationaler Organisationen und Werten in anderen EU-Ländern. Das Dashboard wurde vom IHE – The Swedish Institute for Health Economics erstellt und von MSD Österreich beauftragt._

VERGLEICHENDE ANALYSE UND INTERNATIONALE PERSPEKTIVE

Das KREBS-DASHBOARD ermöglicht es erstmals, die österreichische Situation der Krebsversorung anhand von Schlüsselkennzahlen in bestimmten Fokusbereichen mit Zielsetzungen internationaler Organisationen und Werten in anderen EU-Ländern zu vergleichen. Auf folgende Bereiche wurde hierbei fokussiert: FRÜHERKENNUNG, ARZNEIMITTEL, DATEN ZUR VERSORGUNG UND VERSORGUNGSSTRUKTUR. „Österreich zeigt im internationalen Vergleich in vielen Bereichen gute Ergebnisse. Die durchschnittliche 5-Jahres-Überlebensrate liegt über dem EU-Durchschnitt, jedoch nur auf Platz 10 im Vergleich zu den EU-Mitgliedsländern. Das ist grundsätzlich ein positives Bild, dennoch sollte darüber nachgedacht werden, wie Österreich im EU-Ranking weiter vorrücken kann bzw. was andere Länder, die weiter vorne im Ranking liegen, besser machen“, sagt dazu Dr. Thomas Hofmarcher, Research Director am IHE.

FRÜHERKENNUNG STÄRKEN UND AUSBAUEN!

Das Dashboard beschäftigt sich intensiv mit dem Thema Früherkennung und Erfolgsparametern nationaler Screeningprogramme, wie dem 2014 in Österreich eingeführten qualitätsgesicherten Brustkrebs-Früherkennungsprogramm für Frauen zwischen 45 und 74 Jahren. Dr. Hofmarcher dazu: „Die Teilnahmerate in Österreich liegt konstant bei 40 Prozent. Der Zielwert der europäischen Qualitätsrichtlinien liegt bei 70 bis 75 Prozent. Es sollte untersucht werden, warum die Teilnahme ausbleibt und Maßnahmen zur Erhöhung der Gesundheitskompetenz ergriffen werden sowie über die Wichtigkeit und den Nutzen des Brustkrebs-Früherkennungsprogramms aufzuklären.“ 

Weitere Screening-Programme, etwa zur Darmkrebs- oder Lungenkrebsfrüherkennung, stehen kurz vor der Implementierung bzw. werden derzeit evaluiert: „Lungenkrebs ist in Österreich die zweithäufigste Krebserkrankung; viele Diagnosen werden oft erst im fortgeschrittenen Stadium gestellt.“, erklärt Dr. Hofmarcher. „In Kroatien, dem gegenwärtig einzigen EU-Land mit einem nationalen Lungenkrebs-Screening, wurde seit 2020 bei knapp der Hälfte der neu-diagnostizierte Personen das Lungenkarzinom in einem frühen Stadium erkannt[1]. Ähnliche Erfahrungen wurden auch bei Pilotprojekten in Deutschland und Großbritannien gemacht.“ 

SCHNELLEN ZUGANG ZU INNOVATIVEN ARZNEIMITTELN AUCH ZUKÜNFTIG BEWAHREN

Krebsmedikamente sind ein wesentlicher Bestandteil der modernen Krebsbehandlung. Ziel des österreichischen Krebsrahmenprogramms ist es, allen Patient:innen gleichen Zugang zu evidenzbasierten Innovationen und Versorgungsstrukturen zu ermöglichen. Im EU-Vergleich nimmt Österreich bei der Rückerstattung von Krebsmedikamenten eine Spitzenposition ein. Auch der Zugang zu neuen Arzneimitteln ist landesweit sehr gut, wobei existierende regionale Unterschiede aufgrund der fehlenden Datenlagen nicht konkretisiert werden können. Das Krebs-Dashboard empfiehlt, darauf zu achten, diesen im Europavergleich überaus schnellen Zugang zu innovativen Therapien sowohl im intramuralen Bereich als auch an der Schnittstelle zum extramuralen Bereich zu bewahren.

OPTIMIERUNG DER KREBSVERSORGUNG IN ÖSTERREICH: ZUGANG, INNOVATION UND EFFIZIENZ

Bei den Gesundheitsausgaben für Krebs ist Österreich im europäischen Kontext führend, wobei die Krebsversorgung hauptsächlich im Krankenhaus stattfindet. Zur Steigerung der Effizienz der Krebsversorgung wurden in Ländern wie Schweden standardisierte Behandlungspfade für verschiedene Krebsarten eingeführt. Diese zielen darauf ab, regionale Unterschiede in der zeitnahen Zugänglichkeit zur Versorgung abzubauen, Diagnosestrategien zu vereinheitlichen, Wartezeiten zu verkürzen und die Patientenzufriedenheit zu erhöhen. Die Auswertung der Maßnahmen zeigte, dass diese zu einer gleichwertigeren Behandlung und dem Abbau von Unterschieden zwischen Regionen beigetragen haben. Für bestimmte Diagnosen konnten die Wartezeiten deutlich reduziert werden. Im Krebs-Dashboard wird daher die Implementierung einer Gatekeeper-Funktion in der österreichischen Krebsversorgung empfohlen, um Patient:innen eine zielgenauere Versorgung zu ermöglichen. Standardisierte Behandlungspfade könnten dazu beitragen, die Versorgung zwischen den verschiedenen Versorgungstypen des Strukturplans Gesundheit zu koordinieren, den Spitalsbereich zu entlasten und Wartezeiten zu verkürzen.

KREBS-DASHBOARD UND DAS ÖSTERREICHISCHE GESUNDHEITSSYSTEM

„Das neue Krebs-Dashboard ist eine wichtige Unterstützung und Impulsgeber für die Stakeholder im Gesundheitswesen bei der Aktualisierung des Krebsrahmenprogramms. MSD setzt sich klar dafür ein, dass die bestmöglichen Entscheidungen für die Krebsversorgung im österreichischen Gesundheitssystem getroffen werden“, so Sigrid Haslinger, Director Market Access, Policy, Communication bei MSD Österreich.

 

Das Krebs-Dashboard ist unter https://ihe.se/en/launch-of-the-cancer-dashboard-for-austria/ online verfügbar.

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ÜBER MSD

MSD ist ein global führendes biopharmazeutisches Unternehmen mit drei Standorten und rund 950 Mitarbeiter:innen in Österreich. Seit über 130 Jahren ist es unsere Mission, das Leben zu schützen, zu verbessern und zu retten. Unser oberstes Ziel ist es, Krankheiten zu verhindern oder frühzeitig zu erkennen und im Falle einer Erkrankung die Heilung zu fördern oder die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Als verlässlicher Partner für Gesundheit und Fortschritt bleiben wir bei MSD bestrebt, einen positiven Unterschied im Leben der Menschen und Tiere in Österreich zu schaffen, sowohl heute als auch für zukünftige Generationen. MSD Österreich ist führend in der intensiven und innovativen Forschung, um komplexe Gesundheitsprobleme anzugehen. Unsere Fokusbereiche umfassen insbesondere Onkologie, bakterielle und virale Infektionserkrankungen, immunologische und kardiovaskuläre Erkrankungen, Tierkrankheiten und die Entwicklung von Impfstoffen. Denn wir forschen für das Leben!  

MSD ist die Kurzform von Merck Sharp & Dohme Ges.m.b.H., die österreichische Tochtergesellschaft von Merck & Co., Inc., mit Hauptsitz in Rahway, New Jersey, USA und weltweit 70.000 Mitarbeiter: innen.  

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[1] Basierend auf den Ergebnissen der NELSON- und NLST-Studien hat Kroatien als erstes europäisches Land 2020 ein nationales Lungenkrebs-Screeningprogramm eingeführt. Bei 27.000 gescreenten Personen wurde bei 1,2% der Teilnehmenden Lungenkrebs diagnostiziert (Stand 2024). Davon waren 47% im Frühstadium (Stadium I oder II) und 32% im disseminierten Stadium (Stadium IV) (Schmidt S. Lung cancer screening – results from Croatia. 2024). 

AT-NON-02606, erstellt Oktober 2024

Merck Sharp & Dohme Ges.m.b.H
Markus Stickler, BA MA
Policy & Corporate Communication Lead
Telefon: +43 664 81 86 137
E-Mail: markus.stickler@merck.com
Website: https://www.msd.at/de/msd-in-oesterreich/

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