Gemeinsam für eine barrierefreie Hochschulwelt: Weil Inklusion gelebt werden muss

Gemeinsam für eine barrierefreie Hochschulwelt: Weil Inklusion gelebt werden muss

Zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung muss ein unfassbar wichtiges Thema angesprochen werden: Immer mehr Studierende in Österreich stoßen täglich auf Hindernisse, die ihr Studium erheblich erschweren. Die Studierenden-Sozialerhebung (SOLA 2023) zeigt alarmierende Zahlen: 21 Prozent der Studierenden geben an, Beeinträchtigungen zu erleben – ein markanter Anstieg gegenüber 12 Prozent im Jahr 2019. Diese Entwicklung verdeutlicht sowohl den wachsenden Unterstützungsbedarf als auch den dringenden Handlungsbedarf, bestehende Barrieren abzubauen.

STUDIEREN MIT HINDERNISSEN: WIE BARRIEREN DEN BILDUNGSWEG BLOCKIEREN

Trotz gesetzlicher Fortschritte stoßen Studierende mit Behinderung nach wie vor auf zahlreiche Hindernisse. Da viele Hochschulgebäude nicht vollständig zugänglich sind, erschweren die physischen Barrieren die Teilnahme an Lehrveranstaltungen erheblich. Gleichzeitig stellen digitale Hürden eine zunehmende Herausforderung dar: Universitätsplattformen sind oft nicht barrierefrei, und Lernmaterialien werden selten in zugänglichen Formaten angeboten. Die AktionsGemeinschaft fordert daher ein flächendeckendes Unterstützungsangebot an allen österreichischen Hochschulen. „Die aktive Einbindung Betroffener bei der Entwicklung dieser Angebote ist essenziell, um den Weg für eine barrierefreie Zukunft bereiten zu können“, betont Viktoria Feichtinger, Referentin für Soziales und Inklusion. Hinzu kommen psychosoziale Belastungen, die durch die steigenden Zahlen psychischer Beeinträchtigungen unter Studierenden sichtbar werden. Diese Entwicklungen unterstreichen die dringende Notwendigkeit zusätzlicher Unterstützungsmaßnahmen.

AKTIONSGEMEINSCHAFT FORDERT EINE HOCHSCHULWELT OHNE BARRIEREN

Um die Situation von Studierenden mit Behinderung nachhaltig zu verbessern, fordert die AktionsGemeinschaft drei zentrale Maßnahmen: Erstens muss ein konkreter Aktionsplan für die Barrierefreiheit an Hochschulen flächendeckend umgesetzt werden. Im Zuge dessen ist die Umgestaltung von Gebäuden und digitalen Plattformen erforderlich. Ergänzend dazu sollten verpflichtende Audits nach internationalen Standards durchgeführt werden. Österreich hat sich 2008 verpflichtet, die Zielsetzungen der UN-Behindertenrechtskonvention zu erfüllen und muss dem nachgehen. Außerdem sollte ein einheitlicher Rechtsanspruch auf Unterstützungsmaßnahmen an allen österreichischen Hochschulen eingeführt werden, um gleichwertige finanzielle und persönliche Unterstützung zu ermöglichen. Abschließend ist die aktive Förderung einer inklusive Hochschulkultur unfassbar wichtig. Dies erfordert die Sensibilisierung von Lehrenden und Mitstudierenden mittels verpflichtender Schulungen, die Ernennung von Inklusionsbeauftragten als zentrale Ansprechpersonen und den Aufbau von Netzwerken und Austauschplattformen für Studierende mit Behinderung zu fördern. „Inklusion sollte kein Privileg sein, sondern zur Normalität werden“, so Viktoria Feichtinger.

OHNE INKLUSION KEINE CHANCENGLEICHHEIT

Die AktionsGemeinschaft fordert Politik, Hochschulen und Gesellschaft auf, inklusiven Maßnahmen höchste Priorität einzuräumen. Chancengleichheit und Inklusion dürfen nicht nur rechtliche Verpflichtung sein, sondern müssen als Grundlage eines gerechten Bildungssystems verankert werden. Am 3. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung, wird auf Barrieren aufmerksam gemacht – doch das Thema verlangt ganzjähriges Engagement. Trotz vermeintlicher Barrierefreiheit bleiben viele Hürden bestehen, die Studierende mit Behinderung zusätzlich belasten. „Die nächste Generation sollte mit einem inklusiven Weltbild aufwachsen. Es ist Zeit, Behinderung zu enttabuisieren und Barrieren abzubauen“, betont Viktoria Feichtinger.

Die Aktionsgemeinschaft ruft daher alle Beteiligten auf, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen und eine inklusive Hochschullandschaft durch konkrete Maßnahmen zu schaffen.

ÜBER DIE AKTIONSGEMEINSCHAFT

Als größte Studierendenvertretung Österreichs vertritt die AktionsGemeinschaft die Interessen und Rechte von Studierenden landesweit und stellt seit den ÖH-Wahlen 2023 die Exekutive an 13 Hochschulen.

AktionsGemeinschaft
Vanessa Hadler
Telefon: +43 678 1216 00 75
E-Mail: vanessa.hadler@aktionsgemeinschaft.at
Website: https://aktionsgemeinschaft.at

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