Wien beschließt Umsetzungsphase des Pilotprojekts für ein populationsbezogenes Darmkrebs Screening

Wien beschließt Umsetzungsphase des Pilotprojekts für ein populationsbezogenes Darmkrebs Screening

In ihrer heutigen Sitzung hat die Wiener Zielsteuerungskommission (WZK) die Umsetzungsphase für ein populationsbezogenes Darmkrebs-Screening in Wien beschlossen und zugleich die Beschlüsse für den Betrieb eines Zentrums für sexuelle Gesundheit am Standort der Aidshilfe Wien sowie des Zentrums für Frauenheilkunde gefasst.

DARMKREBS-SCREENING: UMSETZUNG 2026

Darmkrebs zählt in Österreich zu den drei häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen und Männern. Obwohl in vielen EU-Ländern organisierte, populationsbezogene Screening-Programme etabliert sind, existiert auf nationaler Ebene in Österreich noch kein flächendeckendes Programm. Die EU-Kommission hat das Ziel formuliert, bis 2025 90 Prozent der potenziell Anspruchsberechtigten (45 bis 75 Jahre) ein solches Angebot zu ermöglichen, um Früherkennung niedrigschwellig zugänglich zu machen.

Die Vorbereitung, Ausschreibung und Beauftragung des Wiener Pilotprojekts wurden bereits in der 40. Sitzung der Landeszielsteuerungskommission beschlossen und werden mit Jahresende abgeschlossen. Mit dem heutigen Beschluss zur Umsetzungsphase wurde der Start des wienweiten Screenings nach den Empfehlungen des nationalen Screening-Komitees für das Jahr 2026 terminiert. Ziel ist es, den niederschwelligen Zugang zur Früherkennung deutlich zu verbessern und damit langfristig Erkrankungen früher zu erkennen und Behandlungserfolge zu erhöhen.

ZENTRUM FÜR SEXUELLE GESUNDHEIT: BÜNDELUNG VON PRÄVENTION UND VERSORGUNG

Als Reaktion auf steigende Inzidenzen bei sexuell übertragbaren Infektionen (STI) und den medizinischen Fortschritt wird 2026 am Standort der Aidshilfe Wien ein Zentrum für sexuelle Gesundheit eröffnet. Das Zentrum bietet Prävention (u. a. PrEP, PEP, Impfungen), Testung, Diagnostik und Therapie sexuell übertragbarer Erkrankungen in einem niederschwelligen, zielgruppenorientierten Setting an.

Durch die Bündelung fachlicher Expertise sowie sozialarbeiterischer Zugänge zu vulnerablen Gruppen — inklusive sprachlicher Erreichbarkeit — soll das Zentrum sowohl die intra- als auch die extramurale Versorgung entlasten und als Leuchtturmprojekt in Wien dienen.

ZENTREN FÜR FRAUENHEILKUNDE: INTERDISZIPLINÄRE VERSORGUNG AUS EINER HAND

Zur Verbesserung der medizinischen Versorgung von Frauen werden im ersten Zentrum für Frauenheilkunde verschiedene medizinische Fachbereiche an einem Ort zusammengeführt. Das Behandlungsteam setzt sich aus zahlreichen Disziplinen zusammen. Ärztinnen der Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Urologie und Inneren Medizin arbeiten zusammen mit Hebammen, diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegepersonen (DGKP) und Ordinationsassistent*innen. Das Team wird durch Expert*innen aus den Bereichen Psychotherapie, Physiotherapie, Diätologie, Sozialarbeit ergänzt.

Das Angebot zielt darauf ab, Prävention, rasche gesicherte Diagnostik und state-of-the- art-Versorgung an einer zentralen Anlaufstelle zu bündeln und so eine Vielzahl an frauenspezifischen Leiden und Krankheitsbildern (u.a. Endometriose, PMS, PCOS, Schwangerschaftskomplikationen, Harninkontinenz, Wechselbeschwerden, uvm.) adäquat zu behandeln. Die Projektentwicklung wurde in der 44. WZK am 12.06.2024 beschlossen und in der 47. WZK am 17.03.2025 bis Ende 2025 verlängert; der Beschluss für den laufenden Betrieb konnte in der heutigen Sitzung erwirkt werden.

Geplant ist, dass in den Jahren 2026 bis 2028 jährlich zwei weitere Zentren für Frauenheilkunde durch die ÖGK ausgeschrieben werden.

Mediensprecher Stadtrat Peter Hacker
Mag. Norbert Schnurrer
Telefon: +43 1 4000 81233
E-Mail: norbert.schnurrer@wien.gv.at

Österreichische Gesundheitskasse
Michaela Glauninger, MA
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