IV sieht bei ElWG-Einigung Licht und Schatten: Potenziale zur Netzkostensenkung und Verursachergerechtigkeit nicht ausgeschöpft
IV sieht bei ElWG-Einigung Licht und Schatten: Potenziale zur Netzkostensenkung und Verursachergerechtigkeit nicht ausgeschöpft
Klimaneutralität 2040 ist einzementierter Irrweg
Die Industriellenvereinigung (IV) bekräftigt prinzipiell die Notwendigkeit mit dem Elektrizitätswirtschaftsgesetz (ElWG) das Stromsystem zu modernisieren und auf die Höhe der Zeit zu heben, sowie neue Marktakteure und Geschäftsmodelle besser abzubilden, wie etwa im Hinblick auf Direktleitungen und Power Purchase Agreements. Mittelfristig erhofft sich die IV mehr Kosteneffizienz im System.
Äußerst kritisch sieht die IV jedoch die Einzementierung des nationalen Sonderweges bei den Klimazielen mit der Verankerung der Klimaneutralität 2040 im ElWG. „Wir leisten uns in Österreich ein Gold Plating der europäischen Klimaziele von zehn Jahren mit allen damit verbundenen Mehrkosten für den Umbau des Energiesystems“, so Neumayer mit Blick auf die ohnedies angespannte wirtschaftliche Lage.
Die nun mit den Grünen ausverhandelten Änderungen zur Finanzierung der steigenden Netznutzungsentgelte lassen zudem leider keine spürbare Entlastung der Entnehmer zu. „Deckelungen und großzügige Ausnahmen für private Einspeiser werden vom übrigen Kundenkollektiv getragen und konterkarieren den ursprünglich angedachten neuen Ansatz im ElWG. Die ursprünglich vorgesehene Lösung hätte, in dem Sinne, dass Energieverbraucher aber auch Energieerzeuger für die Nutzung der Strom-Infrastruktur zahlen müssen, einen echten Paradigmenwechsel in Richtung Verursachergerechtigkeit bei der Netzfinanzierung gebracht“, bedauert IV-Generalsekretär Christoph Neumayer.
Die nunmehrigen Deckelungen und Ausnahmen für sämtliche private erneuerbare Energieerzeuger stehen dem jedoch entgegen: Jene, die in den vergangenen Jahren besonders viele Netzkosten verursacht haben und verursachen, tragen auch künftig nicht entsprechend zu deren Finanzierung bei.
Industriellenvereinigung
Marlena Mayer, BA
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