Waitz zu EU-Pestizidzulassungen: Für die Ewigkeit zugelassen bedeutet ewige Probleme

Waitz zu EU-Pestizidzulassungen: Für die Ewigkeit zugelassen bedeutet ewige Probleme

Profit vor Gesundheit und Umweltschutz, Vorsorgeprinzip begraben

Die Kommission hat heute einen neuen Omnibus zu Lebensmittel und Futtermittel veröffentlicht. Insbesondere der Vorschlag, dass die Zulassung von Pestiziden nun nicht mehr alle 10 Jahre erneuert werden muss, sondern einmalige, quasi für immer Zulassungen die Norm werden, lässt alle Alarmglocken läuten.

Thomas Waitz, Grüner EU-Delegationsleiter und Landwirtschaftssprecher, kritisiert die Deregulierungsmaßnahmen scharf: „Agrarchemiekonzerne dürfen heute jubeln, denn all ihr Lobbying war erfolgreich. Die Kommission begräbt das Prinzip „Vorbeugen statt Nachsorgen“ und Bayer, BASF und Co. dürfen Milliarden scheffeln. Nach dem Mantra „Einmal erlaubt- immer erlaubt“ müssten wir heute noch aus Bleileitungen trinken oder mit Asbest bauen. Die Neuzulassung von Pestiziden alle zehn bis 15 Jahre ist essentiell, um Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit oder Umweltschäden wie Grundwasserkontaminierung oder Insektensterben neu zu überprüfen und zu bewerten. Die Politik muss Konsequenzen zum Schutz der Bürger*innen ziehen können. Die Kommission und der ungarische Kommissar Olivér Várhelyi, angetrieben durch die europäische Volkspartei, stellen den Schutz unserer Gesundheit und Umwelt hinter die Profitgier der Großkonzerne.“

Auch in Österreich steigt die Nutzung von Pestiziden, warnte kürzlich die grüne Landwirtschaftssprecherin Olga Voglauer. Laut einer Berechnung von Global 2000 wird jeder Hektar landwirtschaftliche Fläche statistisch gesehen fünf Mal pro Jahr mit Pestiziden behandelt. Mehr als ein Drittel dieser Fläche entfallen auf nur drei Pestizidwirkstoffe – und alle drei zählen zu besonders gefährlichen Gruppen: Difenoconazol (Substitutionskandidat), Tefluthrin (PFAS-Pestizid) und Cypermethrin (Substitutionskandidat).

„Dass der Einsatz von besonders gefährlichen Pestiziden so massiv steigt, ist gerade für die Landwirt*innen ein Problem: Denn sie haben durch das Hantieren mit den Substanzen das größte Risiko für gesundheitliche Auswirkungen. Es braucht endlich ein Umdenken und einen Einsatz für mehr Schutz der Bäuerinnen und Bauern durch Agrarminister Norbert Totschnig“, so Waitz.

Pressesprecherin Thomas Waitz
Mag.a Inge Chen
Telefon: +32484912134
E-Mail: inge.chen@europarl.europa.eu

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