Gewerkschaft vida an den ORF: Ausschreibung für ESC 2026 braucht verschärfte Sicherheitskriterien

Gewerkschaft vida an den ORF: Ausschreibung für ESC 2026 braucht verschärfte Sicherheitskriterien

Bei der Auftragsvergabe an Sicherheitsdienstleister ganz genau hinschauen

Der Eurovision Song Contest findet von 12. bis 16. Mai 2026 in der Wiener Stadthalle statt. Für Österreich ist dies eine Chance, sich vor den Augen einer internationalen Öffentlichkeit als Land zu präsentieren, das Großevents dieser Dimension professionell und sicher abwickeln kann. Unverzichtbare Grundlage dafür ist ein umfassendes Sicherheitskonzept – mit höchsten Standards für die beauftragten Sicherheitsdienstleister und deren Personal.

QUALITÄT MUSS ENTSCHEIDEN, NICHT DER PREIS

„Wenn beim Finale 16.000 Menschen gemeinsam feiern, darf deren Sicherheit nicht dem Zufall überlassen werden“, betont Gernot Kopp, Fachbereichsvorsitzender der Gewerkschaft vida für die Bewachungsbranche. „Der ORF verantwortet die Auftragsvergabe für die Sicherheitsfirmen beim ESC 2026. Wir ersuchen die Entscheidungsträger daher ausdrücklich, unsere Forderungen in die Ausschreibungen und Verträge aufzunehmen“, so Kopp. Selbiges gelte außerdem für jegliche Randevents rund um den Song Contest, bei denen in Sicherheitsbelangen ebenfalls die Auftragsvergabe nach dem Bestbieterprinzip laufen muss und nicht alleine der Preis entscheiden darf.

SICHERHEIT DURCH AUSBILDUNG

„Die abgesagten Taylor-Swift-Konzerte stecken uns noch in den Knochen. Schaffen wir Sicherheit durch Ausbildung!“, argumentiert Kopp. „Gut ausgebildetes Personal sorgt für Sicherheit. Für alle ESC Gäste, für alle Teilnehmer:innen, alle Mitarbeiter:innen und auch für das Sicherheitspersonal selbst. „Wir fordern den ORF auf, als öffentlich-rechtlichen Sender mit gutem Beispiel voranzugehen.“

ZENTRALE FORDERUNGEN DER GEWERKSCHAFT VIDA

* ZUVERLÄSSIGKEITSÜBERPRÜFUNGEN der Beschäftigten sollen vertieft und einheitlich über eine zentrale Stelle abgewickelt werden.

* ZUSÄTZLICHE, ERWEITERTE SCHULUNGEN in folgenden Themengebieten sind erforderlich:

* Kommunikation, Kultur und Konfliktmanagement: 24 Stunden
* Erste Hilfe: 16 Stunden (davon 8 Stunden bei Auffrischungen)
* Eigen- und Fremdsicherung: 24 Stunden
* Verhalten im Not- und Gefahren- und Panikfall: 16 Stunden
* Zusatzausbildungen für spezifische Tätigkeiten an neuralgischen Punkten wie etwa Kontrollen von Eingängen oder Notausgängen.

* ADÄQUATE ENTLOHNUNG: Korrekte Einstufung, Bezahlung von Überstunden und Einhaltung von Arbeitszeiten sind sicherzustellen und zu kontrollieren.
* SCHLÜSSELPERSONEN: Es sind verantwortliche Schlüsselpersonen zu definieren, die jeweils für 25 Mitarbeiter:innen zuständig sind. Diese sind zur Anleitung und zur Sicherheit aller Beteiligten zwingend notwendig.

AUF EXPERT:INNEN HÖREN

vida-Fachbereichsvorsitzender Gernot Kopp stammt selbst aus der Sicherheitsbranche. Gemeinsam mit seinen Kolleg:innen setzt er sich seit Jahren für ein Sicherheitsdienstleistungsgesetz ein, das endlich strengere und einheitliche Standards für Ausbildung und Zuverlässigkeitsüberprüfungen von Bewacher:innen festschreibt.

„Solange es diese gesetzlichen Qualitätskriterien nicht gibt, ist es umso wichtiger, dass Auftraggeber bei Ausschreibungen besonders genau auf Ausbildung und Zuverlässigkeit des eingesetzten Personals achten“, bekräftigt Kopp. Dabei gehe es nicht nur um die Sicherheit der Besucher:innen und Beschäftigten, sondern auch um das internationale Ansehen Österreichs. Mit der Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen könne der ORF zeigen, mit welcher Professionalität Großveranstaltungen hierzulande abgewickelt werden.

Die erste Runde der Auftragsvergabe läuft bis 8. Jänner. „Für Rückfragen oder eine detaillierte Abstimmung stehen wir den Verantwortlichen im ORF jederzeit als Expert:innen zur Verfügung“, bietet der vida-Gewerkschafter abschließend seine Unterstützung an.

Gewerkschaft vida/Öffentlichkeitsarbeit
Cornelia Groiss
Telefon: +43 664 6145756
E-Mail: cornelia.groiss@vida.at
Website: https://www.vida.at

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