ÖIF-Integrationsbarometer: 9 von 10 Österreicher/innen befürworten Sanktionen bei unentschuldigt abgebrochenen Integrationsmaßnahmen

ÖIF-Integrationsbarometer: 9 von 10 Österreicher/innen befürworten Sanktionen bei unentschuldigt abgebrochenen Integrationsmaßnahmen

Hajek-Umfrage im Auftrag des ÖIF: Inflation, Gesundheitsversorgung und Zuwanderung bleiben zentrale Sorgenthemen / Deutliche Mehrheit bewertet Integrationsangebote als ausreichend

1.000 österreichische Staatsbürger/innen ab 16 Jahren wurden vom Institut Peter Hajek Public Opinion Strategies für das aktuelle Integrationsbarometer zu gesellschaftlichen Herausforderungen, Integration und Zusammenleben befragt. Die Befragungsreihe wird seit 2015 regelmäßig im Auftrag des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) durchgeführt. Die aktuellen Ergebnisse aus dem Oktober 2025 zeigen: Die Themen Inflation, Gesundheitsversorgung sowie die Zuwanderung bereiten den Österreicher/innen weiterhin am meisten Sorgen. Rund 7 von 10 Befragen sind der Meinung, dass Österreich den Zuzug von Flüchtlingen und Asylsuchenden derzeit nicht gut bewältigen kann. Gleichzeitig bleibt die Zustimmung zu klaren und verbindlichen Integrationsmaßnahmen unverändert hoch: 9 von 10 Befragten sprechen sich für Sanktionen bei mangelnder Mitwirkung an den gesetzlich verpflichteten Deutschkursen aus. Das vorhandene Angebot an Integrationsmaßnahmen wird von einer deutlichen Mehrheit (68 %) als ausreichend bewertet. Das aktuelle Integrationsbarometer ist ab sofort in der ÖIF-Mediathek abrufbar.

INFLATION, GESUNDHEITSSYSTEM UND ZUWANDERUNG BLEIBEN ZENTRALE SORGENTHEMEN

Neben den anhaltenden Sorgen um steigende Lebenserhaltungskosten (75 %) und Versorgungsengpässe im Gesundheits- und Pflegesystem (70 %), beschäftigen die Bevölkerung weiterhin insbesondere Themen rund um Zuwanderung und Zusammenleben: 6 von 10 Österreicher/innen geben an, sich häufig um die Integration von Flüchtlingen und Zuwander/innen zu sorgen (61 %). Ebenso viele äußern Sorgen über die Verbreitung des politischen Islams (60 %), mehr als die Hälfte über Konflikte zwischen verschiedenen Herkunftsgruppen (55 %). Die Angst vor einer erneuten starken Migrationsbewegung ist im Vergleich zur letzten Befragung leicht gesunken (45 %), bleibt jedoch ein relevanter Faktor. Im Zeitverlauf zeigt sich ein deutlicher Anstieg bei Sorgen über wirtschaftliche Belastungen und das Gesundheitssystem.

ZUSAMMENLEBEN FUNKTIONIERT AM ARBEITSPLATZ / HERAUSFORDERUNGEN IN SCHULEN, WOHNGEBIETEN UND IM ÖFFENTLICHEN RAUM

Das gesellschaftliche Zusammenleben mit Zuwander/innen wird von der Bevölkerung weiterhin differenziert wahrgenommen: 6 von 10 Befragten geben an, das Zusammenleben mit Zuwander/innen als eher oder sehr schlecht zu empfinden. Das Zusammenleben mit ukrainischen Vertriebenen wird von einer Mehrheit positiv bewertet (55 %), jenes mit Flüchtlingen und Muslim/innen hingegen deutlich kritischer (31 % bzw. 25% bewerten es als gut). Während das Miteinander im Arbeitsumfeld mehrheitlich positiv erlebt wird, fallen die Einschätzungen in öffentlichen Räumen, Wohngebieten und insbesondere in Schulen deutlich negativer aus. Als zentrale Herausforderungen im Zusammenleben nennen die Befragten den politischen Islam und Radikalisierung (55 %), mangelnde Deutschkenntnisse (53 %), Einstellungen gegenüber Frauen (51 %) sowie eine Ausnützung des Sozialsystems (51 %). Nach einem deutlichen Anstieg im Frühjahr 2025 zeigt sich aktuell eine leichte Entspannung in der Problemwahrnehmung. Beim gesellschaftlichen Zusammenhalt ergibt sich ein geteiltes Bild – 47 Prozent der Befragten empfinden diesen als (sehr) gut, 51% dagegen als (eher) schlecht.

BREITE MEHRHEIT BEFÜRWORTEN KLARE REGELN UND VERPFLICHTUNGEN IN DER INTEGRATION

Die Zustimmung zu verbindlichen Integrationsmaßnahmen liegt weiterhin auf hohem Niveau. 86 Prozent befürworten Sanktionen, wenn Integrationsmaßnahmen ohne nachvollziehbaren Grund abgebrochen werden. 81 Prozent sprechen sich dafür aus, Sozialleistungen erst nach dem Besuch verpflichtender Integrationsmaßnahmen vollständig zu gewähren. 78 Prozent sehen spürbare Auswirkungen des Familiennachzugs auf das österreichische Schul- und Sozialsystem, 68 Prozent befürworten die Einschränkung des Familiennachzugs. Eine große Mehrheit unterstützt zudem ein Kopftuchverbot für unter 14-Jährige in Schulen und Kindergärten (73 %). 70 Prozent sprechen sich für eine Obergrenze bei Asylanträgen aus, 64 Prozent für eine generelle Kürzung der Sozialhilfe und 63 Prozent dafür, dass Asylwerber/innen bereits während des Verfahrens arbeiten dürfen. 89 Prozent erwarten, dass sich Zuwander/innen an die österreichische Kultur anpassen.

SICHERHEITSGEFÜHL DER BEVÖLKERUNG BLEIBT EINGETRÜBT

In Hinblick auf das persönliche Sicherheitsgefühl zeigt sich keine Entspannung. 47 Prozent fühlen sich im Vergleich zum Vorjahr weniger sicher, während 44 Prozent keine Veränderung wahrnehmen und nur 8 Prozent eine Verbesserung berichten. Der Langzeitvergleich unterstreicht diese Entwicklung: Seit Sommer 2020 ist der Anteil jener, die ihr Sicherheitsgefühl als verschlechtert empfinden, von 30 Prozent auf 47 Prozent angestiegen. Das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung hat sich damit über die vergangenen Jahre sichtbar eingetrübt.

ÜBER DEN ÖSTERREICHISCHEN INTEGRATIONSFONDS (ÖIF)

Der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) unterstützt als Fonds der Republik Österreich die Integration von Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten, Vertriebenen sowie Zuwander/innen in Österreich. Gemäß Integrationsgesetz stellt der ÖIF Deutschkurse, Werte- und Orientierungskurse, individuelle Integrationsberatungen und eine breite Palette an weiterführenden Integrationsmaßnahmen zur Verfügung.

Österreichischer Integrationsfonds
Telefon: +43 504682
E-Mail: presse@integrationsfonds.at
Website: https://www.integrationsfonds.at

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