So appetitanregend wie ernüchternd: „Dok 1“-Doppel „Brot“ und „Die Wahrheit hinter Billigsemmeln“ in ORF 1

So appetitanregend wie ernüchternd: „Dok 1“-Doppel „Brot“ und „Die Wahrheit hinter Billigsemmeln“ in ORF 1

Am 28. Juni ab 20.15 Uhr

Wien (OTS) – Brot ist eines der ältesten kultivierten Lebensmittel. Doch bei kaum einem anderen Lebensmittel klaffen Image und Realität so weit auseinander. Längst ist aus der natürlichen Grundlage unserer Ernährung ein hippes, je nach Geschmacks-Moden künstlich aufgepepptes Industrieprodukt geworden – und ein Riesengeschäft. Engagierte Bäckerinnen und Bäcker halten mit viel Liebe zu ihrem Beruf und mit ökologischem Bewusstsein dagegen. In seinem vom ORF im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens kofinanzierten Dokumentarfilm führt Harald Friedl in die unterschiedlichen Welten von handgemachtem Brot und Massenprodukten vom Fließband. „Dok 1: Brot“ am Mittwoch, dem 28. Juni 2023, um 20.15 Uhr in ORF 1 ist ein Streifzug durch die Realität der Brot-Erzeugung. Danach untersucht die Dokumentation „Die Wahrheit hinter Billigsemmeln“ die Diskont-Bäckerwaren und zeigt, wo die Grenzen für unsere Gesundheit und für halbwegs faire Produktionsverhältnisse liegen.

„Dok 1: Brot“ um 20.15 Uhr

Im niederösterreichischen Gaubitsch heben die beiden Bäckermeister Georg Öfferl und Lukas Uhl mit bloßen Armen den geschmeidigen Teig aus dem Bottich und philosophieren von der „Zauberei“ des Brot-Machens, bei der Mehl und Wasser genügen, um wunderbarste Konsistenzen und herrliche Aromen zu kreieren – wenn man den natürlichen Mikroorganismen nur genug Zeit gibt, ihr Werk zu tun. Danach geleitet der Deutsche Hans-Jochen Holthausen durch seine „Harry-Brot“-Fabrik. Riesenhafte Hallen, voll monströser Technologie, tonnenschwere Kessel und auf kilometerlangen Förderbändern die Massenware „Brot und Gebäck“ – fünf- bis siebentausend Stück pro Stunde. Unterstützt wird er dabei von Unternehmen wie Puratos, die Brotproduzenten in aller Welt mit speziellen Backmischungen und chemischen „Modulen“ beliefert, auf dass jeder Bäcker „das beste Brot am Markt backen“ könne. Das bäckt in ihrem Bezirk in Paris Apollonia Poilâne in ihrer traditionellen Boulangerie ganz ohne Zusätze. Sie zeigt altes Filmmaterial von ihrem Vater, der für Salvador Dalí ein Schlafzimmermöbel aus Brot fertigt und ihm liefert. „In der Brotkrume steckt ein Schatz an kybernetischen Informationen“, sagt Dalí. Manche möchten diesen Schatz wahren, andere möchten ihn „optimieren“.

„Die Wahrheit hinter Billigsemmeln“ um 21.50 Uhr

Bäckerei – einst eine Handwerkskunst – ist längst zum industriellen Geschäft geworden. Kaum noch jemand greift zur handgemachten Semmel. Eher schon zum Zehner-Netz beim Diskonter, das ungefähr den Gegenwert einer Handsemmel hat. Billig schlägt in der Masse alles, und die sogenannten Back-Boxen in den Supermarkt-Ketten haben das Preiskarussell nur noch beschleunigt. Aber kann das sein, eine Semmel um wenige Cent? Was ist in der Semmel enthalten, was wir denken, dass drin sein sollte? Und wer in der Produktionskette zahlt den Preis für solche Dumping-Angebote? Eine Dokumentation von Wolfgang Winkler.

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