Zadić/Grüne zu Shein-Urteil: Leidtragende sind Konsument:innen, Umwelt und die europäische Wirtschaft
Zadić/Grüne zu Shein-Urteil: Leidtragende sind Konsument:innen, Umwelt und die europäische Wirtschaft
„Dieses Urteil belegt nicht, dass alles in Ordnung ist, sondern, dass nationale Instrumente nicht mehr ausreichen. Die EU muss ihre Instrumente zum Schutz ihres Binnenmarkts endlich nützen“, erklärt Alma Zadić, Konsumentenschutzsprecherin der Grünen, nach der heutigen Entscheidung des Pariser Gerichts.
Dass weder Sperre noch Suspendierung aufrechterhalten wurden, ändert nichts an den belegten Tatsachen. Internationale Testungen und behördliche Kontrollen zeigen seit Langem die Risiken: Produkte mit massiv überhöhten Grenzwerten, insbesondere bei PFAS, den gefährlichen Ewigkeitschemikalien, pornografische Produkte ohne Schutzmechanismen für Minderjährige, sowie nicht EU-konforme Konsumgüter wie Spielzeug, Elektroartikel oder Kosmetika gelangen ungefiltert auf den europäischen Markt. „Das ist ein Sicherheitsproblem, ein Gesundheitsproblem und ein Umweltproblem mit langfristigen Folgen“, hält Zadić fest.
Gerade deshalb ist der politische Schritt Frankreichs, die Europäische Kommission offiziell mit einer Untersuchung zu beauftragen, entscheidend. „Die Entscheidung Frankreichs macht klar, dass dieser Fall den gesamten EU-Binnenmarkt betrifft. Wenn gefährliche Billigimporte ungehindert zirkulieren, wird europäisches Recht zur bloßen Empfehlung. Hier muss etwas geschehen“, warnt Zadić.
Die Tragweite reicht weit über Shein hinaus. Die Ausweitung der Ermittlungen auf Temu, AliExpress, Wish, Joom und eBay zeigt: Es geht um ein strukturelles Marktversagen und eine längst überfällige Regulierung einer ganzen Branche.
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