Rendi-Wagner: Arbeitssuchenden die Hand reichen statt sie zu bestrafen

Mehr Geld und kostenfreie Meisterprüfung für attraktivere Lehre – Ausbildungsoffensive für Pflege-Fachkräfte und für Green Jobs

Wien (OTS/SK) – SPÖ-Bundesparteivorsitzende, Klubobfrau Pamela Rendi-Wagner fordert mehr Unterstützung für Menschen, die auf Arbeitssuche sind, und spürbare Verbesserungen, um die Lehre attraktiver zu machen: „Wertschätzung beginnt zwar bei der Sprache, aber das alleine reicht nicht, um die Lehre spürbar attraktiver zu machen“, sagte SPÖ-Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner am Donnerstag in einer Pressekonferenz. „Für den Arbeitsmarkt brauchen wir moderne Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Hier muss es mehr Investitionen geben“, so die SPÖ-Klubvorsitzende. Dazu zählt eine Ausbildungsoffensive für Pflege-Fachkräfte, aber auch für Green Jobs, ein Qualifikationsgeld und eine Jobgarantie für Menschen, die Arbeit suchen – ähnlich der Aktion 20.000. ****

„Das Wort ‚Lehrlingsentschädigung‘ durch den Begriff ‚Einkommen‘ zu ersetzen, heißt noch nicht, dass Lehrlinge mehr Geld zum Leben haben“, sagte Rendi-Wagner. Es brauche Anreize. „Die SPÖ fordert mindestens 850 Euro pro Monat ab dem ersten Lehrjahr. Und die Meisterprüfung soll kostenfrei werden. Das ist eine Frage der Fairness. Auch für die Matura oder eine Abschlussprüfung an der Uni müssen wir keine Gebühren bezahlen“, sagt Rendi-Wagner. Die Kürzungen bei den Jugendlichen in überbetrieblichen Lehrwerkstätten von Schwarz-Blau müssen zurückgenommen werden. Weiters soll die Lehre attraktiviert werden durch einen Sprachmonat für Lehrlinge und einen Lehrabschlussurlaub von einer Woche, wie nach der Matura. Als „eine vergebene Chance der neuen Bundesregierung und ihres Sozialministers“ sieht Rendi-Wagner die schwarz-grünen Maßnahmen zur Lehre. Hier wurden Maßnahmen ohne Begutachtung eins zu eins von Schwarz-Blau abgeschrieben. Manche im schwarz-grünen Regierungsprogramm vorgestellten Maßnahmen vermisse Rendi-Wagner aber, wie etwa die Förderung junger Mädchen in technischen Lehrberufen.

Was die Situation arbeitssuchender Menschen betrifft, so sei Schwarz-Grün enttäuschend. „Diese Bundesregierung hat als eine der ersten Maßnahmen vor, den Druck auf arbeitssuchende Menschen zu erhöhen“, sagte Rendi-Wagner, die auch darauf hinweist, dass es bisher „noch immer kein klares Nein zum Abschaffen der Notstandshilfe“ vonseiten der Regierung gibt. Die SPÖ fordert eine Jobgarantie und mehr Unterstützung für diejenigen, die wieder am Arbeitsmarkt Fuß fassen. „Wir dürfen niemanden alleine lassen, müssen Arbeitssuchenden eine Perspektive geben und ihnen die Hand reichen“, betonte Rendi-Wagner, die sich klare Worte des Sozialministers erwartet. „Jemand, der bereit ist sich beruflich zu verändern und sich weiterzubilden, der soll dabei auch unterstützt werden mit einem Qualifikationsgeld“, sagte Rendi-Wagner.

Zum Ibiza-U-Ausschuss erklärte Rendi-Wagner: „Ich hätte mir von Werner Kogler erwartet und ehrlicherweise hätte ich ihn auch so eingeschätzt, dass er zu Sebastian Kurz sagt: Da gehen wir nicht mit!“ Stattdessen wurde die Verantwortung in Richtung Verfassungsgerichtshof abgeschoben. „Das ist mutlos, das ist feig“, betont Rendi-Wagner, die auch den Umgang der Regierung mit der Opposition kritisiert. Der SPÖ gehe es um echte Aufklärung der mutmaßlich käuflichen Politik, wie man sie seit Ibiza kennt. Deshalb wurde gemeinsam mit den NEOS der Gang zum Verfassungsgerichtshof angekündigt. (Schluss) up/bj

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