Große Verunsicherung im Autohaus

Düsseldorf (ots) – von Jan Drebes

Wer im Moment oder in naher Zukunft mit dem Gedanken spielt, ein neues Auto zu kaufen, hat es nicht leicht. Benziner, Diesel oder Elektro? Niemand kann derzeit mit Sicherheit sagen, mit welchem Antrieb man künftig am günstigsten fährt. Das schadet dem Handel und dem Vertrauen der Verbraucher in Politik, Umwelt- und Klimaschutz. Denn die Verunsicherung im Autohaus ist vor allem deswegen so groß, weil die Bundesregierung zig Maßnahmen für mehr Klimaschutz und saubere Luft in Aussicht gestellt hat. Ausgereift sind aber die wenigsten dieser Ideen. Gesetzentwürfe oder gar Beschlüsse liegen kaum vor.
Beispiel Benziner: Weil der CO2-Ausstoß von Fahrzeugen mit Benzinantrieb in der Regel etwas höher ist als der eines Dieselautos, drohen im kommenden Jahr Aufschläge bei der Kfz-Steuer. Belastbare Details, mit denen Kunden schon mal die Bestelllisten der Hersteller durchschauen können, gibt es hingegen nicht.
Beispiel Diesel: Nach dem Abgasskandal haben die Hersteller reagiert. Fahrverbote dürften vorerst nicht die Motoren der neuesten Generation erfassen. Doch wie lange lässt die Bundesregierung noch die Finger vom sogenannten Diesel-Privileg bei der Kraftstoffbesteuerung? Wenn Dieselfahrer nicht mehr billiger tanken können, entfällt ein wesentliches Kaufargument.
Beispiel Elektro: Weil die Bundesregierung zwar angekündigt hat, die Kaufprämien für Elektroautos zu erhöhen, dies aber weder beziffert noch beschlossen hat, schrecken kühl rechnende Verbraucher noch vom Kauf zurück. Vom schmalen Angebot ganz zu schweigen. Da hilft es nicht, wenn die Umweltministerin mit einem Bonus-Malus-System in der Kfz-Steuer nach vorn stolpert, das noch gar nicht ausgereift ist. So vergrätzt die Bundesregierung selbst klimabewusste Autofahrer.

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